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Selbst in meiner Geistergestalt, spürte ich den bitteren Schmerz, der meine Seele zerfraß

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Selbst in meiner Geistergestalt, spürte ich den bitteren Schmerz, der meine Seele zerfraß. Immer wieder sah ich sein blasses Gesicht, machte mir Hoffnungen er würde sich Sorgen um ich machen. Doch dann tauchten all die Bilder auf. Die Mädchen. Die Male, wenn ich im Bett zusammen gekrümmt lag und ihn beim Sex hörte. Seine Ignoranz. Er machte sich keine Gedanken um mich, er würde mich niemals lieben. An seinem Geburtstag wird er mich ablehnen, da war ich mir mehr als sicher - spürte es tief in mir.

Meine Beine trugen mich voran immer weiter, bis ich verwirrt stehen blieb. Mein Kopf drehte sich herum und musterte die Gegend. Dieser Ort kam mir bekannt vor, doch wusste ich nicht, wann ich ihn mal gesehen hatte.

Auch wenn ich keine Erschöpfung spüren konnte, ließ ich mich zu Boden gleiten. Meinen Kopf legte ich auf den Waldboden und schloss meine Augen. Wieder schweifte meine Gedanken zu ihm. Kreisten nur um ihn - gehörten nur ihm. 

Wieder zuckte ein Schmerz durch mich hindurch. Ob er jetzt wohl mit dem Mädchen zusammen war, was vor kurzer Zeit in meinem Zimmer stand? Sicherlich. Wieso sollte er auch nicht? Man konnte nicht leugnen, dass sie hübsch war. Und Silvan hatte nur hübsche Mädchen.

Ich war weder ein Mädchen, noch hübsch. Meine weißen Haare waren unnormal. Normal waren sie wild verwuschelt und waren kaum zu bändigen, jetzt nur noch platt. Ich mochte sie zwar, doch waren sie einfach unnormal. Genauso wie meine Augen. Solch ein helles Blau war nicht normal. Silvan würde mich nie schön finden. Und er würde mich nie akzeptieren. Ich war unnormal und dazu noch ein Mann.

Ich fühlte die Kälte, die sich in mir ausbreitete. Erschrocken hob ich meinen Kopf und schaute zu meinem Brustkorb. Mein weißer Rauch färbte sich, an der Stelle wo sich mein Herz befand, schwarz. Panisch sprang ich auf und taumelte nach hinten. Nein...!

»Er wird dich nie akzeptieren!«, rief eine krächzende Stimme in meinen Kopf. Wieder ein Schmerz und die Schwärze wurde größer. Panisch versuchte ich an etwas Gutes zu denken, versuchte mir irgendwas einzureden, nur um nicht der Dunkelheit zu verfallen.

»Du wirst nie an seiner Seite sein!«, wieder ertönte diese Stimme und ließ einen erneuten Schmerz durch mich gleiten. Meine Hufe fingen an dunkler zu werden, nahmen ein dunkles grau an.

Der Waldboden unter mir vertrocknete rasend schnell - wurde unfruchtbar. Erschrocken schaute ich mich um. Nein! Die Bäume um mich herum verloren ihre Flüssigkeit, die Blätter trockneten aus und fielen zu Boden. Ich spürte wie die Luft schlecht wurde und die Blumen am Boden verwelkten.

»Er hasst dich!«, schrie die Stimme erneut und ließ meinen Körper sich weiter verfärben.

»Elian!«, rief eine bekannte Stimme. Ich riss meinen Kopf herum und sah in das Gesicht von Silvan. Neben ihm standen Harper, Lukas, Zurio und Alexi. Sie konnten mich nicht sehen, doch sahen sie wie zerstört dieser Ort war. Mein schöner Wald. Mein wunderschöner Wald.

Forest SpiritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt