Provokationen und Ängste

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»Ich hoffe du machst dir Gedanken über einen Plan, hn. Wie du bereits erkannt hast lässt sich Orochimaru nicht einfach so einsperren oder töten.« klärte Deidara Atana großkotzig wie immer auf den Weg zu den Schlafzimmern auf. Schade nur, dass Atana überhaupt keinen Nerv für die Art des jungen Akatsuki hatte und lieber allein in seiner alten Zelle verrecken würde, als sich auf den Weg zu machen und den ehemaligen Schüler des dritten Hokage klein zu halten.
»Kümmer dich um dich selbst, Deidara.« fuhr Atana seinen Komplizen an und öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer, gereizt, denn er wollte Orochimaru nie wieder begegnen.

»An deiner Stelle würde ich es mir nicht mit mir verscherzen.« drohte Deidara und kniff die Augen zusammen, als ob diese Geste wirklich etwas bezwecken könnte. »Egal was bei dem Auftrag geschieht, ich kann es so drehen und wenden, dass sie dich bis ans Ende des Kontinents jagen.«
»Und das soll mir Angst machen?« fragte Atana zornig. »Läppische Drohungen von einem Halbstarken, der sich und sein Temperament kaum unter Kontrolle hat, während uns ein Kampf gegen einer der stärksten Shinobi bevorsteht? Fang lieber an mal Prioritäten zu setzen, anstatt meine Luft für's reden zu verschwenden.«
Alles, was Atana erwartete, war ein Knurren oder eine Beleidigung, doch Deidara ließ sich nichts von dem Gefallen, was Atana ihm vorgeworfen hatte. Der Uchiha fühlte eine Hand an seiner Kehle, die sich immer weiter um ihn schloss.

»Du wagst es meinen Kampfstil, meine Kunst und mich zu verhöhnen, hn?« zischte der Blonde und Atana zollte ihm still Respekt für die physische Kraft, die in seinem kleinen Körper wohnte. Leider hatte Atana bei Gai Taijutsu gelernt und an Körperkraft gewonnen, weshalb er Deidara binnen Sekunden von sich lösen konnte. Dabei stellte er fest, dass Deidaras Hände nicht gewöhnlich aussahen. Erschrocken starrte er auf die Öffnungen in den Handinnenflächen, die aussahen wie Münder, als der Träger sie ihm grinsend entgegen streckte.
»Da staunst du, was? Du bist nicht der einzige Typ, der geheime Jutsus drauf hat! Das ist hier an der Tagesordnung!«

»Hör auf die Leute zu belästigen.« brummte Kisame und erlangte Deidaras Aufmerksamkeit, was Atana nutzte um sich so weit wie nur möglich von diesem Irren Kerl zu entfernen. So eine Art Jutsu hatte er nie zuvor gesehen, und er war sich sicher, dass es etwas mit seinem elementaren Kekkei Genkai zu tun haben musste. Bei näherer Betrachtung seines Chakras war Atana aufgefallen, dass es sich aus zwei Elementen bildete, wie bei sich selbst auch. Schnell schloss er hinter sich die Zimmer Tür und durchsuchte in seinen Erinnerungen alles, was er zu solchen Jutsus finden konnte.

Im Flur hatte Deidara sich schon längst mit einem Hair-flip verabschiedet, innerlich kochend vor Wut und Scham. Kisame fand, dass der kleine Bengel sich viel zu stark von seinen Gefühlen leiten ließ und Töne spuckte, denen er nicht gerecht wurde. Junge Menschen wie Itachi waren ihm durchaus lieber. Der Uchiha war schlau, vorrausdenkend und kontrolliert. Nur, wenn seine Krankheit ihm völlig zusetzte, so wie in jenem Moment, dann war er für nichts zu gebrauchen. Und damit trotzdem noch stärker als die meisten anderen Shinobi. Kisame musste sich etwas einfallen lassen um seinen langjährigen Partner am Leben zu halten. Er konnte mit Itachi gut arbeiten und harmonierte gut mit seinen Fähigkeiten. Das wollte er ungerne verlieren. Seufzend vernahm er ein Husten aus Itachis Zimmer, abrupt und keuchend. Irgendwie nervte es ihn, aber er hatte keine Möglichkeit der Krankheit seines Partners zu entkommen.

Atana hörte das klägliche Husten seines Cousins nicht, er machte sich lieber Sorgen um seine unmögliche Mission. Orochimaru, die Reinkarnation der weißen Schlange, der klügste der legendären drei Sannin, ein skrupelloses Monster, das war sein Ziel. Diese Entität musste er bezwingen. Und das war unter allen Umständen unmöglich zu erreichen. Er bezweifelte selbst, dass alle Akatsuki und Konoha-Nins ihn nicht zusammen töten konnten. Deshalb musste Atana sich auf einen Plan fokussieren, der eher auf Erpressung beruht. Aber wie zur Hölle sollte Atana ihn erpressen? Es schien ihm generell suspekt, dass er diese Mission ausführen musste. Und doch, obwohl es unmöglich erschien und er sich lieber töten lassen würde, als den Akatsuki zu helfen, arbeitete er Pläne aus. Taktiken, Notfallpläne, Perspektiven. Er konnte dabei nur daran denken, was letztes Mal geschehen war, als sie aufeinander getroffen waren.

Blindfight - Die Fänge der AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt