Die Wahrheit bringt nur Unheil

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Tbh: Ich finde Danzo als Charakter extrem gut umgesetzt. Seine Rolle verleiht der Storyline viel mehr Tiefe als man denkt. Ich persönlich mag ihn trotzdem nicht, aber sein Theme gibt mir richtige chillo vibes, deswegen schreibe ich sehr oft dazu. I like that.
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Verschwommen betrachtete Atana den staubigen Boden unter sich und spürte schnell, dass sein Jutsu viele Nebenwirkungen hatte. Neben ihm tauchten mehrere Silhouetten von Füßen auf, oder war es doch nur eine Person? Die Person drehte ihn auf den Rücken. Atana hörte die Stimme etwas sagen, doch sie hallte nur dumpf in seinem Kopf herum. Er verstand nichts, doch er spürte Deidaras massives Chakra und fühlte sich mit einem Mal wieder in Sicherheit. Er hörte sich selbst seinen Namen sagen, und Deidara antwortete etwas, doch noch immer hatte Atana nicht sein volles Bewusstsein erreicht. Im Gegenteil - seine Augen drehten sich nach oben und er schien wieder ohnmächtig zu werden.

»Hey, Augen auf!« rief der Blonde und schlug Atana auf die Wange. Mit flimmernden Augenlidern nickte er, völlig teilnahmslos. Er schaffte er gerade so Deidaras ausgestreckte Hand zu ergreifen, zu mehr fehlte ihm das Chakra. Er war völlig ausgelaugt und gerade so lebensfähig.
»Man, was hast du denn hier draußen gemacht? Bist du vom Dach gefallen? Das hätte ich gerne gesehen, hn.« murmelte Deidara und beförderte Atana halb stützend, halb tragend zurück in die Festung. Er wusste nicht genau warum er das tat, schließlich hasste er Atana aus tiefsten Herzen, aber als er ihn so da liegen gesehen hatte, wurde ihm irgendwie mulmig zumute.
»Itachi...« murmelte Atana und erinnerte sich wieder schwach daran, was er gesehen hatte. Er spürte unter sich sein Bett, ein Kopfkissen und sah an die graue Decke.

»Warum hat Itachi das mit dir gemacht?« fragte Deidara misstrauisch und rümpfte die Nase. Atana spürte, wie sein Herz schneller schlug und ihm ein wenig Kraft verschaffte. Er erinnerte sich. Er erinnerte sich daran, dass Itachi nicht die Person war, für die er ihn jahrelang gehalten hatte.
»Mein Sharingan... ich hab alles gesehen...«
Deidara wollte nichts darüber hören, schon gar nicht, als er Tränen in Atanas leeren Augen sah. Irgendwie hatte er Mitleid. Das Sharingan war anscheinend eine Nummer zu hoch für ihn. Seufzend gestand er sich ein, dass Atana überhaupt nicht zurechnungsfähig war.

»Dei, du musst ihn holen...«
Deidara setzte sich vorsichtig auf die Bettkante, wobei sein ellenlanges Haar sanft auf Atanas Oberkörper fiel. Sanft fuhr er mit der flachen Hand über die Augen seines Patienten. Diese schlossen sich durch den Reflex automatisch und öffneten sich auch nicht mehr.
»Hol Itachi...«
Im nächsten Moment erschlaffte Atanas Körper unter dem Chakramangel und verlor jede Spannung. Deidara war sich uneinig, ob er nun Itachi zu ihm bringen sollte oder nicht. Er war tatsächlich bereit dies zu tun, gerade weil Atana so verletzlich und nicht mehr abweisend wirkte. Er war seinem früheren Ich sehr ähnlich. Das Ich, welches Deidara gemocht hatte. Vielleicht sogar geliebt.

Itachi starrte derweil manisch aus dem Fenster seines Zimmers. Wieso kam es ihm so vor, als würden die Wände immer näher an ihn heran rücken? Warum war das Licht am flimmern, die Temperatur zu kalt und seine Spiegelung in der Fensterscheibe schneeweiß? Er kannte die Antwort ganz genau, auch wenn er sich die Fragen immer wieder stellte. Er hatte Angst. Ungewollt wusste Atana jetzt wahrscheinlich eine Menge aus seiner Vergangenheit, vielleicht sogar das, was er vor allen Leuten verschlossen hielt. War es jetzt sinnig Atana zu töten? Wollte er das überhaupt? Er warf einen Blick auf die kleine Ampulle, die ihn jeden Tag am Leben hielt. Die Chance darauf, seinen Plan vollständig in die Tat umzusetzen. Seinen geliebten kleinen Bruder vor Unheil zu bewahren und endlich die Fehler wieder gut zu machen, die er begangen hatge.

Er fühlte sich bloßgestellt in seiner Position. Die Kontrolle über das Geschehen war ihm entglitten. Hoffnungslos lag sie nun in Atanas Händen, der alles mit ihm machen konnte. Er brauchte Itachi nur an die Organisation zu verraten, dann war alles vorbei. Wie könnte er Konoha dann noch beschützen? War Atana Konoha so freundlich gestimmt, oder gab es bei ihm noch eine Chance, den guten Kern zum Vorschein zu bringen? Fragen über Fragen, und doch spürte er seinen Körper zittern, wenn er an Atana dachte. An die Unberechenbarkeit seiner Worte, seiner taten. Dieser Mensch war vollkommen emotionsgesteuert, es war nahezu unmöglich das Gegenteil zu erwarten. Um seinen Plan zu erfüllen musste Itachi Atana also töten, ob er es wollte oder nicht.

Blindfight - Die Fänge der AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt