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"Wo ist er hin? Läuft er hier alleine rum? Wir müssen ihn suchen, bevor Asmodaeus ihn findet." rief Jackson aufgeregt und sprang auf.
Auch Ravn war nicht mehr ganz so entspannt.
"Der zweite Bruder... ist er auch hier?" fragte er mit leichter Panik in der Stimme.

"Ja, San ist auch hier." antwortete Wooyoung, der etwas planlos aussah, genauso wie Jungkook, der verwirrt zwischen den beiden Geistern hin und her schaute. Namjoon, der bemerkte, dass keiner so richtig wusste, was er nun tun sollte, übernahm das Kommando. Führen lag ihm wohl im Blut, ich fand das so richtig heiß.

"Los, wir suchen ihn. Wooyoung und Jungkook, ihr kennt ihn ja, also nehmt Jackson und Raven mit. Jongho und ich suchen die anderen und informieren sie." wies er uns an und alle nickten.
"Was sollen wir machen, wenn wir ihn finden?" wollte ich dann wissen.
"Wir müssen ihn zu Seonghwa bringen. Aber das ist dann der knifflige Teil. Asmodaeus hat Seonghwas Aussehen angenommen, er dachte das hilft Seokjin zurück zu gewinnen..."

Jin

Nachdem ich mich etwas in dem Foyer umgeschaut hatte, kam ich zu dem Schluss, dass es hier nicht mehr wie in einem Gruselhaus aussah. Dennoch spürte ich diese dunkle Präsenz, die sich in jedem, noch so hell wirkenden Winkel ausbreitete.

Ein seltsam vertrautes Gefühl, dabei war ich nie hier gewesen. Eigentlich wollte ich mir nur San und Jimin schnappen und dann schleunigst wieder verschwinden, aber ich musste Seonghwa sehen, ihn anfassen und das nicht nur im Traum. Das es ihn wirklich gab, hinterfragte ich gar nicht erst, da er für mich schon immer real gewesen war.

So wurde ich nun magisch von dem nächsten Stockwerk gezogen, da ich ihn dort hatte stehen sehen. Ich hielt mich gar nicht erst damit auf, mir die Räume anzuschauen, sondern rannte fast die Treppe hoch, bog dann in die Richtung ab, wo ich ihn gesehen hatte und riss wahllos Türen auf, bis ich seine schlanke Gestalt vor einem Fenster entdeckte und nach Atem ringend eintrat.

Mein Atem beruhigte sich zwar schnell wieder, doch mein schnell schlagendes Herz, nahm noch etwas an Tempo auf, als mich sein durchdringender Blick traf.
"Seonghwa..." war alles was ich hauchte, da ich mich nicht darauf konzentrieren konnte, was ich sagen wollte, da mich sein wunderschöner Anblick, endlich von Angesicht zu Angesicht, gefangen hielt.

Sein Gesicht leuchtete regelrecht auf, als er mich sah und mit drei langen Schritten, war er bei mir und zog mich in seine Arme.
"Mein Engel... endlich." hörte ich ihn mit samtener Stimme sprechen, während ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte.

Es war ein schönes Gefühl, ihn zu spüren. So vertraut, als hätte ich Ewigkeiten in seinen Armen verbracht. Aber da ich von ihm träumte, seit ich denken konnte, war das ja gar nicht so abwegig.

Nach wenigen Augenblicken des Genießens, schob er mich leicht von sich, um mir ins Gesicht zu schauen. Sein Blick wurde sanft und ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Meine Augen weiteten sich, als mir klar wurde, was gleich folgen würde. Mein erster Kuss in der Realität...

Er kam mir immer näher, unsere Augen nur aufeinander fokussiert, während sich seine Mundwinkel noch ein Stückchen mehr anhoben, spürte ich schon seinen warmen Atem gegen meine Lippen.

Kurz blinzelte ich, ehe ich meine Augen schloss und auf seine Berührung wartete. Die halbe Sekunde, ehe ich seinen Mund zärtlich auf meinem spüren konnte, fühlte sich wie Stunden an, Stunden in denen meine Knie fast nachgaben und soviel Aufregung und Liebe durch mein Bewusstsein und meinen Körper flossen, dass es fast schon zu viel für mich war.

Fast von alleine fanden meine Hände ihren Weg in seine weichen Haare, während er mich an der Taille packte und mir so mehr halt gab. Ich schmolz total in den Kuss hinein, während wir unsere Lippen immer sehnsüchtiger gegeneinander bewegten. Als sich seine Zunge fordernd in meinen Mund schob, seufzte ich verlangend.

Sanft schob er mich Richtung Bett, wo er uns beide, ohne den Kuss zu unterbrechen, vorsichtig hinlegte. Ich hatte diese Dinge alle schonmal gespürt, in meinen Träumen hatten wir schon viel mehr getan, als uns nur zu küssen, doch nichts hatte mich auf die Realität vorbereiten können, denn meine Gefühle für ihn waren überwältigend.

Zart strich seine rechte Hand an meiner Seite hoch, bis sie auf meiner Wange zum liegen kam. Kurz entfernte er sich von meinem Mund, um mich liebevoll anzulächeln.
"Von diesem Tag träume ich seit 300 Jahren. Ich liebe dich so sehr Jinnie." gestand er und man konnte sehen, wie diese Liebe buchstäblich aus seinen Augen strahlte, als er mich ansah. Bewegt schluckte ich.
"Vergiss bitte niemals, dass du nur zu mir gehörst." murmelte er, ehe er unsere Lippen aufs neue verband.

Ghost ChasersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt