Let the show begin

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Es war Samstag Morgen als ich total verknautscht auf dem Sofa aufwachte.
Der Fernseher lief immernoch. Und immernoch kam eine Dauersendung über den Überfall auf die Spanische Zentralbank in Madrid.
Im Prinzip könnte ich mir Sorgen machen da die Bank ca. 2 Kilometer von meinem Apartment entfernt ist, allerdings war ich eher besorgt um jemanden der in dieser Bank festsaß. Aber nein, ich kenne keine der Geiseln die dort festgehalten werden. Mein Augenmerk lag eher auf einem der, von der Presse so schön genannten
-Terroristen- die dort drin waren.

Meine geliebte Schwester Ágata war mit dort drin. Schon das zweite Mal beschert sie mir somit mehrere Nervenzusammenbrüche und schlaflose Nächte. Es ist schon lange her dass ich sie das letzte Mal gesprochen habe. Damals, ich glaube es war vor ungefähr 2 Monaten, als sie mich urplötzlich von einer Telefonzelle aus dem Nirgendwo anrief, da meinte Ágata zu mir dass ich mir keine Sorgen machen solle, und wenn sie es diesmal geschafft hat wird sie mich und Axel, ihren kleinen Sohn der leider bei einer Pflegefamilie leben muss wo es ihm aber Gott sei Dank mehr als gut geht, holen wird. Sie meinte auch wir würden dann zusammen irgendwo hingehen wo es warm ist. Und dass sie mich und Axel nicht mehr alleine lassen wird.. ihr Freund Helsinki von dem sie so oft gesprochen hatte, würde auf uns alle aufpassen.
Naja wie gesagt es ist zwei Monate her.. wer weiß das schon ob sie sich überhaupt noch an ihre Worte erinnern kann. Ob sie sich überhaupt noch an mich erinnern kann.. ich vermisse sie so sehr.
Seit dem ersten Überfall hatten wir uns nie wieder gesehen. Tatsächlich habe ich ihr Foto das ein oder andere Mal im Fernsehen gesehen, wo es gezeigt wurde um nach ihr zu fahnden. Es ist ein schrecklichen Gefühl.
Ein lauter Schlag gegen meine Haustüre riss mich aus meinen Gedanken und ich zuckte vor Schreck zusammen. Nocheinmal.
„Hier spricht die Guardia Civil, wir bitten Sie unverzüglich die Tür zu öffnen!"
Nicht das auch noch. Ich wurde schon das letzte Mal nach dem Überfall und Ágatas Verschwinden stundenlang verhört weil die Inspektora vermutete dass ich bescheid wusste wo sie war... gut ich wusste es auch aber sie hatten mir damals glücklicherweise geglaubt dass ich es nicht wusste.
Ich öffnete die Tür. Drei Beamten in Zivilkleidung standen vor mir und pressten mir demonstrativ ihre Marken entgegen. Den kleinen Dicken mit der Brille kannte ich schon von letztem Mal.. Ángel Rubio.
„Guten Tag die Herren.. Señor Rubio, sie kenne ich ja schon" sagte ich mürrisch und nickte Rubio zu. „Was darfs denn diesmal sein ?"
„ Señorita Jiménez wir haben eine wichtige Bitte an sie, wenn sie uns doch kurz herein lassen würden?" sprach Rubio mit ruhiger Stimme und ernstem Blick.
Ich musterte die drei skeptisch, ließ sie dann aber herein. Schließlich fingen die Nachbarn schon an zu gaffen.
Die Beamten erklärten mir, dass sie einen Plan hätten um Ágata dort raus zu holen. Ich würde dabei den neuen Köder spielen.
Das Gleiche hatten sie doch schon mit Axel gemacht dachte ich mir, doch die Polizisten überzeugten mich davon, dass es diesmal nicht schief gehen würde.
Es würden keine Waffen angewandt werden. Die Strafe für meine Schwester würde sich deutlich mindern wenn ich mitspiele. Außerdem boten sie mir eine dicke Summe an. Für die unangenehmen Umstände meinten sie. Also willigte ich ein. Ziemlich naiv, stimmts ? Allerdings konnte ich nicht mit dem Gedanken leben dass meine Schwester möglicherweise für den Rest ihres Lebens hinter Gitter kommen würde. Und die Polizisten meinten es würde nicht mehr lange dauern dann hätten sie sie sowieso alle.
Also packte ich meine Sachen, das Nötigste eben, und ging mit den Señores mit.

Einige Minuten später kamen wir am Zelt der Guardia Civil vor der Spanischen Staatsbank an. Ich sah mich mit großen Augen um, ehe ich hinein gebeten wurde. Natürlich nicht ohne eine gründlichen Untersuchung meiner Selbst auf Waffen..
„Alicia Sierra mein Name" sagte eine rothaarige Frau mit dickem Bauch und streckte mir ihre Hand entgegen. Im Mund einen Lutscher.
Verdammt ist sie schwanger ? Fragte ich mich schockiert. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und nahm ihre Hand.
„Luana Jiménez, freut mich."
Die Inspektora unterhielt sich eine Weile mit mir über ihren Plan, dabei bemerkte ich ständig dass ich beobachtet wurde. In einem abgetrennten Bereich des Zeltes erblickte ich Inspektora Murillo. Besser gesagt Lissabon..
Was macht Lissabon denn hier ? Ágata hatte mir doch erzählt dass Raquel Murillo alias Lissabon jetzt zu ihnen gehört. Ich war verwirrt.
Mein Blick wanderte wieder zur neuen Inspektora.
„ Ist was ?" fragte sie skeptisch.
„ Nein, nein. Alles gut danke." antwortete ich, immernoch in Gedanken um Lissabon und was hier wohl mit ihr passiert.
„ Perfekt, na dann.. let the show begin!" schrie Alicia Sierra schon fast und klatschte sich euphorisch in die Hände.

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