Schon früher war es Atana kalt über den Rücken gelaufen, wenn er Orochimarus Stimme hörte. Sie war umfassend und kühl, sodass eine Gänsehaut sich kaum vermeiden ließ. Die S-Laute, die der Sannin von sich gab, hörten sich wie das Zischen einer Schlange an, die aus einem Korb sprang um die giftigen Zähne in ihre Beute zu stoßen. In der Halle roch es nach Tod, sogar die eiskalte Luft schmeckte danach. Deidara störten die Umstände überhaupt nicht, denn er plante mit unscheinbaren Blicken seinen Fluchtweg, bevor er das gesamte Versteck sprengen wollte.
»Die Schlange und die Brillenschlange.« kommentierte Atana das Auftreten der beiden Kontrahenten. »Es wäre unhöflich zu sagen, dass ich euch nicht vermisst habe.«
»Die Ehre ist ganz unsererseits,« antwortete Kabuto und Orochimaru lächelte hämisch, wie immer. »Nur stellt sich mir die Frage, was deine seltsame Kleidung soll. Du bist doch nicht etwa im Auftrag der Akatsuki hier, oder doch? Man hat gemunkelt, du gehst deinem Geschäft nicht mehr nach und arbeitetest für Konohagakure. Wie geht es Kakusa?«
Das Lächeln, dass alle drei auf den Lippen trugen, war die wahre Kunst eines Verbrechers. Atana hatte weder Feilschen noch Lügen verlernt. Künste, die ihm jetzt das Leben retten würden.Deidara ahnte noch nichts von dem Plan seines Partners, baute sich also selbstsicher auf und rief:
»Hey Schlangenfresse, wir sind hier um den Ring wieder zu holen. Und außerdem werden wir dich töten. Letztes Mal hattest du Glück, aber heute ist dein letzter Tag als Zombie.«
Den gelangweilten Gesichtsausdruck von Kabuto und Orochimaru hatte der Blonde erwartet, aber sicherlich nicht, dass Atana plötzlich lachte. Leise und dunkel schallte dieses Zeichen der Verachtung durch den Raum. Orochimaru ignorierte Deidara prompt und sagte:
»Ich gebe zu, dass ich nun etwas verwirrt bin. Verfolgt ihr beide nicht den selben Plan?«»Nein.« antwortete Atana gelassen und spürte, wie Deidaras Chakra sich aufbäumte. Er sah dem legendären Sannin direkt in die lila umrahmten Augen und erklärte standhaft:
»Ich bin hergekommen, weil ich etwas von Euch benötige, Lord Orochimaru. Die Akatsuki-Organisation hat mich vor ein paar Monaten zwangsrekrutiert und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als meine Freiheit. Ich brauche Schutz und, von Kabuto, den Standort einer bestimmten Heilpflanze.«
»Was redest du denn da? Wir sind hier, um ihn zum Schweigen zu bringen!« keifte Deidara. So langsam glaubte er in eine Zwickmühle geraten zu sein, die ihm gefährlich werden könnte. Dass Atana ihn verriet hatte er nicht erwartet.»Ich habe ein kleines Déja-vu. Das letzte mal, als du hier warst um Schutz zu suchen, haben wir ihn dir gewährt, was uns schließlich zum Verhängnis geworden ist. Was kriegen wir im Gegenzug, wenn wir uns wieder auf dich einlassen?« feilschte Kabuto und verschränkte die Arme. Atana lächelte bestimmt.
»Ein Jutsu.«
Ein eiskaltes Lachen hallte durch den Raum und fror die Atmosphäre ein. Orochimaru legte den Kopf schief, als er sprach:
»Ich habe schon die derbe Vermutung gehabt, dass du der Anbu-Soldat bist, von dem alle gesprochen haben. Du hast zwei meiner Spione einer Gehirnwäsche unterzogen, die ich mehr als faszinierend finde. Wenn ich dir aber helfen soll, dann will ich nicht das Jutsu, sondern deine Loyalität. Auf Lebenszeit, versteht sich. Die Bedingungen sind die selben, wie beim letzten Mal. Schließ dich mir wieder an und kehre der Akatsuki-Organisation den Rücken. Deine Fähigkeiten passen sowieso nicht in ihr Verhaltensmuster. Aber die Geschäftsbeziehung zwischen uns war schon immer reichhaltig.«Das jüngste Akatsuki-Mitglied verstand die Welt nicht mehr. Er konnte nichts sagen, nicht eingreifen, weil er zu schockiert war. Atana hatte diesen Tauschhandel von Anfang an geplant und er war darauf reingefallen. Wie konnte die Organisation auch so blöd sein und ihm vertrauen?
»Loyalität auf Lebenszeit ist ein wenig zu viel für meinen Wunsch.« gab Atana beschwichtigend zu. »Immerhin brauche ich nur so lange Schutz, bis ich fliehen kann. Und die Heilkräuter.«
Kabuto schaltete sich ein.
»Um welche Kräuter handelt es sich, wenn ich fragen darf?«
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Blindfight - Die Fänge der Akatsuki
Fanfic[Teil 2 der Blindfight-Reihe] In den Fängen der Akatsuki verarbeitet Atana seine Vergangenheit und seine Liebe zu Kakashi unter ständiger Beobachtung. Dabei stößt er auf tiefgreifende Intrigen, entdeckt die Geschichte des Chakras neu und verliert si...