Penny
„Und hast du es deiner Mum schon gesagt?“,fragte Blaire und verstaute ein Buch in ihrem Spind.
„Nein noch nicht, aber ich will es ihr heute sagen.“,antwortete ich. Blaire und ich standen bei unseren Spinden und wartete, dass die erste Stunde begann. Ich merkte wie mein Handy Viererteam. Sofort nahm ich es aus meiner Hosentasche und sah, dass mir Finn geschrieben hatte.
„Können wir uns nach der Schule treffen? Ich brauche dich. Finn.“
Ich musste lächeln. Natürlich schrieb ich ihm zurück, dass wir uns nach der Schule sehen.
„Und wer hat dir geschrieben?“,riss mich Blaire aus meinen Gedanken an Finn.
„Äh nicht so wichtig.“,erwiderte ich bloß und mied ihren Blick.
Die Zeit in der Schule verging verdammt langsam. In der letzte Stunde guckte ich fast jede Minute auf die Uhr, doch ich hatte das Gefühl als wäre die Zeit stehengeblieben.
Ich sehnte mich nach Finn, vermisste seine zärtlichen Küsse, seine sanften Berührungen, seine angenehme Stimme, die in meine Ohren klang. Ich konnte es kaum erwarten ihn zu sehen. Es schmerzte fast und ich fragte mich, ob man jemanden so sehr lieben kann?
Ein lautes Geräusch riss mich aus meine Gedanken und ich packte schnell meine Sachen zusammen.
„Na da hat es aber jemand eilig.“,meinte blaire als ich aus dem Klassenraum stürmte.
„Ja, ich muss los.“,sagte ich noch schnell und huschte auf den Gang hinaus.
Auf dem Parkplatz angekommen sah ich mich nach Finn's Auto um. Als ich es entdeckte, lief ich darauf zu. Finn stand lässig gelehnt an seinem Auto und starrte auf sein Handy.
„Hey.“,sagte ich fröhlich und überglücklich ihn zu sehen. Sein Kopf schnellte in die Höhe und als er mich erblickte, formten sich seine Lippen zu einem Lächeln. Ich liebte diese Lächeln, wenn er mich sah.
„Hey, meine Süße.“,sagte er und legte einem Arm um meinem Taille. Sanft drückte er mich an sich und ich küsste ihn.
Plötzlich fiel mir ein, dass wir mitten auf dem Parkplatz der Schule standen und uns hier jeder sehen könnte. Schnell löste ich mich von Finn.
„Wir sollten weg von hier.“,sagte ich nun. Wir stiegen ein und Finn brauste vom Parkplatz.
„Wo warst du heute?“,fragte ich.
„Zu Hause. Meiner Mum geht es schlecht und ich wollte sie nicht alleine lassen.“,gab mir Finn als Antwort.
Die restliche Fahrt verlief schweigend bis wir vor meinem Haus ankamen. Ich stieg aus genau wie Finn.
„Ist deine Mum zu Hause?“,fragte er als ich die Haustüre aufsperrte.
„Nein, sie kommt erst am Abend von der Arbeit nach Hause.“,sagte ich und wir traten ein.
Finn ließ sich aufs Sofa fallen und und strich sich mit seiner Hand durch die Haare. Er sah fertig aus, als hätte er die ganze Nacht nichts geschlafen.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“,fragte ich und ließ mich neben ihm auf die Couch fallen.
„Nein, gar nichts ist in Ordnung.“,meinte Finn. Ich antwortete nicht sondern wartete nur, was er zu sagen hatte.
„Meine Eltern stehen kurz vor der Scheidung.“,sagte Finn nun und ich sah wie sich sein Körper anspannte. „Mein Dad hat meine Mum betrogen und sie hat es herausgefunden. Und soll ich dir was sagen, es war nicht das erste Mal, dass er sie betrogen hatte. Nur meine Mum hatte von dem einfach nichts mitbekommen.“ Seine Stimme klang wütend und zornig. Ich näherte mich ihm und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Seine Hand umschloss meine und so saßen wir da. Ich wollte nicht, dass er das Gefühl hat, er sei allein. Er hat mich und ich stehe ihm zur Seite, weil ich ihn liebe und weil ich ihm helfen will.
Später am Nachmittag gingen wir hoch in mein Zimmer und machten es uns in meinem Bett gemütlich. Finn hatte wie immer seinem Arm um mich geschlungen und seine Nase in mein Haar gesteckte. Ich schloss meine Augen und genoss seine Wärme, seine Berührungen auf meiner Haut. Ich genoss es einfach, dass es bei mir war.
Finn
Endlich konnte ich einmal wieder schlafen, und ich wusste, dass es an Penny lag. Die vorherige Nacht lag ich wach und hörte immer wieder das Schluchzen meiner Mutter. Es tat mir verdammt weh sie so zu hören und zu wissen, dass es ihr verdammt schlecht ging nur wegen meinem Vater, wegen diesem beschissenen Schwein.
Nun wachte ich auf. Ich blickte auf mein Handy und sah, dass es 3 Ur in der Nacht war. Penny lag neben mir und schlief friedlich vor sich hin. Ich kroch aus dem Bett und ging auf den Balkon. Dort zündete ich mir eine Zigarette an und zog kräftige daran. Entspannung machte sich in mir breit und ich blies den Qualm in die kalte Nachtluft wieder hinaus.
Meine Gedanken wanderten zu meinen Eltern. Ich war froh, dass meine Mum nun sah was mein Vater wirklich für ein Mensch ist. Vielleicht trennen sie sich und meine Mum und ich können endlich mal in Frieden leben. Ich hatte schon lange beschlossen, dass er nicht mehr mein Vater war. So einen Vater wollte ich nicht, da ist es besser ich habe gar keinen. Kräftig zog ich wieder an meiner Zigarette und blies den Qualm wieder aus.
Hinter mir öffnete sich die Balkontür und Penny trat verschlafen heraus. Sie rieb sich mit ihren Händen die Oberarme, denn es war verdammt kalt. Schnell zog ich sie an mich und Penny kuschelte sich an mich. Sie schlang ihre Arme um mich und legte ihren Kopf an meine Brust.
„Was machst du hier draußen?“,fragte sie nun.
„Nachdenken, über meine Eltern, über … über alles eben.“,antwortete ich ihr und schmiss die Zigarette weg.
„Vielleicht machst du dir zu viele Gedanken um alles?“,sagte Penny.
„Wahrscheinlich hast du Recht.“,sagte ich kaum hörbar. Ein paar Minuten verharrten wir noch so bis sich Penny von mir löste.
„Es ist verdammt kalt, wir sollten wieder schlafen gehen.“,sagte sie und ging durch die Balkontür in ihr Zimmer. Ich folgte ihr und wir krochen wieder ins warme kuschelige Bett. Ich lag auf dem Rücken und Penny kuschelte sich an mich.
„Finn?“,flüsterte sie in die Dunkelheit hinein.
„Hm?“
„Ich bin froh, dass du in mein Leben getreten bist.“,sagte sie und kuschelte sich noch enger an mich, so das keine Luft mehr zwischen uns war.
„Ich bin auch froh, dass ich dich kennengelernt habe.“,sagte ich und gab ihr einen Kuss auf ihr weiches blondes Haar.
Viel Spaß beim Lesen, würde mich über Kommentare freuen.
Eure KathiL96
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Alles lief gut, bis er kam ...
Genç KurguPenny Stone. Ein ganz normales 18-jähriges Highschool Mädchen. Brav, fleissig und hübsch. Das einzige was sie im Kopf hat ist die Schule. Sie will Ärztin werden. Jungs und Partys - das schiebt sie gnadenlos bei Seite, bis sie jemanden ganz besondere...