Ghost Chasers

28

Jongho

Zum Glück kamen wir ohne weitere Zwischenfälle bei der Villa an, ich hatte schon Angst, meine Brüder würden uns nachfahren, aber sie taten es nicht.
Doch Kais dreckiges Grinsen ging mir nicht aus dem Kopf, als wüsste er was, was mir jede Menge Ärger  einbringen würde.

Nachdem wir unsere Taschen aus dem Auto geholt hatten, liefen wir Richtung Eingang, an dem ich gerade eine Person stehen sah, die mich innehalten ließ. Seokjin, Sans Bruder trat gerade zögerlich ein.

Fuck, San und Jimin könnten sich auf was gefasst machen. Dabei wunderte es mich, dass er da reinging, er hatte das Haus gemieden, wie die Pest, seit Yeosang tot war.

Eilig packte ich Namjoon am Ärmel und hielt ihn auf. Jin zu begegnen, wollte ich unbedingt vermeiden, da er mir unangenehme Fragen stellen würde. Hoffentlich machte er keinen allzu großen Aufstand.

Nachdem wir kurz gewartet hatten, Namjoon hatte mich zwar kurz verwundert angeschaut, blieb aber mit mir stehen um zu warten, gingen wir dann auch rein.
Vorsichtig öffnete ich die unverschlossene Eingangstür und sah mich prüfend um.

Im Foyer war niemand zu sehen, weswegen wir weiter zu den Zimmern gingen und dort an Türen klopften, um unsere Freunde zu finden. Fast erwartete ich, Jin irgendwo rumschreien zu hören, aber es war alles ruhig.

An der dritten Tür hatten wir Glück und Jungkook öffnete.
"Hey, seid ihr gerade erst angekommen?" fragte er ums, als er unser Gepäck sah und ich nickte.
"Sucht euch ein Zimmer aus, die anderen richten sich auch gerade ein." schlug er uns vor, während ein grinsender Wooyoung hinter ihm erschien.

"Beeilt euch, hier sind wohl doch noch andere Leute, ich habe eben so einen Hippiverschnitt kennengelernt, der hat uns eingeladen, nachher mit ihm und seinen Freunden zu feiern. Ihr findet sie 3 Türen weiter. Wir gehen auch gleich hin." informierte er uns.

"Gut, dann suchen wir uns jetzt ein Zimmer." meinte Namjoon und wandte sich bereits zum gehen, als Jungkook uns nochmal kurz aufhielt.
"Bleibt unbedingt zusammen, hier soll es vor Geistern wimmeln, auch wenn wir noch keine gesehen haben."

Namjoon nickte bestätigend und nahm meine Hand, um mich mitzuziehen, was ich grinsend hinnahm. Das versprochene Date hatte er noch nicht eingelöst, aber auch wenn ich mich vor den anderen ein wenig geziert hatte, freute ich mich darauf. Dieser Kerl war wirklich heiß, das wusste ich schon, seit ich ihn zum ersten mal beim Sport in der Umkleide, beim umziehen beobachtet hatte.

Wir fanden recht schnell ein freies Zimmer und richteten uns ein.
"Du bleibst besser, die ganze Zeit in meiner Näher, wer weiß, ob die Geister hier auch so gruselig sind, wie im Krankenhaus." meinte der Ältere, was mich amüsiert grinsen ließ.
"Damit ich auf dich, oder du auf mich aufpassen kannst?" fragte ich provokativ, doch er ließ sich nicht beirren und blieb ernst.

"Damit wir uns gegenseitig den Rücken freihalten können." sagte er seufzend.
Irgendwie wollte ich versuchen, die Stimmung zu lockern, denn er schien sehr angespannt. Diese kleine Party mit den Fremden hier im Haus, wäre ein guter Anfang.
"Komm schon, wir gehen jetzt da zu den Typen, die uns eingeladen hatten." schlug ich ihm vor und er ließ sich mehr oder weniger begeistert mitschleppen.

Jungkook und Wooyoung kamen ebenfalls gerade aus ihrem Zimmer und so schlossen wir uns ihnen kurzer Hand an. Als wir das Zimmer, eine Art Salon, betraten, wurden wir von einem fröhlich wirkenden jungen Mann, vielleicht ein paar Jahre älter als wir, begrüßt, der jeden von uns einmal fest umarmte, ehe er sich vorstellte.

"Hey, freut mich, dass ihr da seid. Endlich mal wer lebendiges hier. Ihr könnt mich Ravn nennen. Setzt euch doch." meinte er überschwänglich und ich setzte mich leicht skeptisch.
Was war denn mit dem falsch? War der hyperaktiv oder so?

Wir stellten uns ebenfalls vor, bevor Namjoon ihn direkt anfing zu löchern.
"Heißt das, sonst gibt es hier nur Tote? Gibt es hier viele Geister? Wo sind sie, warum haben wir noch keinen gesehen?"
"Oh hier gibt es einige Geister. Die sind immer um euch rum, ihr bemerkt sie nur nicht." erzählte Ravn amüsiert schmunzelnd.

"Aber die Geister sind es nicht, über die ihr euch sorgen müsstet, die meisten haben zwar einen mittelschweren Dachschaden, aber sind harmlos. Ihr solltet euch lieber vor dem Dämon in Acht nehmen." ertönte nun die Stimme, von der Person, die gerade eintrat. Mit großen Augen, starrte ich den seit zwei Jahren vermissten, besten Freund meines ältesten Bruders an.
"Jackson..."