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Wir ritten in einem gemächlichen Trab durch den Wald, der immer dunkler und dichter wurde

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Wir ritten in einem gemächlichen Trab durch den Wald, der immer dunkler und dichter wurde. Selbst der Weg war ziemlich bewachsen durch die tiefhängenden Äste. Das Gestrüpp raschelte um uns herum, und bei jedem Rascheln, merkte ich, wie Silvan sich mehr anspannte, als ob er sich gleich verwandeln würde, um uns zu verteidigen. Kain und Lyrelle dagegen waren völlig tiefenentspannt. Sie wussten schon, dass das nur die Mitglieder des Canis Clans waren, die uns schon aus der Entfernung gerochen hatten und uns nun im Schatten zu ihrem Lager eskortierten. 

Da Canis der lateinische Begriff für Hund war, konnte man sagen, dass der Canis Clan nicht nur aus Wölfen bestand, doch die Wölfe waren die älteste Familie der Canis. Das war auch der Grund, wieso sie zwei Nachnamen trugen 'Canis Lupus', doch der zweite Nachname war sowas wie in Vergessenheit geraten. Auf dem Papier stand es zwar noch so, aber ausgesprochen wurde es schon lange nicht mehr, jedenfalls nicht bei Dingen, die nichts mit dem Formellen und der Etiquette zu tun hatten. Die Wölfe wollten sich unter ihres Gleichen nicht in eine höhere und wichtigere Rolle stellen, weshalb sie sich meist selbst nur als Canis bezeichneten. 

Und dann verschwanden mit einen Mal die Bäume und wir trabten auf eine riesige Lichtung, auf der dutzende Holzhütten erbaut waren. Kinder sprangen umher. Spielten Hüpfspiele, Fangen und noch andere Spiele. Frauen mit jungen Säuglingen saßen auf ihren Verandas oder auf den Wiesen und unterhielten sich herzhaft. Männer trainieren oder schleppten Holz oder Wassereimer. Junge Teenager kämpften spielerisch miteinander, während die Mädchen entweder mitmachten oder angewidert bei den Rauferein zu sahen. Links und rechts kamen verschiedene Hundearten aus dem Wald getreten und begrüßten uns durch ihre erfreut leuchtenden Augen, ebenso mit ihrem Bellen und Knurren. 

»Waren sie die ganze Zeit da?«, fragte Silvan überrascht, als er seine Augen von den Kulissen vor sich abwandte und die Hunde um uns herum bemerkte. »Du hast sie doch auch bemerkt«, lachte ich und warf ihm einen kurzen Blick zu, ehe ein älteres Paar meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Haare der älteren Dame waren schon grau geworden und die abertausenden Jahre lagen ihr deutlich auf dem Buckel. Über den Boden schleifte eine graue Rute, die nur noch an wenigen Stellen schwarz war. Ihre grauen Wolfsohren ragten ihr aus dem Kopf, doch hingen schlaff herunter, als hätte sie keine Kraft dazu, sie aufrecht zu halten. Neben ihr lief ein nicht weniger alt aussehender Mann. Sein Rücken war zu einem Buckel gebeugt und er stützte sich beim Gehen auf einen Stock. Auch seine Haare waren bereits grau. Doch im Gegensatz zu der Frau, war seine schleifende Rute noch schwärzer und besaß weniger grau, dazu besaß er spitzzulaufende Ohren, wie Vater und ich sie nun hatte.

Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich von Mikleo sprang, der noch im Trab unterwegs war und ihn an den Zügeln hinter mir her zog, als ich auf die beiden zu lief. »Großmutter«, rief ich erfreut, als ich meine Arme um sie legte. Auch sie legte ihre Arme um meinen Rücken. »Du kommst reichlich spät, mein Sohn«, meinte sie mit harter Stimme. Man hörte deutlich die kräftige Aura aus ihrer Stimme. Die Stärke einer Anführerin.

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