•°•°•°•°•»Deidara!«
Atana schloss die Augen, blendete Itachi und die Haushälterin völlig aus. Er konzentrierte sich auf das gesamte Anwesen, jeden einzelnen Winkel. Durch alle Steinwände sah er hindurch, ertastete sich den Weg immer näher an Deidaras Chakra heran. Er konnte es in dem unteren Kaminzimmer erkennen, eine schwache Spur, die er sofort verfolgte. Sein eigenes Chakra war noch stark geschwächt von vorhin, doch für Konans Kind musste es allemal reichen. In Höchstgeschwindigkeit machte er sich auf den Weg nach unten, platzte in den Saal hinein und sah dort die leuchtend gelben Haare, glühend im Schein des Feuers. Deidara sah ihn gelangweilt an und bemerkte:
»Dir geht es anscheinend deutlich besser.«»Du musst mit mir nach Amegakure fliegen!« hetzte Atana. »Wir brechen sofort auf, es geht um Leben und Tod! Das ist mein voller Ernst. Nur wenn wir fliegen können wir es rechtzeitig schaffen!«
»Geht es um mein Leben? Oder um deins? Wenn nicht, dann sehe ich nicht ein mich irgendwo hin zu bewegen.«
»Es ist ein Befehl von ganz oben und außerdem ist gerade deine atemberaubende Kunst gefragt. Wie kannst du da überhaupt zögern?«
Er grinste.
»Du glaubst, ich falle auf diesen Trick rein?«
»Gut, dann flehe ich dich an.« murmelte Atana und legte seine Hände auf Deidaras Schultern. Er fühlte, wie muskulös er für sein Alter und seine Körpergröße war. Augenblicklich war sein Gesichtsausdruck ernst und sehr überrascht.
»Ich flehe dich an mir zu helfen. Bitte, Deidara. Nur dieses eine Mal. Wir haben keine Zeit für Streit. Ich entschuldige mich für alles, was ich dir angetan habe. Für den Kampf und die Beleidigungen.«So hart Schale und Kern bei Deidara auch sein konnten, bei Atanas ehrlichen Worten schmolz er wie Wachs in der Sonne. Sein Blick wanderte zum Fenster raus. Ein schreckliches Gewitter tobte. Blitze zuckten über den Ozean, als gäbe es kein Morgen.
»Wir werden nass.«
»Das ist mir egal.«
Deidara schob Atanas Hände unsanft von sich weg, zog sich den Mantel über, den er am Lagerfeuer extra getrocknet hatte, und kramte aus einem der Schränke einen großen Ball mit seinem kostbaren Lehm, welchen er in deinen Taschen verstaute. Zu guter Letzt band er sich seine ellenlangen Haare in einem hohen Pferdeschwanz zusammen, damit sie ihm nicht die Sicht nahmen, wenn er flog.
»Wer möchte an einem höllischen Sonntag Abend kein Abenteuer?«Atana fühlte sich, als ob ihm jemand das Leben nach dem Tod prophezeit hätte und noch dazu all seine Probleme in Luft aufgelöst hatte. Deidara beschwor seinen riesigen C2 Drachen, hauchte ihm mit seinem Leben Chakra ein und machte sich ohne Umschweife auf den Weg nach Amegakure. Ein wenig ängstlich hielt Atana sich an seinem Rücken fest, völlig überwältigt von dem Gefühl zu fliegen. Noch nie hatte er die Welt von so weit oben gesehen. Zwar erlaubte das Wetter keine klare Sicht, aber fliegen war für ihn eine der schönsten Sachen, die er je getan hatte. Mit Deidaras Chakra, welches er behutsam ein wenig beruhigte, einfach damit er selber nicht so aufgeregt war, fühlte er sich sicherer als mit Boden unter den Füßen.
»Klammer' nicht so! Du fällst schon nicht runter.« murrte Deidara. Sie waren beide innerhalb von Minuten völlig durchnässt, was ihn nicht gerade friedlich stimmte.»Wie lange noch?« fragte Atana ungeduldig, als er unter sich ein leuchten erkannte, was er einer Stadt zuordnete. Deidara rollte mit den Augen. Auch seine Geduld näherte sich dem Ende. Er sagte:
»Wir sind über Uzugakure und verlassen bald das Wasserreich. Bald sind wir über dem Feuerreich, dann erreichen wir Amegakure. Ungefähr eine Stunde noch, dann sind wir da.«
»Geht das vielleicht auch ein bisschen schneller?« drängelte Atana, wobei Deidaras Chakra gefährlich zu kochen anfing. Er zischte:
»Sei dankbar, dass ich überhaupt mit dir fliege. Halt den Mund oder ich schubse dich hier runter!«Den Rest der Zeit schwieg Atana ungeduldig und dachte nur daran, Konan und ihre Tochter so schnell wie möglich zu retten. Seine Arme froren um Deidara fest und die Gischt der Wolken peitschte in sein Gesicht, doch er konnte sich es nicht leisten jetzt auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören. Schließlich durchlebte Deidara genau die selbe Qual und meckerte nicht ständig herum, im Gegenteil. Er opferte sein Chakra um meilenweit zu fliegen, und das, obwohl er nichtmal wusste, worum es ging. Er hatte keine Ahnung warum er diese Reise überhaupt antrat, ebensowenig eine Motivation. Er hatte nur Atanas Gesichtsausdruck gesehen, die Angst in seinen dunklen Augen. Und weil er eigenartige Gefühle für den Atana hatte, den es plötzlich wieder gab, hatte er sich bereiterklärt ihm zu helfen.
DU LIEST GERADE
Blindfight - Die Fänge der Akatsuki
Fanfic[Teil 2 der Blindfight-Reihe] In den Fängen der Akatsuki verarbeitet Atana seine Vergangenheit und seine Liebe zu Kakashi unter ständiger Beobachtung. Dabei stößt er auf tiefgreifende Intrigen, entdeckt die Geschichte des Chakras neu und verliert si...