Deidaras Rückkehr

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»Du bist unkonzentriert.«

Atana konterte Jutsu für Jutsu. Wasserversteck - Erdversteck. Windversteck - Feuerversteck. Aber Itachis riesige Flammen, die wie aus dem Nichts auf seinen Kopf zugeschossen kamen, verbrannten ihm zischend die Schulter. Sein Cousin war einfach zu schnell. Atana konnte nicht früh genug erkennen, welches Chakra er schmiedete. Es gab wohl doch nur eine Fähigkeit, mit der man dieses Problem umgehen konnte. Aber das Sharingan besaß Atana nicht, deshalb musste er sich von Itachi maßregeln lassen. Die Trainingseinheiten waren hart und kräftezehrend, so verlor auch er langsam die Ruhe.

»Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.« keuchte er wütend und zischte ein abfälliges »Sensei« hinterher. Itachis Miene blieb unverändert. Er erkannte genau wie wenig Mühe Atana in seine Angriffe und Konter steckte, was allein an seiner Mentalität lag.
»Wir machen für heute schluss. Heute Abend muss ich wahrscheinlich zurück ins Westquartier, das heißt, dass du die nächste Zeit alleine sein wirst.«
Itachi setzte sich ins Gras und sah Atana dabei zu, wie er erleichtert den Schweiß von seiner Stirn wischte. Er wirkte aufrichtig glücklich, obwohl er innerlich immernoch sehr mit der Situation zu kämpfen hatte.

»Die Windfreisetzung hast du drauf. Was willst du als nächstes tun?«
Atana zuckte mit den Schultern. Eine seiner vielen Baustellen war abgehakt. Die nächste würde eine sein, an der er nebenbei schon gearbeitet hatte.
»Ich denke, ich setze mich an die Medizinjutsus und mein Bakugou-Siegel.«
»Was ist mit deinem Erinnerungs-Jutsu? Du sagtest, dass du es effizienter machen willst.«
»Wenn ich ein visuelles Kekkei Genkai hätte, dann würde ich das Jutsu daran binden, aber das geht offensichtlich nicht. Mit ein bisschen mehr Übung kann ich vielleicht mit Chakrafäden arbeiten, aber das ist zu unsicher. Ich kümmere mich darum, wenn ich das Siegel habe. Mehr Chakra - mehr Kapazitäten.«

Anstatt einen Kommentar dazu abzugeben hustete Itachi plötzlich. Es war nicht der trockene Husten einer Erkältung, auch kein kleines Hüsteln, als hätte er sich verschluckt. Den Klang allein empfand Atana als so schmerzhaft, dass es ihn trotz fehlender Sympathie gegenüber seines Cousins erschreckte. Er drehte sich um, sah hellrotes Blut auf seinen Händen verteilt kleben. Als Itachi den Kopf hob und ihm in die Augen sah, schluckte Atana. Die schwarzen Augen, in denen sonst der Teufel steckte, bettelten um Hilfe.
»Ich denke, das mit den Medizinjutsus ist eine gute Entscheidung.« röchelte der junge Uchiha und lächelte krank.

Atana gab ihm die Hand, zog ihn hoch und führte ihn schweigend zurück in die Burg. Seine eigenen Hände waren nun ebenfalls voller Blut, aber es machte ihm wenig aus. Sein Blut ist doch irgendwie auch meines, dachte er. Im zweiten großen Thronsaal des obersten Stockwerks deutete er auf auf eine Art Sesselliege und befahl:
»Setz dich.«
Itachi tat, was er tun sollte. Unter der Betäubung seiner Schmerzen war es für ihn schwierig die Situation klar zu erfassen. Dazu kam seine Sicht, die sich sowieso im Laufe der Jahre stark verschlechtert hatte.

Atana schloss die Augen, fokussierte in seiner Hand medizinisches Chakra und berührte mit dem Finger Itachis Hals, damit er durch die Hauptschlagader bis zur Lunge das Blut nachverfolgen konnte. Doch Itachi zuckte zurück und musterte Atana kritisch. Als er verstand, warum Itachi das tat, schmunzelte er.
»Wie immer sehr vorsichtig. Sogar dann, wenn es um dein Leben geht. Deine Erinnerungen interessieren mich nicht, glaub mir. Ich habe keine Lust mit anzusehen, wie du mich töten wolltest.«
»Ich wollte dich nie töten.«
Eine Spur von Neugier konnte Atana einfach nicht unterdrücken. Trotzdem schüttelte er abwegig den Kopf, legte seinen Finger wieder an Itachis Hals und sagte:
»Wie auch immer. Halt still.«

Mit seinem Chakra konnte er Itachis Verletzung schneller als erwartet ausfindig machen. Den menschlichen Körper hatte Atana schon länger studiert um sein Jutsu ein wenig zu verbessern und jetzt half es ihm bei der Diagnose. Wie eigenartig es für ihn war mit Itachi zu interagieren und ihn als einen Menschen, einen normalen Menschen mit Schwächen zu sehen...
»In deiner Lunge befinden sich ungefähr zwei Gläser voll Blut, also ungefähr ein halber Liter. Die Lungenbläschen sind mit dem oxidierten Blut benetzt und versorgen das Lungengewebe und deinen Körper nicht gut genug mit Sauerstoff. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber deine Krankheit befindet sich in einer der Endstadien. Deine Lungenmembran löst sich langsam auf. Zuerst dachte ich, es sei die LAM, aber die kommt selten bei Männern vor. Zusätzlich weiß ich von Kisame, dass du oft Lungenentzündungen hast. Egal welche Krankheit es ist: Sie ist chronisch, wahrscheinlich genetisch bedingt und die Endstation ist ein akutes Lungenversagen.«

Blindfight - Die Fänge der AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt