57.Kapitel

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Finn

Ich konnte Rider erblicken und jetzt wusste ich, es war kein Drogendeal. Irgendetwas musste Rider vorhaben, irgendetwas führte er im Schilde und ich war ein Teil von diesem „Plan“.

Die beiden Typen, die hinter mir waren, waren plötzlich weg und ich näherte mich alleine dem Geschehnis. Ich konnte erkennen, dass Rider auf eine Couch saß, das Licht flackerte und um ihn herum waren drei Typen versammelt.

Rider hatte sich in einer verlassenen Firma eingerichtet. Ganz versteckt, im hintersten Winkels San Franciscos. Da wo ihn natürlich niemand findet. Ich war schon oft dort gewesen und der Ort kam mir immer etwas unheimlich vor.

Nun war ich ganz nahe bei ihnen und trotzdem stand ich noch imme Dunkeln. Einen Schritt noch und das Licht der flackernden Lampe würde meine Anwesenheit preisgeben. Doch wartete Rider nicht auf mich? Er saß da, rauchte und sah genau in meine Richtung. Seine Augen waren hasserfüllt, so wie ich sie kannte. Die einzige Emotion die ich in seine Augen jemals sah war Hass und Zorn. Sonst nichts. Keine Freundschaft, keine Liebe.

„Warum versteckst du dich?“ Rider's raue Stimme füllte die verlassene Halle. Zögerlich trat ich einen Schritt nach vorne und nun konnte er mich sehen. „Ich warte doch auf dich, Finn. Komm doch bitte näher.“,sagte er und sah mir in die Augen.

„Warum hast du mich unter einem falschen Vorwand her gelockt? Willst du mich abknallen oder treibst du mich so weit in den Wahnsinn, dass ich es selbst mache?“,sagte ich. Meine stimme bebte und meine Hände ballten sich krampfhaft zu Fäusten. Was wollte er bloß?

„Wer redet denn hier von erschießen?“,sagte er und ein gehässiges Grinsen konnte ich in seinem kantigen schlaffen Gesicht erkennen.

„Warum bin ich hier, Rider?“,fragte ich zornig. Meine Fäuste schmerzten schon, mein ganzer Körper spannte sich an.

„Finn, du warst immer ein Guter, und das weißt du. Du hast nie einer Fliege was getan und hast meistens jedenfalls auf mich gehört. Meine Befehle brav ausgeführt, bis auf diesen Einen.“, Rider machte eine Pause und erhob sich von seinem Sofa. Er zog kräftig an seiner Zigarette und blies mir den Qualm entgegen. Ich hatte nichts dagegen, denn für eine Zigarette würde ich jetzt auch alles geben, trotzdem machte es mich wütend.

„Ich gab dir die eine Chance, zu zeigen was du kannst, dass du Mut hast. Diese eine Chance und du vergeigst sie einfach.“,sagte Rider und schmiss die Zigarette auf den Boden. Er sah mir in die Augen und trat dabei auf die Zigarette. Ich erwiderte den Blick, ich hielt ihn stand und funkelte ihn an. „Ich hatte dich zu einem Deal geschickt und du hast mir das Geld einfach nicht gegeben. Ohne Grund, du hast es verschwinden lassen.“ Rider umzingelte mich, er ging um mich herum und ließ mich nicht aus den Augen. Ich spürte seine Blick auf meinen Rücken, sie durchstachen ihn regelrecht. Es schmerzte fast aber ich ließ mir nichts anmerken.

„Ich kannte noch so jemanden. Er war auch ein sehr zuverlässiger, machte immer das was ich ihm sagte. Bis zu diesen einen Entschluss. Er hatte einen Fehler begannen, genau wie du. Ich fand es schade, dass er das gemacht hatte, den einen Betrüger wollte und brauchte ich nicht. Und er wusste das. Er wusste was ihm bevorstand und dann ist er einfach abgehauen. Wie ein Feigling ist er abgehauen.“ Rider stand nun hinter mir, sein Gesicht nahe an meine Ohr, so dass ich jedes einzelne Wort verstand. Ich wusste nicht auf was er hinaus wollte. Wollte er mir jetzt erzählen, dass ich mich würdig meinen Fehler stellen soll? Dass er mich dann abknallt?

„Ich hatte mehr von ihm erwartet, dass er beweist, dass mehr in ihm steckt. Dass er sich nicht wegen so einen Fehler einschüchtern lässt. Aber das hatte er getan. Und dafür sollte er jetzt büßen, er sollte seine gerechte Strafe verdienen.“

Rider entfernte sich von mir, ging auf einen Mann zu. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr und ich beobachtete jede einzelne Bewegung von Rider. Ich bewegte mich selber nicht, nur meine Brust hob und senkte sich. Der Mann und eine andere verschwanden ihm Dunkeln. Rider drehte sich inzwischen zu mir, sah mir in die Augen.

Die beiden Männer kamen wieder. Zwischen ihnen hatten sie einen Mann fest in den Händen, der Kopf gesenkt hielt. Sie schleiften ihn regelrecht ins Licht und ließen ihn auf den staubigen Boden fallen. Der Mann plumpste mit all seiner Kraft auf seine Knie, die Hände waren ihm hinter den Rücken verbunden. Nun sah der geschwächte hilflose Mann zu mir herauf, sah mir direkt in die Augen und ich erstarrte. Ich trat einen Schritt zurück, nein ich stolperte einen Schritt zurück vor Schreck. Dieser Anblick diese Mannes erschreckte mich. Meine Magen verkrampfte sich, meine Hände wurden kalt, sie waren nass. Ich hatte das Gefühl, man reise mir das Herz heraus, damit ich nichts mehr fühlte. Und so war es auch. Ich fühlte nichts. Rein gar nichts. Ich kannte diese Augen, diesen Mund, diese Gestalt. Ich kannte sie. Vor meinen Augen wurde alles schwarz und ich sah nichts mehr. Ich spürte nur, wie ich zu Boden fiel. Mein Körper plumpste auf den harten Boden und meine Kopf prallte auf. Ich vernahm einen Schrei, einen Schrei den ich nur allzu gut kannte. Ich hörte Penny's Stimme in meinen Ohren widerhallen. Ich wollte noch etwas sagen, doch meine Kraft lies es nicht zu. Ich lag wehrlos am Boden und ich wollte das alles nicht wahr haben. Ich wollte nicht wahr haben, dass dieser Mann vor mir saß.

Was glaubt ihr, ist der Mann? Ne Idee? 
Seit ihr schon Neugierig auf die Fortsetzung?
Viel Spaß beim Lesen!
Eure KathiL96

Alles lief gut, bis er kam ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt