Atana gegen Kakusa: Kakusas Erinnerungen

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Als sie aufeinander trafen, erklang das Geräusch von Metall auf Metall durch den Wald und schallte über das gesamte Gelände. Es ließ die Welt in Gewalt erzittern. Klingen geführt von Hass und dem Wunsch, dem jeweils anderen so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Verbissen hielten sie beide genau an dem fest, was sie eigentlich nicht waren und niemals sein wollten: Feinde. Tritt für Tritt, Schlag für Schlag verschlechterte sich ihr Verhältnis, bis sie in den Augen nur noch Gefahr sahen und völlig wahnsinnig aufeinander losgingen.

»Ist das schon alles?« fragte Kakusa spöttisch, als Atana sie bei keinem seiner Taijutsu-Kombinationen wirklich traf. Einfach parierte sie oder wich ihnen aus, was ihre Vorsichtig stark verminderte. Es war Atanas Plan sie glauben zu lassen, er hätte sich kaum weiterentwickelt. Schließlich war Kakusa die Königin von Geschwindigkeit und Geschicklichkeit, was ihr Taijutsu tausend Mal stärker machte als seines. Mit ihren eleganten, und doch sehr kräftigen Bewegungen täuschte sie die vielen Gegner, die sich vor ihr zu verstecken versuchten. Nur kannte Atana dieses Prinzip und hielt standhaft dagegen. Als sie sich im Flug befand, um ihn von oben anzugreifen, sprang er vorrauszusehend zurück und führte Fingerzeichen aus.
»Windversteck: Jutsu der Windschnitte!«

Das Jutsu war verhältnismäßig schwach, doch weil Kakusa sich in der Luft befand und nicht ausweichen konnte, erfüllte es seinen Zweck und zerschnitt mit messerscharfen unsichtbaren Nadeln Kakusas blanke Haut. Trotzdem brach sie ihren Angriff nicht ab. Sie traf mit einer Gewalt auf dem Boden auf, dass sich Risse bildeten und Atana die Erschütterung in seinem Körper spüren konnte. Kakusa war verdammt stark geworden. Ihre pure körperliche Kraft, ohne das Einsetzen von Chakra, war verdammt hoch.
›Er hat sich ein neues Element angeeignet.‹ stellte Kakusa fest und lief auf ihren Feind zu. ›Anscheinend hat er in der letzten Zeit doch etwas gelernt. Jetzt kann er jedes meiner Elemente parieren. Das macht die Sache schwierig. Aber wenn ich mich schnell genug bewege, dann sieht er mich nicht vorraus. Ich muss taktisch vorgehen.‹

Sie sah im Augenwinkel, wie ein Doppelgänger auf sie zusprintete, war aber fähig mit einem geübten Schlag seine Existenz aufzulösen, als hätte es ihn nie gegeben. Natürlich war ihr klar, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver war. Sie hörte das versteckte Kunai schon auf sie zu rasen. Mit einer leichten Drehung wich sie diesem aus, was Atana erstaunte. Ihr Gehör war nicht zu unterschätzen.

Kakusa kämpfte und kämpfte, senkte Atanas Chakra immer weiter und erlitt selbst kaum Schaden. Gleich würde sie auf ihre Lieblingswaffe zurückgreifen und ihren Bruder ein für alle Mal besiegen. Sie konnte die Ziellinie schon sehen, den Geschmack von Sieg schmecken und war froh, dass es bald vorbei sein würde. Atana war ein harter Gegner, aber die stärksten Shinobi dieser Welt hatten sich an ihr schon die Zähne ausgebissen. Ihre Kraft wurde größer. Atana schwächelte körperlich, aber er durfte nicht schwächer werden. Es war Zeit zu handeln. Kakusa war immer näher dran ihn gefährlich zu treffen. Sie sah, dass ihr immer nurnoch ein paar Zentimeter fehlten, bis sie Atana mit dem spitzen Bogen am Oberarm erwischte. Zischend wich er zurück und hielt sich die tiefe Wunde. Kakusa lächelte siegessicher.

Doch als der Mond schon höher stand und sie Atana ganz genau vor sich sah, umwoben vom Glanz der Nacht und nur ein paar Meter entfernt von der Wasseroberfläche hinter ihm, geschah plötzlich etwas eigenartiges: Für einen Moment sah Kakusa nur Schwarz, dann spürte sie einen festen Schlag gegen die Brust und flog weit zurück in das feuchte Gras. Völlig überrascht stützte sich auf und drehte sich schnell zur Seite, als Atanas Faust ihren Körper treffen wollte und stattdessen auf den Boden aufschlug. Was war passiert? Hatte sie etwa mitten im Kampf ein Blackout gehabt? Es war, als hätte sie kurz vergessen, was sie eigentlich tun wollte.
›Ich kann mich nicht erinnern!«

»Wie hast du das gemacht?« keuchte sie und wich weiterhin Atanas physischen Angriffen aus. Ihre Brust schmerzte höllisch, jeder Atemzug brannte wie Feuer in ihren Lungen. Atana gab ihr keine Antwort. Blitzschnell führte das Jutsu der flammenden Feuerkugel aus und jagte Kakusa im Radius von einigen hundert Metern einmal um sich herum. Mit ihrer Geschwindigkeit war es kaum möglich sie zu treffen, doch dafür verbrauchte sie eine große Menge Chakra. Sie rannte auf ihn zu als das Feuer erlosch und fokussierte Atana ganz genau, sah ihm tief in die Augen. Er bewegte sich nicht, sah ihr nur stur entgegen. Sie hatte seinen Körper, seine Silhouette genau vor Augen. Dann sah sie plötzlich den Himmel, spürte das Gras unter sich und fühlte, wie ihre Rippe einen bösen Bruch erlitten hatte.

Blindfight - Die Fänge der AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt