Madara

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Der Mann mit der organgenen Maske sah, wie ein Körper aus dem Schatten in das Licht trat. Der Gesichtsausdruck des jungen Mannes war so starr wie seine Stimmung selbst. Es würde nicht einfach sein ihn zu überzeugen. Oder vielleicht zu einfach?

»Ich habe dich nicht erwartet.« log er mit sanfter Stimme und lockte Atana wie seine Beute weiter in das Zimmer herein. Ein Stirnrunzeln schien die Antwort darauf zu sein. Es ging ihm besser, das sah man ihm an, auch wenn die Schmerzen des Siegels unvermeidlich waren. Tobi konnte sich nicht ausmalen wie sehr der seelische Schmerz den körperlichen überwiegte. Doch, vielleicht konnte er es als einziger genau nachvollziehen. Sein eigener Schmerz durch den Verlust von Rin war nach Jahren noch nicht vergangen. Atana stand die Ewigkeit noch bevor - es sei denn, er fand heraus, dass Kakashi nicht wirklich tot war.

Vorsichtig setzte Atana sich auf den Stuhl nieder und überlegte fieberhaft woher er dieses Chakra kannte. Es könnte ihm einmal auf der Straße begegnet sein, vielleicht einer der Bürger von Konoha. Doch es war so eigenartig, dass es ihm sicher aufgefallen wäre. Eine Chakrasorte so manipulieren zu können war kaum möglich. Man konnte es sich vorstellen wie Narbengewebe, dass durch Verbrennungen und Nähte vollkommen entstellt war. Ein Chakra, welches als seinen ursprünglichen Glanz verloren hatte. Diese Person, wer auch immer sie war, war nicht mehr sie selbst. Das konnte sie dem Chakra nach zu urteilen auch nicht mehr werden. Ein zerbrochener Spiegel der nichts mehr reflektierte.

»Man sagte, Sie wollen mir eine Nachricht zukommen lassen.« begann Atana mit ungutem Gefühl das Gespräch. Er hörte das Lachen des Mannes. Dieser sagte:
»Wie wäre es, wenn wir uns erst einander vorstellen? Du bist noch nicht sehr lange dabei und wir beide kennen uns nicht.«
»Hoffentlich bleibt es dabei. Ich will nichts Näheres mit Ihnen zu schaffen haben, wenn ich nicht muss.«
»Das kann ich nachvollziehen. Ich nahm dir dein Augenlicht, obwohl ich dich hundertmal effektiver hätte aufhalten können. So einem klugen Kopf ist das sicherlich nicht entgangen.«
»Ich brauche meine Augen nicht, um zu kämpfen. Ich kämpfe oft blind. Das wird mich nicht behindern.«
Der Mann schwieg kurz.
»Welchen Kampf hast du vor als nächstes zu führen?«

Da war er wieder, dieser Zorn. Atana sah Orochimarus Gesicht vor sich, eines seiner vielen Gesichter. Er sah Kakashis blutverschmierte Leiche, er sah die Brutalität der Stiche und Schlangenbisse. Es hätte jeden seiner liebsten so treffen können. Kakusa, Naruto, Iruka. Wie könnte er sie mit seiner Schwäche jemals beschützen? Vor Wut ballte er die Fäuste und biss fest die Zähne zusammen. Er hasste sie alle. Die Shinobi, die Kunoichi, die ganze Welt.

»Wie ich sehe, bist du noch nicht ganz mit dir im reinen. Du weißt noch nicht ganz, was dein Ziel ist. Eine geliebte Person zu verlieren ist grausam, aber leider normal in dieser Welt.«
Atana traute seinen Ohren kaum. Sprach dieser Mann gerade so, als könnte er das verstehen?
»Sie haben wohl Erfahrung damit. Auch Sie haben einen Menschen verloren, den Sie geliebt haben. Dann wissen Sie sicherlich auch, dass ich jedem misstraue. Ihnen vorrangig.«
»Natürlich.« sagte der Mann ernst. »Aber du musst mir nicht misstrauen. Ich werde dir sagen wer ich bin, wenn du erkennst, wer du bist.«
»Wer ich bin?« fragte Atana und rang sich ein stumpfes Lächeln ab. »Ich bin Atana Uchiha.«

Es hatte keinen Sinn mehr zu verleugnen wer er wirklich war. Diese Organisation wusste alles über ihn, und somit auch der Mann mit der Maske. Mittlerweile war er sowieso mehr Uchiha als je zuvor. Ein Verräter, der Rachegelüste gegen sein eigenes Dorf hegte.
»Atana, der Psycho-Ninja aus dem legendären Uchiha-Clan. Deine unerschütterliche Liebe zu Kakashi hat dich definiert. Niemand liebt und hasst wie ein Uchiha.«
»Sie scheinen ein Experte zu sein. Ich muss Sie enttäuschen, ich bin eine Missgeburt. Ein Vollblut ohne Sharingan. Glauben Sie mir, so ist es besser.«
»Kein Vollblut oder Halbblut der Uchiha ist eine Missgeburt. Clanzugehörigkeit ist vollkommen irrelevant für die Akatsuki. Hier ist das Ziel nicht die Spaltung, sondern die Vereinigung.«

Blindfight - Die Fänge der AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt