Es war Celani, die das Schweigen brach.
„Ich werde tun, was man mir aufgetragen hat, Kornelius." , antwortete die Gejarn.
„Das ist der einzige Grund, aus dem ich hier bin."
„Natürlich werdet Ihr das. Und ich habe nicht vor, dagegen etwas zu sagen.", erwiderte dieser.
„Ich habe auch kein Interesse daran, herauszufinden, was der Kaiser oder Belfare mit diesem Stein anrichten würde. Magie ist eine Waffe, die gewisse... Kollateralschäden mit einschließt."
„Dann versteht Ihr, wieso ich bald weiter muss. Wir sind den Spähern in Goldbrück fürs Erste wieder entkommen, aber mit jedem Augenblick, den ich bleibe, wird es wahrscheinlicher, dass sie mich wieder finden."
„Ich verstehe nicht genau, wie sie Dich finden konnten.", meinte Leif. Der Schmied hatte sich die Frage zwar schon früher gestellt, aber noch geglaubt, es gäbe eine einfache Antwort. Zufall., dass die Späher ausgerechnet nach Goldbrück gekommen waren, anstatt davon auszugehen, das Celani wie von ihr selbst geplant längst über alle Berge wäre....
„Was glaubst Du, warum sie einen Zauberer dabei hatten? Das Ale'nyo ist wie dein Freund schon sagte, ein magisches Artefakt."
Er seufzte.
„Du rennst also praktisch mit einem Leuchtfeuer um den Arm durch die Gegend ?"
Die Gejarn nickte.
„Genau deshalb muss ich ja überhaupt erst so weit wie möglich weg."
„Es hätte gereicht, das Amulett irgendwo zu verstecken, zu vergraben, oder ins Meer zu werfen. Leider kann selbst ein schwacher Magier es finden, wenn er nahe genug kommt. Und ein Großmagier wird es noch über Meilen aufspüren können. Deshalb ist auch jeder Moment, den ich länger bleibe, gefährlich für Euch. Wenn sie herausfinden, dass ich hier war, seid ihr beide in Gefahr."
Sie machte Anstalten aufzustehen, aber Kornelius bedeutete ihr sitzen zu bleiben.
„Sicher. Und es ehrt mich wirklich, dass Ihr so um unsere Sicherheit besorgt seid. Aber bitte... bleibt einen Moment. Ich müsste mich nur kurz unter vier Augen mit Leif unterhalten.
Der Schmied sah auf.
„Kornelius ?" Was hatte der Alte jetzt vor ?
„Sicher." , meinte Celani unruhig und schielte in Richtung Tür. Das ewige Misstrauen, das sie gegen alles und jeden zu hegen schien, war offenbar wieder da. Oder nie weg gewesen, korrigierte sich Leif.
„Dauert nur einen Moment." , versprach der weißhaarige Bauer.„Und bitte... nicht weglaufen." Die Gejarn zuckte zusammen, als Kornelius offenbar ihre Gedanken erriet.
„Ihr... seid ein seltsamer Mann."
„Nein. Nur ein scharfer Beobachter." , erklärte der Alte ruhig.
„Leif."
Der Schmied stand widerwillig auf und folgte Kornelius, als dieser aus dem lichtdurchfluteten Zimmer wieder in den Flur zurücktrat und von dort aus durch eine Tür auf der anderen Seite verschwand. Offenbar befanden sie sich jetzt in der Küche des Mannes. Ein lang gezogener Raum, in dem ein großer Holzofen und einige schwere, dunkle Holzregale standen. Ein altes Jagdgewehr mit Radschloss hing über einem der Schränke. Schinkenkeulen und getrocknete Kräuter hingen von der Decke und ein großer Korb mit Gemüse nahm fast eine ganze Regalreihe ein. Der Geruch allein konnte einem schon wieder Appetit machen.
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Lichtbringer
FantasyDas Kaiserreich von Canton, versinkt im Krieg, zwischen den rivalisierenden Armeen des Zauberfürsten Simon Belfare und den Streitkräften der Herrschenden Ordeal-Dynastie. Während beide Seiten das Land, ohne Rücksicht verbrennen, versuchen tausende v...