»Das Geld habe ich Kakuzu übergeben. Ich befinde mich zurzeit wieder auf Port Yang und bitte um etwas Urlaub, wenn keine besonderen Missionen anstehen.«
Atana traf sich in Form des Jutsus aus dem Ring mit Lord Pain, der sich nicht weiter mit Atanas Anliegen befasste. Ein einfaches Nicken war die Antwort, dann verschwand er.Seufzend begab er sich auf sein Zimmer und wusch sich mit Druck die letzten Blutreste von den rauen Fingern. Irgendwie mochte er es nicht sich selbst im Spiegel anzusehen, das fiel ihm schon häufiger auf. Es war, als würde ein anderes Ich ihm gegenüberstehen und ihn für das, was er tat oder eben nicht tat, tadelte. Dabei war Atana sicher, sich von allen Ängsten und Zwängen befreit zu haben. Vorsichtig hob er seinen Kopf und sah sich misstrauisch in die schwarzen Augen. Sie sahen so durchdringend aus.
»Du bist der Beweis dafür, dass ich mir selbst bloß im Weg stehe.« sagte er zu sich selbst. »Du machst mir kein schlechtes Gewissen, das kann niemand.«
Sein Spiegelbild hob plötzlich die Hand und tippte auf das zerstörte Konoha-Zeichen des Stirnbands, welches Atana sich wieder ungebunden hatte. Halluzinierte er etwa?»Sprichst du des Öfteren mit dir selbst?« hörte er im nächsten Moment Itachi sagen, der vorsichtig die Zimmertür hinter sich schloss und sich an dem Regal bediente, wo seine Medizin stand. Atana schnaubte und band sich die Haare zusammen.
»Wendest du des öfteren einfach Genjutsus an mir an, weil dir langweilig ist?«
Der junge Uchiha gab ihm keine Antwort. Mühevoll träufelte er sich drei Tropfen der Lösung auf die Zunge, wobei er leicht das Gesicht verzog. Atana sagte ihm nicht, dass er es besorgniserregend fand, dass Itachi die Medizin regelmäßig überdosierte. Anscheinend wurden seine Schmerzen immer schlimmer.
»Du auch?« fragte er, doch Atana verneinte. Zwar hatte er höllische Kopfschmerzen, doch einer von beiden musste bei klarem Verstand bleiben.»Ich muss dich um einen Gefallen bitten.« sagte Atana bedächtig. »Ich will mein Sharingan so weiterentwickeln, dass ich jeden erdenklichen Vorteil nutzen kann. Und ich will mein Jutsu daran koppeln. Das spart mir Zeit beim Kampf.«
Itachi verzog keine Miene, das interpretierte Atana positiv. Doch eigentlich war der Junge ziemlich enttäuscht. Er hatte gehofft, Atana würde sich zurück zum besseren bekehren, wenn er Konohagakure und seine Einwohner gesehen hat. Aber dem war nicht so. Im Gegenteil.
»Was ist in Konoha passiert?«
Als könne Itachi hellsehen traf er direkt auf den Wunden Punkt, über den Atana eigentlich nicht reden wollte.»Ich sollte Narobi Hyuga finden, das habe ich getan. Wie es der Zufall wollte kannte er mich. Durch meinen Vater.«
Das Wort ›Vater‹ war wahnsinnig schwer auszusprechen, fand Atana plötzlich.
Itachi nickte anerkennend.
»Onkel Roku. Er und der Hyuga müssen zusammengearbeitet haben.«
»Naja, ich hab ihn getötet, dann sind ein paar Anbu aufgetaucht und Lady Hokage der fünften Generation, ich hab mich so gut wie möglich gewehrt und bin dann geflohen.«
Itachi war sich sicher, dass Atana Kakashi nicht getroffen hat, denn ansonsten wäre er wahrscheinlich nie zu den Akatsuki zurück gekommen. Ein bisschen misstrauisch fragte er:
»Du hast aber nicht vor Tsunade Senju das Sharingan benutzt, wenn sie jahrelang geglaubt hat, dass du es nicht erwecken kannst. Oder etwa doch?«
Atana seufzte.
»Hätte ich es nicht benutzt wäre ich nicht mehr am Leben. Außerdem... was ist so schlimm daran?«Itachi sah in die Zukunft. Niemals würde er das Vertrauen der Konohanin wiedergewinnen. Sie glaubten jetzt er hätte sie belogen, das Dorf entgültig verraten. Wie gerne würde Itachi ihm eine Gehirnwäsche verpassen, sodass er endlich aufwacht aus diesem schlimmen, egoistischen Traum von Macht und scheinbarem Frieden... Er hatte doch einst die selbe Mission wie Itachi jetzt. Und tief im Innern von Atana musste noch der Wille des Feuers stecken.
»Und jetzt willst du mit meiner Hilfe das Sharingan verbessern? Du hast es studiert! Was willst du mit Informationen, die du schon lange kennst?«
»Ich will mehr.« erklärte Atana. »Ich brauche die Praxis. Ich weiß zwar, was ich tun könnte, aber nicht wie.«
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Blindfight - Die Fänge der Akatsuki
Fanfiction[Teil 2 der Blindfight-Reihe] In den Fängen der Akatsuki verarbeitet Atana seine Vergangenheit und seine Liebe zu Kakashi unter ständiger Beobachtung. Dabei stößt er auf tiefgreifende Intrigen, entdeckt die Geschichte des Chakras neu und verliert si...