Neustart

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Ich schlug meine Augen auf. Plötzlich war ich in einem dunklen Raum.
Hektisch stützte ich mich auf meinen Armen auf, bis ich plötzlich vom stechenden Schmerz in meiner Schulter übermannt wurde.
„Ah verdammt!" zischte ich schmerzerfüllt.
Auf einmal ging eine Art Nachtlicht im Raum an. Es war wieder Denver.
Er saß auf einem Stuhl direkt neben mir. Er griff nach mir um mir aufzuhelfen.
„Was ist los? Brauchst du etwas?" fragte er liebevoll.
Ich muss ihn wohl total entgeistert angestarrt haben denn er begann in sich hinein zu schmunzeln. Dann nickte ich.
„W...wasser" brachte ich gerade so aus meinem vertrockneten Hals.
Was war passiert ? War ich unbemerkt drei Tage in der Wüste verschollen ?
„Schon gut, hier hast du welches." meinte er und gab mir eine Flasche Wasser. „Die Medikamente machen ganz schön durstig. Aber dafür helfen sie doch hoffentlich. Oder hast du noch starke schmerzen ?"
Ich nahm die Flasche dankend an und trank sie halb leer, wofür ich nur einen erstaunten Blick von ihm erntete.
„ Nein es geht schon" erwiderte ich endlich mit halbwegs normaler Stimme und konnte gerade so ein sanftes Lächeln über meine Lippen bringen.
„Wo ist meine Schwester ?" fragte ich ihn und nahm die Decke die man über mich gelegt hatte zur Seite um aufzustehen als ich bemerkte, dass ich nur ein graues Oversize Shirt und meine Unterwäsche anhatte.
Denver bemerkte natürlich sofort dass mir das nicht passte, da ich schnell wieder die Decke über mich zog.
Er schmunzelte schon wieder, was eigentlich ganz niedlich war.
„ Nairobi bespricht mit dem Professor was wir jetzt mit dir anstellen sollen Kleine. Sie war natürlich die ganze Zeit an deiner Seite als wir dich verarztet haben. Sie hat sich sehr gefreut dich zu sehen. Auch wenn die Umstände...kompliziert sind."
Ich nickte nur zustimmend und sah mich im Raum um. Er war edel eingerichtet. Naja wir waren ja auch in einer edlen Bank.
Denver setzte sich zu mir auf die Couch und legte seine Hand sanft auf meinen Schenkel. „Keine Angst. Der Professor will nicht dass dir was zustößt. Und Nairobi würde das erst recht nicht zulassen. Du gehörst jetzt zu uns."
Er streichelte leicht über mein Bein und lächelte.
„Schätzchen du bist wach. Endlich!" hörte ich eine vertraute Stimme quietschen.
Nairobi kam auf mich zu gestürmt. Dann erblickte sie Denvers Hand auf meinem Bein und sah ihn grimmig an.
„Denver. Hände weg von meiner kleinen Schwester. Ich weiß du und Stockholm seid getrennt aber sie hier ist erst 21 Jahre alt, das heißt quasi noch ein Baby ok?"
Ich verdrehte die Augen und musste lachen. So war meine Schwester eben.
Sie hatte schon immer einen besonderen Beschützerinstinkt für mich.
Denver nahm seine Hand von mir und hielt sie in die Luft wie ein Verbrecher der gerade auf frischer Tat ertappt wurde und lachte ebenfalls.
„Hör mal Luana.. der Professor ließ mich alle zusammen trommeln. Wir müssen besprechen was mit dir passieren wird ok?" meinte Nairobi und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ja ist okay" antwortete ich ihr leise.
Nach und nach kamen alle in den Raum.
Zuerst stellte sich mir Tokio vor, die mich breit anlächelte. Sie war eine gute Freundin meiner Schwester, also würden wir uns sicher auch gut verstehen. Dann kam Helsinki in den Raum, ein riesen Typ aber so sanft wie ein kleiner Teddybär. Ihn mochte ich ebenfalls von Anfang an sehr gerne.
Danach betrat Stockholm den Raum, sie stellte sich nur kurz und knapp vor, was wohl daran lag dass ihr Exfreund Denver neben mir saß. Das alles war wohl noch sehr frisch. Palermo kam ebenfalls. Er war schwer einzuschätzen, aber trotzem ein netter Kerl. Bogotá betrat ebenfalls den Raum und stellten sich mir vor. Auch ein zwilichtiger Typ, aber genau wie Helsinki, mit sehr weichem Kern. 
Zum Schluss kam noch Rio. Ein Junge ungefähr in meinem Alter.
Er hatte das typische Zahnpastalächeln. Ein extrem süßes Lächeln.
„Hey ich bin Rio" sagte er breit grinsend und setzte sich neben mich.
Tokio schien das leider nicht so zu gefallen. Wenn Blicke töten könnten würde Rio jetzt nicht mehr unter uns verweilen.
„Na gut, dann werde ich euch nun meine Schwester vorstellen" quiekte Nairobi euphorisch und zeigte dabei auf mich, während alle Anderen mit ihren Blicken ihrer Hand folgten um mich anzusehen.

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