54.Kapitel

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Penny

Die Sonne schien ins Zimmer und ich blinzelte den Sonnenstrahlen entgegen. Zögerlich machte ich meine Augen auf.

Gestern war Freitag. Der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Was bedeutet das heute Samstag ist. Was wiederum bedeutet, dass heute der große Drogendeal anstand. Plötzlich breitete sich in mir Angst aus und mein Bauch verkrampfte sich schlagartig. Ich hatte die letzten paar Tage darüber nachgedacht, wie ich Finn davon abhalten konnte ohne, das er davon mitbekommt, dass ich von diesem Deal weiß. Nach langen Überlegen viel mir die perfekte Lösung ein. Ich musste zu den Waffen greifen, die eine Frau besaß. Ich wollte Finn verführen und ich hoffte einfach nur, dass mein Plan klappen würde. Jack hatte ich natürlich nichts davon erzählt. Er meinte, ich soll mich nicht einmischen und die Jungs die Sache regeln lassen. Aber das konnte ich nicht ganz befolgen.

Zäh schleppte ich mich aus dem Bett und ging erst mal lange duschen. Die warme Dusche lies mich wieder wach werden und ich fühlte mich wie neu geboren.

Mit Jogginghose und nassen Harre tapste ich runter in die Küche, wo ich mir ein üppiges Frühstück zubereitete.

Meine Mum musste wohl heute in der Arbeit sein, denn ich hatte sie nicht gesehen und auch nicht gehört. Mit der Müslischüssel machte ich mich auf den Weg zum Fernseher doch so weit kam ich nicht. Es klingelte an der Tür. Ich stellte die Schüssel ab und hüpfte zur Tür, in der Hoffnung es würde Finn sein. Doch so war es nicht. Vor mir stand ein Mädchen in meinem Alter und guckte mich grinsend an. Ihre langen leicht rot gefärbten Haare hingen ihr über die Schulter und ihren grünen Augen konnte ich ein Aufleuchten sehen als ich die Tür öffnete.

„Hallo?",sagte ich leicht irritiert und fragte mich wer das sein könnte. Das hübsche Mädchen streckte mir freudig die Hand entgegen, die ich auch schüttelte.

„Du musst bestimmt Penny sein?",sagte sie nun mit einer niedlichen Piepsstimme.

„Ja die bin ich. Wer will das wissen?",fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich bin Natalie McCartney.",sagte sie. Ich überlegte fieberhaft. Kannte ich eine Natalie, Natalie McCartney? Doch es klingelte bei mir.

„Deine Mum hat dir doch sicher von meinem Dad und mir erzählt oder?",fragte sie als sie meinen Blick sah.

„Ja sie hat mir von euch erzählt, natürlich. Komm doch rein.",sagte ich nun freudig und lächelte sie an. Natalie trat ein und sah sich um.

„Tolles Haus.",stellte sie zufrieden fest.

„Es ist nichts besonderes. Zum Leben reicht es.",gab ich ihr als Antwort und wir machten uns auf den Weg in die Küche.

„Nein ich finde es sehr gemütlich hier. Wer braucht schon kahle übergroße Räume?",sprach sie weiter.

„Ja das stimmt. Willst du was trinken?",fragte ich höflich. Sie nickte bloß und setzte sich.

Ich reichte ihr ein Glas Wasser und sie nahm dankend einen Schluck.

„Also erzähl, wie hast du auf die Nachricht reagiert, als dir deine Mum von uns erzählt hat?",fragte sie nun und lächelte mich herzig an.

„Ich freue mich für Mum, dass sie wieder jemanden gefunden hat.",sagte ich und musterte sie. Natalie sagte nichts also sprach ich weiter.

„Was ist mit deiner Mum passiert?",fragte ich sie nun vorsichtig.

„Sie hatte einen Unfall als ich fünf Jahre alt war.",erzählte sie und ihr Stimme war schlagartig traurig und leise.

„Oh, das äh tut mir Leid.",sagte ich.

„Schon okay. Es ist ja schon immerhin elf Jahre her.",sagte sie. „Ich komme gut mit meinen Vater alleine klar. Er hatte seit dem Unfall noch nie eine ernsthafte Beziehung. Er hat sich meisten nur billige Schlampen angelacht, die hinter seinem Geld her waren. Meine Dad ist Arzt, deshalb das viele Geld.",erzählte sie mir und ich hörte gespannt zu.

„Und was denkst du bei meiner Mum?",fragte ich nun.

„Sie ist toll, wirklich. Ich denk, sie weiß gar nicht wie viel Geld mein Dad eigentlich hat. Sie ist wirklich eine tolle Frau.",meinte Natalie fröhlich und strahlte wieder.

„Ja, das ist sie wirklich.",stimmte ich ihr leise zu.

Natalie war ein nettes junges Mädchen. Sie war den halben Tag bei mir und wir erzählten über unser Leben. Nun weiß auch auch, dass sie auf der anderen Seite der Stadt leben.

Flüchtig warf ich einen blick auf die Uhr, als mir Natalie gerade von ihrer Schule erzählte. Shit. Schon so spät. Aber ich konnte Natalie doch jetzt nicht einfach rausschmeißen.

„Oh es tut mir so leid.",sagte sie und erhob sich von der Couch. „Du hast bestimmt was besseres zu tun und ich quassle dir hier die Ohren voll."

Sie musste wohl doch meinen Blick auf die Uhr gemerkt haben. „Nein, nein schon okay. Ich hab den Tag sehr genossen und freu mich sehr jemanden neuen kennengelernt zu haben.",sagte ich und schenkte ihr ein Lächeln.

„Danke. Aber ich werde jetzt trotzdem gehen, sonst macht sich Dad noch Sorgen. Also wir sehen uns Weihnachten wieder?",fragte sie noch und stand schon bei der Haustüre.

„Ja genau.",sagte ich. Natalie schenkte mir nochmal ein niedliches Lächeln und darauf hin verschwand sie.

Ich sprintete die Treppe hoch um mich fertig zu machen. Packte alle nötigen Sachen ein und hoffte einfach nur, dass sich so leicht Finn verführen lässt und so den Drogendeal verpasst. Er durfte ihn einfach nicht durchziehen. Wenn ich nur daran denke, wenn ihm etwas zustoßen könnte machte sich in mir eine unglaubliche Angst breit. Es wird schon alles gut werde, dachte ich mir. Mit diesen Gedanken machte ich mich auf den Weg zu Finn.

Etwas kurz und nicht gerade spannend, ich weiß.
Hoffe, dass es euch Trotzdem gefällt und viel spaß beim Lesen.
Eure KathiL96

Alles lief gut, bis er kam ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt