Alle starrten die wütend aussehenden Gruppe von Mädchen an, die auf das Haupttor der Goods-High-School zugestürmt kamen.Sie war kaum älter als ich. Sie konnten höchstens 19 sein. Was wollten sie hier?
Die Gruppe stürmten die Treppen zur Tür hinauf und traten ein.
An der Spitze lief ein großes Mädchen, mit kurzen, schwarzen Haaren, welches Pfeil und Bogen auf ihrem Rücken gespannt hatte und aussah, als würde sie gleich jemanden umbringen. Sie sah sich um und ging dann schließlich auf einen Jungen zu, der alleine neben ihr and der Wand stand.
Sie hob ihn an seinem T-Shirt Kragen nach oben und drückte ihn gegen die Wand. Alles war absolut still. „Wo ist Percy Jackson?!", schrie sie ihn an.
Mit weit aufgerissenen Augen begann er ein: „I-Ich w-weiß es n-nicht." zu stottern, doch dann hörte man am anderen Ende des Ganges ein leises: „Ich bin hier, Thalia."
Ein Junge, der um die 17 sein musste, klappte seine Spindtür zu und sah die Mädchen mit roten Augen traurig an. „Ich bin hier.", wiederholte er.
Das Mädchen, dass den armen kleinen Jungen immer noch in der Hand hatte, lies ihn los und er knallte auf den harten Steinboden. Wie der Blitz kroch er wimmernd davon.
Das Mädchen, dass anscheinend Thalia war, rannte auf ihn zu und drückte nun ihn mit ihrem Arm gegen die Wand.
„Warum ist sie gestorben? Warum hast du nicht besser auf sie aufgepasst? Wie konntest du sie sterben lassen? Wie konntest du es wagen?!", schrie sie ihn an.
Sie war wütend. Ihre Augen sprühten wortwörtlich Funken.
„θεοί, Thalia, lass mich los!" „γιατί είναι νεκρή?", wiederholte sie. (Warum ist sie tot).
Alle umstehenden hielten den Atem an. Niemand machte auch nur das geringste Geräusch. Sogar die Lehrer, die angerannt gekommen waren, um die Situation zu deeskalieren sahen nur dabei zu, wie sich die beiden unterhielten.
Allerdings lag eine große Frage in der Luft: Warum sprachen beide griechisch?
„Ja, warum wohl? Letzte Woche. Gaia, Kampf, ich denke du kannst dich daran erinnern.", sagte er traurig. Percy Jackson war Kapitän des Schwimmteams, Mädchenschwarm und durchschnittlich gut in der Schule.
Er wirkte immer tough nach außen und half, wo er konnte. Doch ihn so gebrochen zu sehen, verwirrte die meisten der umstehenden Schüler.
„Jackson, ich bin nicht doof. Ich kann mich sehr gut daran erinnern. Ich hab 14 meiner besten Jägerinnen verloren. Aber warum hast du nicht besser auf sie aufgepasst?", schrie sie. „Ich habe es versucht, aber ich konnte sie nicht...", fing er an, doch Thalia lies ihn nicht aussprechen. „Beschützen, weil ich nicht schnell genug reagiert habe, weil ich nun mal total blöd bin, weil, weil weil...! Dafür gibt es keine Entschuldigung! Sie ist tot!", schrie sie.
Percy befreite sich aus ihrem Griff uns schubste sie zurück. „Du hast ja überhaupt keine Ahnung! Versuch nicht mir noch ein schlechteres Gewissen zu mache, als ich eh schon habe!", schrie er. „Aber du hast...", fing sie an, doch diesmal unterbrach Percy sie.
„Jetzt hälst du mal die Klappe. Du hast überhaupt keine Ahnung, was ich durchgemacht habe. Glaubst du wirklich, dass ich sie sterben gelassen hätte, wenn ich etwas hätte tun können? Ich hab nicht gewollt, dass sie stirbt! Wir hatten vor, nächstes Jahr, wenn wir beide unseren Abschluss hätten, zusammen zu ziehen und nach dem Studium zu heiraten! Sie ist in meinen Armen gestorben! Ich musste dabei zu sehen, wie sie stirbt und ich konnte nichts dagegen tun!", schrie er und hatte dabei Tränen in seinen Augen. „Ich wäre fast zu deinem Vater gegangen, wenn Jason mich nicht davon abgehalten hätte. Ich wollte Zeus anschreien und ihn umbringen! Ich weiß, was er ist und dass das rein theoretisch nicht geht, aber man kann ihn leiden lassen. Sogar Hades konnte nicht verstehen, warum Zeus Annabeth nicht geholfen hat, nachdem wir so viel für ihn getan haben. ANNABETH IST IN MEINEN ARMEN GESTORBEN, OK! Und jetzt komm nicht und erzähl mir, dass ich mehr hätte tun können! Du weißt, wie sie gestorben ist. Daran hätte auch ich nichts ändern können!", fügte er noch hinzu.
Über das Gesicht des Mädchen liefen Tränen. Sie trat ein paar Schritte zurück. „Eben war sie noch so klein und Luke und ich haben uns um sie gekümmert und jetzt sind sowohl Luke, als auch Annabeth tot. Götter, womit haben wir das verdient?", fragte sie.
Alle waren sich einig, dass den beiden definitiv etwas schreckliches passiert war.
Percy sah sie mit verquollenen, roten Augen an. Man sah ihm deutlich an, dass er unter irgendetwas entsetzlich litt.
Alle anderen Schüler in seinen Kursen und auch die meisten Lehrer wussten, dass er sich seit den vergangenen Sommerferien mit irgendetwas furchtbarem herumschlug, doch jetzt wussten sie, dass er jemand Wichtigen in seinem Leben verloren hatte. Sie umarmten sich und schluchzten.
„Vielleicht sollte ich auch...", murmelte Percy, brach den Satz aber ab, bevor er zu ende sprach.
Das Mädchen schob ihn eine Armlänge von sie weg.
„Perseus Jackson, das tust du nicht. Das kannst du nicht. Das hätte Annie nicht gewollt. Nie im Leben. Denk nicht mal dran! Versprochen?", sagte sie und sah ihn an.
Warum Perseus, er hieß doch Percy, oder etwa nicht?
„Versprochen"
„Schwöre beim Fluss Styx!", sagte sie mit fester Stimme.
„Ich schwöre beim Fluss Styx."
Lauter Donner grollte. Ein Mädchen weiter hinten schrie auf.
„Es tut mir leid", sagte Thalia und Percy nickte traurig. „Danke, Thalia."
Sie umarmten sich ein letztes Mal. Dann drehte sie sich zur Masse um und keifte: „Was gibt's da zu gucken? Habt ihr keinen Unterricht?"
Sie stiefelte mit samt den anderen Mädchen davon und verlies die Schule.
Die Masse zerteilte sich, doch Percy blieb regungslos stehen.
Ein Lehrer ging auf ihn zu.
„Percy, ist alles ok?"
Er schüttelte langsam der Kopf, bevor er ihn ansah.
„Darf ich erfahren, wer Annabeth ist?", fragte er.
„Sie war meine Freundin."
„War?"
„Sie ist gestorben."
„Mein Beileid."
Percy nickte, ging an ihm vorbei, hob seinen Rucksack vom Boden auf und verließ das Schulgelände.
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Percy Jackson Headcanon
FanfictionEs sind mehr oder weniger kleine Kurzgeschichten über Percy und seine Freunde bzw. auch die Götter. Das hier wird also eine Aneinanderreihung dieser doch eigentlich sehr unterschiedlichen und abwechslungsreichen kleinen Geschichten. Sie spielen eige...