Ghost Chasers

34

Wooyoung

Auf unserer Suche nach Jin, kamen wir nicht voran, ehe auch wir die Treppe hochstiegen. Ab da hörten wir die Stimmen der anderen. Der Anblick, der sich uns in dem Zimmer bot, war etwas fragwürdig. Namjoon kniete vor einem überforderten Jin, hinter dem ein fremder Mann stand, während Taes Augen, rot leuchte... warte was?

Ich sah genauer hin, ja sie leuchteten rot. Er bemerkte meinen Blick und zog mich in den Flur, während mein Freund zu abgelenkt war, um das überhaupt zu bemerken.
"Tae, was ist denn los und was ist mit dir?" fragte ich verwirrt.
"Das wirst du gleich wissen." sagte er kryptisch, als er mich gegen die Wand presste und seine Hände an meine Schläfen hielt.

Aus seinen Händen schoss eine ungeahnte Hitze in meinen Kopf, hinterließ einen stechenden Schmerz, ich fühlte mich, als bohre er mit einem glühenden Messer in meinem Verstand rum. Der Versuch mich zu wehren, machte es nur schlimmer, weshalb ich es dann einfach über mich, ergehen ließ.

Ein grelle Licht erschien vor meinem inneren Auge, gefolgt von Bildern, Emotion und Erinnerungen, von meinem wahren Leben und von den hunderten von Menschenleben, die ich geführt hatte. Sie ergaben in meinem Kopf ein Ganzes, fügten sich wie Puzzleteile zusammen und der Schmerz ebbte ab.

Taehyung hatte nicht gelogen, ich wusste es wieder, fühlte mich zum ersten mal seit über 1000 Jahren wieder vollständig und verstand, was vor sich ging, was auf dem Spiel stand.
Ich war nicht Wooyoung, der Schüler, der gerne kiffte und Angst vor Geistern hatte... ich war Wooyoung, der Wächter, einer der drei mächtigsten Dämonen der Hölle, von Lilith erschaffen um ihre Söhne zu schützen.

In Gewisser Weise stammten alle Dämonen von ihr ab, sie schuf uns alle, aber dann gab es Seokjin, Yeosang und San, die Söhne von Luzifer, die nicht erschaffen, sondern geboren wurden. Die Prinzen der Hölle. Und die nette Geschichte, die Asmodaeus Jackson aufgetischt hatte, entsprach nicht mal ansatzweise der Wahrheit.

Betroffen sah ich Taehyung an, als mir Yeosang einfiel.
"Wir haben versagt..." gab ich bitter von mir, doch Tae lächelte aufmunternd.
"Noch ist gar nichts verloren, Yeosang hat nur die menschliche Hülle eingebüßt, wir müssen ihm klar machen, dass er kein einfacher Geist ist und nun auf seine wahre Form zugreifen kann."

"Das wäre tatsächlich hilfreich. Wir müssen Asmodaeus vernichten... ein für allemal."

Kai

Mein Bruder rannte an mir vorbei, Jackson direkt in die Arme, weinte vor Freude, ehe er sich wieder von ihm löste, ausholte und ihm eine scheuerte, dass ich schon befürchtete, Jackson würde gleich gegen die Wand knallen. Vollkommen verdient. Mein bester Freund hatte ein Jahr an Sehun rumgebaggert, ehe dieser ihn endlich als Boyfriend akzeptierte und war dann nach nur drei Wochen spurlos verschwunden.

Ich beschloss, die beiden das alleine klären zu lassen, ich konnte Jackson später ja auch noch eine knallen.
Den Weg zurück, zu der unbesetzten Bar, fand ich noch alleine zurück.
Dort angekommen, goß ich mir erstmal ein Glas voll Wodka ein, den ich wegexte.

Erst jetzt sah ich den gutaussehenden Mann, der in einer Nische saß und ebenfalls trank. Er sah mich, stand auf und kam mit einem düsteren Blick auf mich zu, legte seine Hände an meinen Kopf, so dass ich schon dachte, er wolle mich küssen und schloss erwartungsvoll die Augen

"Wer hat dir erlaubt, meinen Alkohol zu trinken, unverschämt in meiner Welt, Menschlein." murmelte er, dann hörte ich ein lautes knacken.
Als ich meine Augen wieder öffnete, stand ich neben meinem am Boden liegenden Körper. So verdreht wie mein Hals aussah, war ich sicher tot... und der Fremde war längst wieder weg...