Kapitel 30 Zusammentreffen

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Ordt stand einen Moment regungslos da, genau wie der Fremde, der grade wie aus dem Erdboden gewachsen war. Hinter ihm zog sich die rothaarige Frau auf das Gras hinaus und setzte sich auf. Weitere Gestalten folgten.

Bevor der Gejarn ganz verstand, was vor sich ging, hatte der Mann auch schon einen Satz auf ihn zu gemacht.

Ordt ließ den Beutel fallen und versuchte noch an sein Schwert zu kommen, war jedoch zu langsam und bekam einen Schlag in die Magengrube. Die Klinge fiel im aus der Hand und der Hieb ließ ihn einen Moment zusammenklappen. Der Gejarn raffte sich jedoch rasch wieder auf. Was dachte dieser junge Mensch eigentlich, was er ohne Waffen gegen ihn ausrichten konnte... Ordt holte mit einer Pranke aus, unter der sich der Fremde jedoch blitzschnell wegduckte. Der Gejarn schlug sofort wieder zu, nur um erneut nichts als Luft zu erwischen.

Der Fremde stand in sicherer Entfernung und grinste.

„Nun Herr Wolf, etwas zu langsam nicht ?"

Er sprach leise, so als hätte er Angst, jemand könnte ihn hören... natürlich hatte er Angst. Ordt sah zwischen dem Erdloch und dem Verschlag hin und her.

„Ihr seid Ausgebrochen...."

„Schlaues Kerlchen." Der Mann nutzte den kurzen Moment der Verwirrung um dem Wolf die Beine weg zu ziehen.

„Und Ihr nennt mir besser einen guten Grund Euch nicht direkt bewusstlos zu schlagen."

Ordt landete auf dem Boden und bevor er sich zur Seite wegrollen konnte, setzte sich schon eine Klinge an seine Kehle. Sein eigenes Schwert. Götter, wie konnte ein Mensch so schnell sein?

„Weil wir auf derselben Seite sind."

„Und das soll ich Euch jetzt einfach so glauben, ja?"

Wenigstens verschwand die Klinge von seinem Hals.

Der Gejarn nickte in Richtung seiner verlorenen Tasche.

„Seht selbst."

Der Fremde grinste, dann lies er das Schwert fallen.

„Das mach ich gleich, aber erst mal auf die Füße mit Euch."

Bevor Ordt sich noch groß wundern konnte, wurde er auch schon auf die Füße gezogen.

„Warum ?"

„Weil Ihr nicht so dumm wärt, über etwas zu lügen, das ich überprüfen kann. Wenn doch, Herr Wolf, schlage ich vor Ihr nehmt die Beine in die Hand. Ich bin übrigens Erik.", erklärte der Mann während er zu dem Beutel trat, kurz hinein sah und zwei Radschloss-Pistolen hervor holte.

„Und ich hab die schon vermisst."

Die übrigen Flüchtlinge hielten etwas Abstand und Ordt nutzte den kurzen Moment, die Gruppe zu mustern. Die rothaarige Frau hatte er bereits gesehen, dazu kam nun noch ein älterer Mann mit schlohweißen Haaren, ein junger Mann, der eine zerschlissene Robe trug und aus einer Wunde am Kopf blutete und... die Gejarn. Er kannte die Beschreibung. Knapp schulterlanges Haar, ein hellrötlich schimmernder Pelz... aber sie hatte die Träne nicht mehr, dachte der Wolf. Die Luchsin war jetzt unwichtig. Ein Blick zum Horizont jedoch genügte ihm, um zu wissen, dass ihn die Zeit davon lief.

LichtbringerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt