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Total überrumpelt von den Erinnerungen, die auf mich einströmten, löste ich mich von dem Älteren und sah ihn geschockt an. 

"Warum hast du nichts gesagt? Warum leidest du lieber still vor dich hin, als mit mir, der dir hätte helfen können? Weißt du eigentlich, was ich dir an diesem Abend sagen wollte?" fragte ich ihn zitternd. All die Gefühle, die zusammen mit meiner Erinnerung verschüttet waren, aber immer wieder an der Oberfläche gekratzt hatten, kamen wieder hoch und trieben mir Tränen in die Augen.

"Ich dachte es wäre besser so... ich hatte Angst, dass du dir wegen Yeosang Vorwürfe machen würdest. Ich wusste nicht, was ihr miteinander geredet habt, ob ihr im Streit auseinander gegangen seid. Ich wollte doch nicht, dass du noch mehr leidest." reuevoll sah er mich an.

"Ich wollte dir an diesem Tag sagen, dass ich dich liebe und das es mit Tae vorbei ist... ich wollte mit dir zusammen sein... und... das will ich immer noch." gestand ich ihm leise und erntete einen überraschten Blick.

"Wirklich? Du meinst das Ernst?" wollte er sich nochmal versichern und ich nickte lächelnd und versuchte die Tränen weg zu blinzeln, ich wollte jetzt nicht auch noch weinen.

"Denkst du über so was mache ich Spaß? Ich erinnere mich wieder an all das was vor Yeosangs Tod passiert war und es hat sich nichts an meinen Gefühlen geändert." bekräftigte ich noch einmal und sah, wie sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln hoben.

"Aber was ist mit Taemin?" fragte er noch immer mit leichtem Zweifel.

"Ich finde ihn anziehend, das stimmt... ich habe eventuell mit ihm rumgemacht, ok.. aber seit ich mich wieder an alles erinnere, interessiert er mich nur noch freundschaftlich.. außerdem gehört er doch zu Yeosang." ernst sah ich ihm in die wunderschönen Augen und nach kurzem zögern, fiel er mir um den Hals und drückte sich fest an mich. 

"Ich liebe dich auch, San." flüsterte er mir ins Ohr und ich konnte plötzlich nicht aufhören, glücklich zu Lächeln. Ich schlang meine Arme ebenfalls um ihn und suchte wieder seine Lippen, um ihn mit all meiner Sehnsucht und Intensität zu küssen. Wie hatte ich diese Lippen nur vergessen können? Es fühlte sich so unglaublich gut an, ihn in meinen Armen zu halten, als wären wir geschaffen füreinander... aber das waren wir ja auch...

Nach einer Weile, in der wir nicht aufhören konnten, Zärtlichkeiten auszutauschen, lagen wir aneinander gekuschelt auf dem Bett.

"Yeosang war dabei zu erwachen, als er fiel... und ich glaube ich war es auch, aber es war zu spät für Yeosang und ich wurde daran gehindert, weil Asmodaeus mir meine Erinnerung nahm. Und du hattest recht, ich habe es auch gesehen, er wurde gestoßen." erzählte ich Jimin und er sah mich nachdenklich an. 

"Wir müssen ihn mit allen Mitteln aufhalten. Fragt sich jetzt nur noch, wie wir das schaffen sollen, zu erwachen. " meinte er daraufhin, während ich seine Hand genommen hatte und damit beschäftigt war, jede Fingerkuppe einzeln zu küssen, was ihn wieder zum lächeln brachte.

"Also... Ich hab einige Erinnerungen durch deinen stürmischen Kuss zurück bekommen... vielleicht müssen wir ja ein wenig weiter gehen für mehr Erinnerungen." schlug ich vor, während ich ihm versuchte einen verführerischen Blick zu zu werfen, doch der Ältere kicherte nur. 

"Ernsthaft? Vor der Tür steht dein Exfreund und ich weiß ja nicht, wie gut sein Dämonengehör ist, aber ich hätte es ungern, wenn er uns beim Sex zuhören würde." lehnte er meinen Vorschlag leider Gottes ab. 

"Ich kann mir ja Kopfhörer aufsetzen." rief Tae durch die verschlossene Tür und Jimin zog eine Augenbraue hoch, sein Blick sprach Bände.

"Du könntest aber auch einfach eine Weile weg gehen Tae..." versuchte ich nochmal mein Glück, doch mir war es wohl nicht vergönnt.

"Vergiss es, ich werde euch beschützen, komme was wolle. Ist mir egal, was ihr da drin treibt, ich habe heute eh schon meinen Spaß gehabt. Ich hol mir hier sicher keinen auf euch runter." 

Taes Worte trösteten weder mich, noch Jimin und wir ließen uns geschlagen wieder in die Kissen sinken. 

"Dann vielleicht ein anderer Weg, wie wir erwachen? Ich könnte mich in Gefahr begeben, das müsste doch für dich reichen?" überlegte er und ich schüttelte sofort heftig meinen Kopf.

"Kommt überhaupt nicht in Frage, du wirst nichts der gleichen tun." sagte ich bestimmend und wieder lachte er leise.

"Kaum sind wir zusammen, fängst du an zu befehlen..." meinte er amüsiert und ich schnaubte schmollend.

"Schon vergessen? Ich bin dein Prinz, ich muss das üben."

Ghost ChasersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt