Jimin
Die anderen bezogen ihre Zimmer in Zweierteams, da verständlicherweise niemand alleine in einem Spukhaus schlafen wollte. Ich war alleine in der Eingangshalle, saß noch immer an der Stelle, an der ich Yeosang auf so schreckliche Weise verlor.
Es wurde draußen schon langsam dunkel, als ich mich dazu entschloss, zu der Stelle im zweiten Stock zu gehen, an der Yeosang übers Geländer gestoßen wurde. Er war nicht einfach gefallen, so betrunken war er gar nicht und ich hatte es mit eigenen Augen gesehen.
Langsam und bedächtig, stieg ich die Stufen, der breiten Marmortreppe hinauf. Blieb immer wieder kurz stehen, um mir selbst Mut zu machen, hatte vor Aufregung Herzklopfen, während ich darauf hoffte, dass er tatsächlich noch da war.
Immer weiter stieg ich hoch, mit flauem Magen, dass immer stärker wurde, je näher ich der Stelle kam. Dennoch ging ich weiter, bis ich angekommen war. Mein Atem ging flach, während ich mich umschaute und versuchte, mich irgendwie zu beruhigen, als ich plötzliches Gekicher vernahm.
Nervös suchte ich die Umgebung nach der Quelle ab, als ich erschrocken auf keuchte, weil ich zwei Jungs in dem riesigen Kronleuchter sitzen sah, der ungefähr drei Meter vom Geländer entfernt über der Eingangshalle hing.
"Oh schau, der Loverboy vom Kleinen." meinte einer von ihnen, er hatte fast weißes Haar und zwei geflochtene Zöpfe und stupste seinen Freund mit den neongrünen Haaren an.
"Und er hat den Bruder dabei. Weiß er es denn nicht? Der Bruder darf hier nicht sein." meinte dieser, während er weiter grundlos kicherte."Der Bruder wird sterben, denn ER will ihn. Was ER will bekommt ER auch. Es sind zwei... nicht einer nicht drei, es sind immer zwei." kicherte der blonde nun wieder.
"Einer Gut, einer böse und beide wollen nur ihn, den anderen Bruder. Nur er kann es beenden. Oder es werden alle sterben." sprach nun wieder der andere , diese schrecklichen Worte mit dem breitesten Grinsen, als würde er Witze erzählen.Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter, was hatte das zu bedeuten? Die beiden sahen ziemlich irre aus. Während ich noch überfordert nachgrübelte, legte sich sanft eine Hand auf meine Schulter, erschreckte mich so sehr, dass ich ängstlich aufschrie, schon fast erwartete nun auch übers Geländer gestoßen zu werden, doch wurde ich nur vorsichtig an den Oberarmen gepackt und herum gedreht.
Was ich sah, ließ mir den Atem stocken und trieb mir wieder Tränen in die Augen.
"Yeosang..."
Er ließ mich gar nicht ausreden, fiel mir direkt in die Arme und hielt mich so fest, dass ich kaum Luft bekam.
"Ihr hättet nicht herkommen sollen, es ist zu gefährlich hier." murmelte er gegen meinen Hals."Baby, ich hab dich doch sterben sehen, wieso halte ich dich gerade in den Armen? Du... du siehst nicht aus wie ein Geist, du fühlst dich so lebendig an." stellte ich verwirrt fest.
"Das ist SEINE Macht, die gibt uns Kraft." kam es wieder kichernd aus dem Kronleuchter."Klappe auf den billigen Plätzen, lasst die Leute in Ruhe, sonst sag Ich IHM, wo ihr euch immer zum ficken versteckt." warnte Yeosang die beiden, als er sich wieder ein Stück von mir entfernt hatte.
Der Blonde sah schmollend zu uns, während der grünhaarige uns genauso giftig ansah, wie seine Haarfarbe war.
"Ehrlich Yeosangie, du bist manchmal eine schlimmere Spaßbremse, als ER..." sprach der Blonde und schon waren sie verschwunden.Er wandte sich wieder an mich und sah mich besorgt an.
"Ich bin wirklich tot, daran kann man nichts mehr ändern. Keine Ahnung wie genau es funktioniert, aber alle Geister hier im Haus, haben so bald es dunkel wird, einen Körper." versuchte er zu erklären."Du musst mit San reden. Dein Tod hat irgendwas in ihm zerbrochen. Er ist gar nicht mehr er selbst und er merkt es nicht einmal." erzählte ich traurig und Yeosangs Blick wird direkt weich, bei Erwähnung seines Bruders.
"Was ist los mit ihm? Ich hoffe er denkt nicht, dass er Schuld hat." fragte er alarmiert.
"Er hat alles vergessen, er erinnert sich nicht, nicht nur an den Abend, auch an das andere... was wir getan haben. Ich denke es war zu viel Schuld, die er fühlte, deswegen hat seine Psyche zum Selbstschutz dicht gemacht." erklärte ich ihm deprimiert."Er hat es vergessen? Alles? Oh Jimin... Es tut mir so leid. Mein Tod hat echt euer ganzes Leben durcheinander gebracht." erwiderte er geknickt, ließ leicht den Kopf hängen und umarmte mich wieder.
"Das schlimme ist, vielleicht ist es ja tatsächlich besser, dass er es nicht mehr weiß, er würde sich bestimmt die alleinige Schuld an deinem Tod geben."
Wieder konnte ich die Tränen nicht zurückhalten und Yeosang strich mir beruhigend über den Rücken.
"Wir kriegen das wieder hin, ich verspreche es dir... aber erstmal müssen wir schauen, dass ihr hier sicher seid... ER erwartet euch schon und damit ist nicht zu spaßen..."
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Ghost Chasers
FanfictionDie Freunde San, Mingi, Wooyoung, Taehyung, Hobi, Jongho und Jungkook, verbringen ihrer Freizeit am liebsten kiffend in Mingis Keller. Eines Tages kommen sie auf die Idee, Fakegeister gegen Geld zu vertreiben. Dumm nur, wenn es dann doch echte Geist...