Blindfight - Die Fänge der Akatsuki

Das Haus der Erinnerungen

Ab jetzt wieder Daily Updates. Hab genug Drama vorgeschrieben :)
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In der Straße, in der Kakusa nach Atanas alter Residenz suchte, traf sie nach stundenlanger Verfolgung auf Kakashi, der sich ihr misstrauisch in den Weg stellte.
»Es ist ungewöhnlich, dass eine Suna-Nin in Konoha herumschleicht wie ein Spion. Was suchst du hier, Mädchen?«
Mit entwaffnender Gleichgültigkeit und einer Spur von Zorn darüber, dass Kakashi sie spöttisch ›Mädchen‹ genannt hatte, antwortete Kakusa:
»Es ist ungewöhnlich, dass ein diplomatischer Kundschafter der Hokage von den eigenen Shinobi ausspioniert wird. Ich kenne dich noch, Kakashi Hatake. Riskiere nicht deinen guten Ruf mit Irrationalität.«

»Wenn du meinen Namen kennst,« feixte Kakashi immernoch misstrauisch, »dann ist es nur fair mir auch deinen zu nennen.«
Kakusa war sich für eine kurze Zeit unsicher, ob das eine gute Idee war. Schließlich trug sie den selben Nachnamen wie Atana und konnte nicht erahnen, in wie weit Kakashi mit seinem früheren Lebenspartner vertraut gemacht wurde. Sie setzte alles auf eine Karte und sagte:
»Kakusa. Ich bin eine Jonin aus Sunagakure.«
»Wir waren schon mal auf einer Mission zusammen. Verzeih mir, dass ich deinen Namen vergessen habe. Aber dein vertrauter Geist ist ein Tiger, richtig?«
Kakashi lief es eiskalt den Rücken herunter, wenn er an die Tiger dachte, doch das war das einzig schwache Flackern in seinen sonst so dunklen Erinnerungen. Irgendwie war es ihm in den Sinn gekommen, als er länger über die Kunoichi nachgedacht hätte. Als Kakusa nickte durchströmte ihn ein neues Gefühl. Hoffnung. Vielleicht konnte er durch die Frau einen Teil seiner Erinnerungen zurück erlangen. Er fragte ruhig:
»Kannst du dich darin erinnern, wann das war und was auf der Mission passiert ist?«

Kakusa wusste sofort, was Kakashi eigentlich von ihr wollte. Klarheit. Er wollte wissen, woher die Erinnerungslücken kamen, was sie irgendwie nachvollziehen konnte, aber sie erfüllte Kakashi seinen Wunsch nur spärlich. Sie musste langsam wirklich weiter und konnte sich nicht länger mit Kakashi herumschlagen.
»Wir waren vor ein paar Monaten auf einer Mission, bei der wir die Brüder des Chō einfangen sollten. Das haben wir auch getan. Mehr ist nicht vorgefallen.«
»Wer war bei der Mission alles dabei?« fragte Kakashi, der sich bloß noch an Kakusa, Temari und Shikamaru erinnern konnte. Die junge Jonin antwortete gelassen:
»Zwei von euch, zwei von uns. Wir haben dann Zweierteams gebildet. Wir waren zusammen in einem Team.«

Kakashi fiel in dem Moment, in dem Kakusa sich von ihm weg drehte, etwas entscheidendes auf. Die Frau wollte nicht wissen, wieso Kakashi so merkwürdig danach fragte. Sie nahm es einfach so hin und antwortete geduldig und detailliert. Das konnte für ihn nur eines bedeuten: Sie wusste irgendwas. Sie hatte den selben Blick wie Iruka auf, wenn sie mit ihm über seine Erinnerungen sprach.
»Was weißt du über Atana Mamoto?«

Die Schritte der Frau wirkten, als wäre ihr Absatz am Boden fest gefroren. Wow, dachte sie, er ist nicht nur bissig, sondern auch verdammt klug. Natürlich, er ist einer der klügsten Ninjas Konohas. Sie drehte sich langsam wieder um, lächelnd, und fragte Kakashi scheinheilig:
»Die Frage ist, was du über ihn weißt, Hübscher. Ich bin auf der Suche nach ihm und jede Information kann mir behilflich sein. Der Bengel gehört ein für alle Mal hinter Gitter, die Chance lasse ich mir nicht entgehen. Er ist ein Kopfgeld von 80.000 Ryo wert.«

Kakashi war verwirrt, nicht nur aufgrund ihrer Ausdrucksweise, sondern auch, weil sie nach der Person suchte, mit der Kakashi seit Monaten am liebsten sprechen wollte. Er wollte wissen, warum sein Gedächtnis nicht komplett gelöscht wurde. Er konnte sich die Umstände einfach nicht erklären.
»Ich habe kaum Informationen, aber wir sollten das vielleicht an einem anderen Ort besprechen.«
»Gut,« antwortete Kakusa grinsend, »ich bin gerade auf den Weg in mein Haus. Darf ich um deine Begleitung bitten, Kakashi?«