„... so nicht weiter. Percy?", beendet Chiron seinen Satz. „Percy, hörst du mir zu?" „mh, was? Tut mir leid.", sagt Percy. Annabeth neben ihm legt ihre Hand auf seinen Rücken. „Ich weiß, dass das furchtbar für euch beide gewesen sein muss, aber so kann das nicht weiter gehen.", wiederholt Chiron seinen Satz. „Was schlägst du denn vor, wie wir uns verhalten sollen? Das alles einfach vergessen? So tun, als würden wir das einfach verdrängen?", erwidert Percy aufgebracht. Er bewegt sie aus meinem Blickfeld. Durch das Schlüsselloch hindurch, kann ich nicht den gesamten Raum sehen. Ich weiß, ich sollte das nicht tun, aber Percy und Annabeth sind meine Freunde und sie reden in letzter Zeit kaum noch mit uns. Weder mit mir, noch mit Jason, Hazel, Frank oder Nico. „Percy, jetzt beruhig dich doch. Chiron versucht doch nur, uns zu helfen.", lenkt Annabeth ein. „Wenn ihr irgendetwas braucht, dann kommt ihr zu mir, ok?", sagte Chiron. „Danke.", sagt Annabeth und Percy und sie bewegen sich auf die Tür zu.
Schnell verlasse ich das Gebäude und setze mich auf die Stufen vor dem Haus. „Oh, hey Annabeth. Für das Lagerfeuer am Wochenende unten am Strand dachte ich mir, Stockbrot und Marshmallows wären eine gute Idee, aber wir haben keine hier. Ich wollte welche besorgen gehen und hab mich gefragt, ob du mitkommen willst.", sage ich, als sie aus dem Haus hinaustreten. Sie sieht zu Percy hinüber. „Geh ruhig. Ich komm alleine klar. Ich wollte sowieso schwimmen gehen." „Ok, dann komm ich gerne mit, Piper. Pass auf dich auf.", sagt Annabeth und gibt ihm einen Kuss.
Wir fahren mit dem Bus in die Stadt und gehen in den Supermarkt neben der Haltestelle. „Ok, also Marshmallows, Mehl, Hefe. Hab ich was vergessen?", frage ich im Gehen. Erst jetzt bemerke ich, dass Annabeth garnicht mehr neben mir herläuft. „Annabeth? Annabeth?", rufe ich und laufe den Gang zurück. Sie steht vor dem Bücherregal, in dem die ganzen Mängelexemplare für 3$ das Stück, stehen. Doch sie hat ein Buch in der Hand, in dem es um die Monster der griechischen Mythologie geht und eine Seite aufgeschlagen, deren Kapitel vom Tartarus handelt. „Guck dir sowas nicht an. Hey, hörst du mich? Alles ok?" „Tut mir leid. Ich war gerade, ....", sagt sie und sieht mich an. In ihren Augen sind Tränen.
„Alles is ok. Ihr seid da nicht mehr und müsst da auch nie mehr zurück.",sage ich und streiche ihr eine Träne aus dem Gesicht. „Versprochen?", flüstert sie. „Versprochen.",nicke ich. „Also, wir haben alles. Lass uns nach Hause gehen." Wir gehen zur Kasse, steigen wieder in den Bus ein und laufen den Hügel des Camps hinunter.
Alle sitzen im Pavillon und essen Abendessen. Wir stellen unsere Tüten in die Aphrodite-Hütte und gesellen uns zu den anderen.
„Hey, ihr beiden.", begrüßt Leo uns. Jason und Percy diskutieren gerade. „Das hab ich ja garnicht gesagt, Percy. Reg dich ab. Ich meinte damit nicht, dass du übertreibst.",verteidigt sich Jason gerade. „Was ist denn los?", frag Annabeth und sieht Jason an. „Er meinte, ich würde übertreiben. Mich da reinsteigern!", sagt Percy laut. Ein paar schauen uns an. „Ich hab nicht gesagt, dass du dich da reinsteigerst. Ich hab...", sagt Jason, doch wird von Percy unterbrochen. „Aber du hast es gedacht! Ich dachte, wenigsten du würdest mich verstehen. Götter!", schreit er jetzt und alle sehen uns an. „Ich kann und will mir das nicht länger anhören!" „Percy, beruhig dich...", fängt Annabeth an, doch nicht mal sie lässt er aussprechen. „Was ist denn los? Kann ich dir helfen? Lass dir doch helfen. Das geht so nicht weiter mit dir. Das ist doch nicht normal.", sagt Percy mit verstellter Stimme und steht auf. „Lasst mich einfach alle in Ruhe!" „Aber Percy,...", sagt Annabeth mit Tränen in den Augen. „Nein, Annabeth, nicht jetzt. Ich liebe dich auch, aber nicht jetzt, okay?"
Annabeth neben mir schaut Percy stumm hinterher und Tränen rollen über ihr Gesicht. Das kann er doch nicht machen! Ich stehe auf. „Percy!" Keine Reaktion. „Percy!", rufe ich lauter. Doch er ignoriert mich. „Perseus Jackson! Verdammt nochmal! Götter, was ist denn mit dir los?!", schreie ich und endlich dreht er sich zu mir um. „Was ist dein verdammtes Problem? Wir versuchen dir zu helfen und du stößt uns von dir! Ok, verstehe ich, aber das du das auch mit Annabeth machst? Ihr habt das zusammen durchgemacht. Nicht nur du alleine. Der Percy, den ich kennengelernt habe, bevor dieser ganze Scheiß passiert ist, hätte nie zugelassen, dass seine Freundin weint. Erst recht nicht, wegen ihm! Was ist los mit dir?", schrei ich. Ich bin so wütend auf ihn.
Er kommt zurück. „Man kann mir nicht mehr helfen, ok? Du warst nicht da unten, musstest nicht damit rechnen, jeden Moment sterben zu können, weil ein Monster dich angreift. Du wärst nicht fast verdurstet. Du musstest keine Angst davor haben, zu schlafen, weil du jeder Zeit hättest umgebracht werde können! Ihr versteht das alle nicht und ihr werdet es nie verstehen können, bis ihr das selber durchgemacht habt! Und Götter, ich hoffe, dass ihr das nie müsst. Aber bitte hört auf, so zu tun, als könntet ihr es verstehen, denn das könnt ihr nicht!", ruft er.
„Aber wir sind deine Freunde! Wir haben es zumindest verdient nicht wie alle anderen auch, von dir weggestoßen zu werden! Ich verstehe, dass das furchtbar war, was ihr alles durchmachen musstet und du hast Recht, ich weiß nicht, wie schlimm es war, aber ich bin bereit dazu, dir zuzuhören! Jason versucht dich zu verstehen, doch das einzige, was du tust, ist dich von uns abzuwenden und in alles was wir sagen, etwas anderes hineinzuinterpretieren. Ich verstehe auch, dass du Zeit brauchst. Wir geben dir Zeit. Soviel Zeit, wie du brauchst, aber lass Annabeth nicht auch noch hängen. Guck sie dir doch an, sie ist genauso am Ende, wie du es bist und das macht dein ignorantes Verhalten nicht besser! Also reiß dich wenigstens für sie ein bisschen zusammen und lass deine Wut und deinen Ärger nicht an ihr aus, verstanden?", sage ich. Götter, das hat gut getan.
Percy sieht mich an, dann zurück zu Annabeth, die immer noch weint und ihr Gesicht in ihre Hände gelegt hat. Dann guckt er zu Jason und Leo, die gerade versuchen sie zu trösten und dann zu den anderen aus dem Camp, die unsere Unterhaltung gespannt verfolgen. Dann sieht er mich wieder an. „Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr so tun, als wäre alles ok. Als würde ich nicht jede Nacht aus Albträumen aufwachen. Als wäre ich immer noch der Selbe. Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen. Es tut mir leid euch alle enttäuschen zu müssen, Piper. Dich, Jason, Annabeth, Frank, Leo, Hazel. Es tut mir unendlich leid, Annabeth.", sagt er, dreht sich um, geht zum Strand und taucht ins Wasser.
Ich schaue meine Freunde an. Annabeth hatte bis eben noch ihr Gesicht in ihren Händen vergraben, doch nun hebt sie ihren Kopf und murmelt etwas. Dann steht sie auf und geht in Richtung Wald. „Annabeth, komm schon. Meinst du das ernst.", sagt Leo mit großen Augen und schaut Jason an. Ich gehe zu ihnen. „Was hat sie gesagt?" „Wenn er geht, dann gehe auch ich.", flüstert Jason. Oh nein! „Annabeth, nein!", rufe ich und laufe zu ihr. „Hey komm schon. Percy fängt sich wieder. Wirklich. Versprochen.", sage ich und obwohl ich das bei meinen Freunden eigentlich nicht machen will, benutze ich Charm-Sprech, um meine Worte zu verdeutlichen. „Er kommt wieder und alles wird gut.", sage ich. Sie fängt wieder an zu weinen und ich umarme sie. Wenn Percy wiederkommt, dann kann er was erleben! Sie so im Stich zu lassen! Im Hintergrund höre ich, wie Jason die Show für beendet erklärt und er und Leo sich zu uns begeben. „Komm, ich bring dich ins Bett.", sage ich und führe sie mit Jason und Leo zu ihrer Hütte. Die beiden bleiben vor der Hütte stehen, während ich Annabeth ins Bett helfe.
Als sie endlich schläft, trete ich zu Jason und Leo nach draußen. „Wie geht es ihr?", fragt Leo. „Sie schläft jetzt, ist aber ziemlich aufgewühlt. Percy sollte schnell wieder zurückkommen.", sage ich.
Zwei Tage später sitzen wir sechs, also Jason, Hazel, Frank, Leo, Annabeth und ich, am Strand, als Percy, wie immer trocken, aus dem Wasser steigt und auf uns zu kommt. Er setzt sich vor uns.
„Tut mir leid. Tut mir leid, dass ich die letzten paar Wochen so scheiße zu euch war. Es tut mir leid Annabeth. Verzeihst du mir?", sagt er und sieht sie an. „Natürlich. Aber mach das bloß nie wieder mit mir, ok?", sagt sie, setzt sich neben ihn und legt ihren Kopf auf seine Schulter. Beide lächeln zufrieden.
Als wir ein paar Stunden später aufstehen und gehen wollen, hält Percy mich an der Schulter fest. „Danke Piper.", sagt er, nachdem die Anderen außer Hörweite sind. „Wofür?", frage ich. Worauf will er hinaus? „Dafür, dass du mich angeschriehen hast.", sagt er. „Machst du Witze?", frage ich. Das kann er unmöglich ernst meinen. „Nein, ich meins ernst. Danke, dass du mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hast und danke, dass du dich um Annabeth gekümmert hast, als ich es nicht getan habe.", sagt er und sieht mich an. „Du hättest das Selbe gemacht. Aber trotzdem habe ich das gerne gemacht. Aber wehe, du machst sowas nochmal.", sage ich. Er nickt und wir folgen unseren Freunden.
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da kein Wunsch geäußert wurde, hab ich einfach für euch entschieden haha
hoffe, es gefällt euch
liebe grüße
lou
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Percy Jackson Headcanon
FanfictionEs sind mehr oder weniger kleine Kurzgeschichten über Percy und seine Freunde bzw. auch die Götter. Das hier wird also eine Aneinanderreihung dieser doch eigentlich sehr unterschiedlichen und abwechslungsreichen kleinen Geschichten. Sie spielen eige...