Der erste Auftrag

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Atana wusste, dass Kisame mit seinen Worten Recht behalten würde. Die Organisation vertraute ihm noch nicht und das war momentan sein größtes Problem. Er brauchte dieses Vertrauen um von hier zu fliehen, die Akatsuki hinter ihm her und von Konoha weg zu locken. Das war ein Plan, den er in der Theorie schon detailliert ausgeklügelt hatte. Die Parameter, die ihm noch fehlten, waren Wissenslücken über die Fähigkeiten aller Mitglieder, von denen er einige wahrscheinlich nicht mal kannte oder kennenlernen würde. Um zurück nach Hause zu gelangen, mit entsprechenden Informationen und genügend Zeit, brauchte es also mehr als nur einen guten Plan. Atana brauchte Glück, sehr viel davon.

Er strich nervös sein Haar zurück und stellte den benutzen Teller in die vorgesehene Einrichtung, als er Kisame am Tisch allein zurück ließ und Deidara aufsuchen wollte. Die Miserie mit Itachi und dem Schwertkämpfer konnte er nutzen um zu Deidara Vertrauen aufzubauen. Außerdem war sein Chakra eine Droge, von der er kaum genug kriegen konnte. Er war schon froh direkt neben Deidaras Zimmer zu wohnen, um das Chakra 24/7 zu spüren, aber wer wusste schon, wie lange er wirklich dort bleiben würde? Atana hoffte, dass Pain und Konan ihn nicht umbringen wollten, sondern ihn als vorrübergehendes Mitglied akzeptieren. Ihm war noch nicht klar, was für eine Rolle er in der Organisation spielen sollte oder warum so wichtig war, aber bald würde er es sicher herausfinden.

Als Atana vor Deidaras Tür stand atmete er tief durch und fokussierte sich darauf, ihm möglichst vertrauenswürdig zu begegnen. Der junge Mann war ein wichtiges Element im Schlüssel zu seiner Freiheit und die einzig manipulierbare Informationsquelle. Itachi war zu schlau um sich von ihm verarschen zu lassen, Kisame wählte seine Worte ihm gegenüber von nun an mit Vorsicht und zu anderen Mitgliedern hatte er keinen Kontakt. Deidara zu bezirzen erschien Atana am einfachsten, deswegen klopfte er hauchzart an die Tür und fragte leise:
»Deidara? Möchtest du wirklich nichts mehr frühstücken?«
Als Antwort erhielt er:
»Nein! Verzieh dich, Sklave.«

Deidara war schlecht gelaunt. Schon wieder musste er sich die dummen Sprüche der anderen Mitglieder anhören und wurde behandelt wie ein Verrückter. Diese Arroganz von Kisame störte ihn gewaltig, noch mehr als Itachi Uchihas bloße Anwesenheit, die ihn sonst immer schon zur Weißglut trieb. Zwei Jahre lang arbeitete er schon für die Akatsuki und niemand, außer sein Meister Sasori, würdigte seiner Kunst auch nur ein Wort. Wie er diese Kunstbanausen hasste wagte er nicht zu beschreiben. Schlimmer war Atana, der junge Mann mit der eigenartigen Aura, der an seine Tür klopfte. Er war ihm suspekt, weil er teils sehr selbstbewusst, aber teils auch wahnsinnig zurückhaltend war.

Eigentlich wollte er sich von Atana distanzieren, aber die Hoffnung, dass er ihm vielleicht als einziger noch Respekt zollte, ließ ihn die Tür öffnen. Schweigend und direkt trat der Nukenin in das Zimmer ein, drückte Deidara ein Schokobrötchen in die Hand und ließ sich auf dem hölzernen Stuhl nieder, auf dem Deidara gerade noch gesessen hatte. Misstrauisch stemmte er die Hände in die Hüften und sagte:
»Das ist dreist und unhöflich!«
Atana senkte den Kopf und fragte:
»Warum hasst du Itachi so? Was ist zwischen euch passiert?«

Deidara verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich auf sein Bett. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt, als er Atana ansah. Diese Locken waren schon hübsch und er hatte das Gefühl, sein Gesicht schon Mal irgendwo gesehen zu haben. Diese Form seiner dunklen Augen war ihm irgendwie vertraut. Er war wirklich gutaussehend. Trotzdem murrte er:
»Das geht dich nichts an, hn. Es gibt Dinge, die sind privat.«
»Lass mich dir erklären, warum ich das wissen will.« begann Atana deutlich und blickte dem Iwa-Nin direkt in die babyblauen Augen. »Ich habe persönliche Differenzen mit Itachi und würde alles dafür tun, um ihm das Leben zur Hölle zu machen. Weil ich weiß, dass auch zwischen euch was vorgefallen ist, ist es ziemlich wichtig einen verbündeten zu haben, wenn du verstehst was ich meine.«

Blindfight - Die Fänge der AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt