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»Müsst Ihr wirklich schon wieder gehen«, fragte eines der jüngeren Kinder, mit großen traurigen Augen und hielt Silvan am Umhang fest

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»Müsst Ihr wirklich schon wieder gehen«, fragte eines der jüngeren Kinder, mit großen traurigen Augen und hielt Silvan am Umhang fest. Es sollte später noch regnen - auch hier in Nelantulis gab es alle Jahreszeiten und Wetterzustände - und wir würden einige Zeit brauchen, bis wir wieder am Schloss waren, und wir mussten durchreiten. Zwar hätten wir noch bis morgen warten können, wenn wir nicht durch den Regen reiten wollten, doch Silvan musste morgen schon wieder wegen der Schule los. 

Mit einem sanften Lächeln ging er vor dem Mädchen in die Hocke, hielt dabei noch Shays Zügel in den Händen. »Leider, ja. Aber ich bin mir sicher, dass wir irgendwann nochmal kommen werden. Dann gebe ich euch das Versprechen, wieder mit euch zu spielen.« Sofort strahlten die Kinder übers ganze Gesicht und nickten eifrig. Er hatte mehr Zeit mit den Kindern verbracht, als mit mir. Aber es war jedes Mal ein erfrischender Anblick ihm dabei zuzuschauen. 

»Können wir?«, fragte ich freundlich und Silvan nickte in meine Richtung, bevor er die Zügel über Shays Kopf nahm und sich in den Sattel schwang. Ich selbst saß schon auf Mikleo und blickte nochmal zu Kain, der noch vor Sovrin stand und vor ihm Channon. »Du hast recht, man merkt, dass da zwischen den beiden was ist«, raunte er mir flüsternd zu. Ernst nickte ich. Großvater hatte Channon offiziell von ihren Pflichten frei gegeben. Zwar würde sie noch als heilige Wölfin gelten, wegen ihres Fells und ihrer Fähigkeiten, doch die Wahl ihres Partners stand ihr nun frei zu. Sie war nun nicht mehr an mich gebunden und das gab auch Kain freie Bahn. Aber so wie ich die beiden kannte, waren sie noch zu stur, um ihre gegenseitigen Gefühle einzusehen.

»Die beiden brauchen noch etwas ihre Zeit, bevor sie es sich gegenseitig gestehen werden, aber ich bin mir sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird.« Früher oder später würden die beiden noch soweit sein, und endlich zusammenkommen. Und wenn nicht, würde ich eingreifen. Lange würde ich es nicht mehr ertragen können, wenn sie sich nur mit den Blicken auszogen und ich wie das dritte Rad am Wagen zuschauen durfte. Das war ja schon sexuelle Frustration zwischen ihnen, die ich zuspüren bekam! 

»Mhm«, summte Silvan zustimmend und sah dann zu Lyrelle, die sich in die Nähe von Silvan gestellt hatte. Mir war aufgefallen, dass sie im Gegensatz zu Kain recht schweigsam war. Aber dadurch glich sie Zurio. Ein stiller Beobachter. Vielleicht hatte meine Intuition oder eher mein Instinkt, sie deshalb für die richtige Person für Silvan gehalten. 

Zukünftig würde es noch schwer werden, wenn ich genauer darüber nachdachte. Er und ich wollte zwar beieinander bleiben und er wollte unsterblich werden. Doch mit seiner Unsterblichkeit, würde er auch seine Familie und Freunde alt werden und sterben sehen. Ich glaube, ich müsste mich nochmal mit ihm deshalb auseinandersetzen. Er gab alles auf, während ich nichts verlor, wenn er zu mir kommen würde. 

In irgendeiner Weise, würde er seinen Posten als Alpha aufgeben. Würde seine Sterblichkeit aufgeben. Seine Freunde und seine Familie. Alles...
Es war egal, ob das Schicksal, die Mondgöttin, das Geisterherz oder was auch immer es so wollte. Wir, oder in diesem Fall Silvan, war derjenige, der die Opfer brachte. Dann war es auch okay, wenn wir uns gegen diese höhere Macht stellten, wenn sie uns einen Weg vorschrieb, der uns nicht gefiel.

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