Penny
Es war Donnerstagabend und ich saß auf der Couch herum. Eigentlich wollten Blaire und ich etwas heute Abend unternehmen, da morgen frei war aber sie hatte schon was vor. Jack hat sie auf ein romantisches Dinner eingeladen. Die zwei sind verdammt glücklich und Blaire hat mir erzählt, dass sie sich ausgesprochen hatten und das wieder alles gut sei. Ich freue mich für sie.
Mit Finn hatte ich die ganze Woche nicht mehr gesprochen. Ich sah ihn zwar jeden Tag in der Schule aber wir sprachen nicht mit einander. Ich versuchte so gut es ging ihn zu ignorieren und zu vergessen, aber es funktionierte nicht. Jede freie Minuten musste ich an ihn denken, an unsere gemeinsame Zeit. Und immer wieder ging ich unsere Gespräch und unseren Kuss am See in Gedanken durch. Immer wieder, bis ich es mir in meinen Kopf so gut gespeichert hatte, dass ich fast jedes Wort wusste. Ich wollte es ja auch irgendwie nicht vergessen, besonders den Kuss, der so leidenschaftlich und einfach unbeschreiblich war.
„Schatz, ich geh jetzt.",sagte meinen Mum und steckte ihren Kopf beim Wohnzimmer herein.
„Ja, viel Spaß bei deinem Mädlsabend.",rief ich ihr nach. Sie verschwand und ich hörte nur noch die Tür ins Schloss fallen.
Toll, jetzt saß ich hier alleine zu Hause und gammelte vor mich ihn. Ich überlegte wie ich diesen Abend noch retten konnte, aber mir fiel nichts ein. Also beschloss ich den Film, den ich schon angefangen hatte, zu Ende zu schauen. Er war eine Liebesschnulze, die ich zwar schon in und auswendig konnte aber ich musste jedes mal heulen. Bevor ich angefangen hatte, hatte ich mir eine Schüssel voll Popcorn und eine Packung Taschentücher zurechtgelegt.
Nach einer Weile klingelte es plötzlich an der Tür. Ich schreckte hoch und überlegte erst mal ob ich überhaupt aufmachen sollte. Schließlich war es schon fast Mitternacht. Ich ging zur Tür und lauschte ob ich jemanden hören konnte. War aber nichts zu hören, gar nichts. Vorsichtig und zögerlich öffnete ich dann doch die Tür. Und auf ein mal schlug mein Herz schneller, als ich erblickte, wer vor mir stand. Finn. Mit zerzaustem Haar und einem Grinsen im Gesicht stand er da und guckte mich an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Als ich in seine Augen sah, merkte ich, dass sie nur halb offen waren. War er etwa betrunken?
„Finn, was willst du hier?",fragte ich schließlich.
„Ich ... ich.",stammelte er herum.
„Was hast du getrunken?",fragte ich weiter, als ich merkte, dass er nichts heraus bekam.
„Nur Alkohol, ich schwör's.",sagte er und hob unschuldig die Hände.
„Und was willst du jetzt hier?",fragte ich noch einmal in der Hoffnung, dieses mal eine vernünftige Antwort zu bekommen.
„Also ich ... warte mal kurz.",sagte er. Finn drehte sich um, wankte die Treppen vor meiner Haustür hinunter und verschwand im Dunkeln. Ich ging einen Schritt hinaus und kurz darauf hörte ich ein unangenehmes ekliges Geräusch. Genauer gesagt, Finn kotzte gerade in meinen Vorgarten. Oh Mann, wie viel hat der getrunken?
Kurz darauf tauchte er wieder vor mir auf und lehnte sich an das Stufengeländer. Er stand dicht vor mir und ein widerlicher Gestank nach Alkohol und Rauch drang in meine Nase.
„Willst du reinkommen?",fragte ich ihn. Finn nickte bloß und tapste an mir vorbei ins Haus. Er wollte gerade aus ins Wohnzimmer doch ich ergriff seine Hand und zerrte ihn nach oben in mein Zimmer, damit er sich ins Bett legen konnte.
„Du willst, dass wir gleich zur Sache gehen, kein Problem.",sagte er als wir in meinen Zimmer ankamen. Ich verdrehte nur die Augen und ging auf dieses Kommentar nicht weiter ein. Wusste er überhaupt, dass er bei mir ist oder dachte er, er sei bei irgendeinem Betthäschen von ihm. Er ging auf mein Bett zu und setzte sich auf die Bettkante. Dann streckte er die Hand nach mir aus und sah mich eindringlich an. Es war zwar dunkel im Zimmer aber das Mondlicht ließ mein Zimmer etwas heller erleuchten.
„Penny, du hast mir gefehlt.",nuschelte er. Ich konnte ihn einfach nicht ernst nehmen, da er total betrunken war. Aber hieß es nicht, dass man als Betrunkener meistens die Wahrheit sagen? Trotzdem ging ich einen Schritt auf ihn zu bis ich schließlich seine Hand ergriff. Sie war warm und rau. Er umschloss meine Hand mit seiner und mein Herz klopfte sofort schneller bei seiner Berührung. Er zog mich näher, bis ich schließlich vor ihm stand. Ich blickte auf ihn herab und strich mit meiner Hand durch seine Haare. Ich konnte einfach nicht widerstehen, denn es fühlte sich gut an. Ich wusste ganz genau, dass es falsch von mir war, was ich hier machte.
„Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe, das hast du nicht verdient.",flüsterte Finn und sah ebenfalls zu mir herauf. Seine angenehme weiche Stimme drang in meine Ohren und löste bei mir eine Gänsehaut aus.
„Ich musste die ganze Zeit an dich denken. Ich vermisse dein Lächeln, wenn du mich siehst. Ich vermisse es wie du mich immer angesehen hast.",flüsterte er weiter. Ich durfte nicht schwach werden, er ist betrunken. Morgen hat er sicher alles vergessen, was er jetzt gerade zu mir sagt.
„Du solltest dich hinlegen und deinen Rausch ausschlafen.",sagte ich stattdessen. Finn sah mich noch ein paar Sekunden an und ich verlor mich in seinen Augen. Doch Finn unterbrach den Augenkontakt und legte sich in mein Bett. Ich überlegte nicht lange und legte mich zu ihm ins Bett. Plötzlich zog er mich an sich, aber ich wehrte mich nicht, denn ich hatte seine Berührungen vermisst. Er schlang seinen kräftigen Arm um mich und steckte seine Nase in meine Haare.
„Ich werde dir nie mehr wieder wehtun, versprochen.",hauchte Finn an mein Ohr. Ich erwiderte nichts darauf sondern schloss meine Augen. Kurze Zeit später hörte ich Finn's gleichmäßige Atemzüge und ich wusste, dass er eingeschlafen war.
Würd mich sehr über eure Meinung freuen! :)
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Alles lief gut, bis er kam ...
أدب المراهقينPenny Stone. Ein ganz normales 18-jähriges Highschool Mädchen. Brav, fleissig und hübsch. Das einzige was sie im Kopf hat ist die Schule. Sie will Ärztin werden. Jungs und Partys - das schiebt sie gnadenlos bei Seite, bis sie jemanden ganz besondere...