»Seid ihr bereit? Das wird nicht einfach. Wir können monatelang nicht nach Hause kommen. Falls ihr meint, dass ich auf euch Rücksicht nehmen werde, dann ist eure Meinung genauso irrelevant wie die der anderen Komplizen, die sich bereits auf mich verlassen haben. Ihr Konoha-Nins steht bekanntlich auf Selbstaufopferung, Vertrauen und Patriotismus. Das ist alles dumm, aber ihr könnt da nichts für. Unser einziges Ziel ist es Atana zurück nach Konohagakure zu bringen. Lebendig. Und der, der sich dagegen stellt, wird ohne Umschweife von meinen Chakra-Pfeilen erschossen. Ich wünsche uns eine frohe Reise!«
Kakusas Ansprache ließ Kakashi misstrauisch werden, wohingegen Iruka sich ein wenig vor der Kunoichi fürchtete. Er wusste, dass mir ihr nicht zu spaßen war. Sie würde Atana finden, eher mit roher Gewalt als einem ausgeklügelten Plan, der wenig Opfer forderte. Die Beziehung zwischen ihnen war eigenartig besonders und sehr stark. Kakusa mochte tatsächlich niemanden auf dieser Welt, nicht ihre vertrauten Geister oder sich selbst. Nur Atana. Und dieser Fakt fiel auch Kakashi im Laufe der Zeit auf, die sie zusammen verbrachten.
Kakusa hatte am Anfang der Reise drei große Raubkatzen heraufbeschworen, mit denen sie deutlich schneller vorran kamen als zu Fuß. Kakashi fühlte bei dem Anblick der weißen Tiger eine Veränderung seines Körpers. Er war einen Schritt zurück gewichen, sein Puls raste. Die Katze löste eine unerklärliche Angst in ihm aus. Vorher hatte er sich nie vor Katzen oder Tigern gefürchtet, generell nicht vor Tieren, aber als er gezwungen war auf einem der Tiger zu reiten wurde ihm übel. Er zeigte dennoch vor seinen Teamkameraden keine Schwäche und folgte Kakusa, schweigend in Gedanken versunken.
Ihr Ziel war eines der Verstecke, in denen sie einen Akatsuki vermutete. Er war der letzte Anhaltspunkt, den Kakusa noch hatte und keiner der anderen beiden belangte sie mit besseren Ideen. Am Abend saßen sie um ein Lagerfeuer herum, grillten ein wenig Proviant aus den Taschen und schwiegen die meiste Zeit über. Zwischen zwei sehr ungeselligen Begleitern langweilte Iruka sich mit jeder Minute mehr auf der Mission. Er bereute tatsächlich sie angenommen zu haben. Seit Jahren war er auf keiner Auslandsmission mehr gewesen und er stellte fest, dass er das nicht bereute.
»Wir sollten Informationen über unsere Zielperson austauschen.« schlug Kakashi plötzlich vor und stieß Kakusa damit sichtlich vor den Kopf. Sie rümpfte die Nase und fragte gespielt gelassen:
»Ach ja? Und wieso sollten wir das tun?«
»Damit wir uns auf den Feind vorbereiten können. Ist doch logisch. Wenn wir auf Atana treffen, dann können wir schon eine Art Taktik im vorraus planen.«
Der Anflug eines Lächelns umspielte Kakusas dunkle Lippen.
»Bei deiner nur mäßig intelligenten Erörterung gibt es zwei Probleme: Wir haben noch Ewigkeiten Zeit, bis wir auf Atana finden, falls wir ihn überhaupt treffen. Zuzüglich dessen ist es dumm eine Taktik zu planen, wenn wir weder Kampf-Terrain und Situation kennen.«Kakashi wurde von niemandem vorher höflich dumm genannt. Kakusa versuchte offensichtlich ihm Informationen über Atana zu verschweigen, doch genau das konnte er sich nicht erklären. Sie waren ein Team. Das hieße, sie müssen sich gegenseitig auf den selben Stand bringen.
»Was auch immer du spielst,« begann er warnend, »fall uns ja nicht in den Rücken. Sag uns alles, was du über unsere Zielperson weißt.«
»Sonst was?«
Iruka sah zwischen seinen Teamkollegen hin und her. Die Luft zwischen ihnen schien zu Funken, aber sicherlich nicht, weil sie sich mochten. Das Gegenteil war der Fall.
»Sonst sehe ich mich leider dazu gezwungen die Reise abzubrechen«
»Das interessiert mich nicht.« sagte Kakusa ernst. »Du wolltest unbedingt mitkommen, ich habe dich nicht dazu gezwungen.«»Ich stimme Kakashi zu. Informationen sind lebenswichtig und sollten unter uns geteilt werden. Aber direkt einen Plan zu entwickeln wäre vielleicht unsinnig.« sagte Iruka und erntete von beiden Parteien einen nicht begeisterten Blick. Er war nunmal die Art Person, die es gewohnt war zwischen Menschen zu ermitteln und bisher hatte dies auch immer funktioniert, aber die beiden Jonin waren nur schwer zu bändigen. Kakusa war ziemlich genervt davon, dass Iruka ihr in den Rücken gefallen war, weswegen sie sich eine geeignete Strafe dafür zurecht legte.
»Ihr wollt Informationen?« fragte sie schadenfroh. »Dann sperrt die Ohren auf und schreibt am besten noch mit.«
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Blindfight - Die Fänge der Akatsuki
Fanfiction[Teil 2 der Blindfight-Reihe] In den Fängen der Akatsuki verarbeitet Atana seine Vergangenheit und seine Liebe zu Kakashi unter ständiger Beobachtung. Dabei stößt er auf tiefgreifende Intrigen, entdeckt die Geschichte des Chakras neu und verliert si...