Verlangen

Kapitel 48

11 Stunden zuvor

„Verdammte Scheiße, also stimmt es wirklich?!"
Fassungslos starrte Fred das Foto an, das seine Freundin bewusstlos auf dem Boden liegend zeigte und irgendein Mistkerl neben ihr den Mittelfinger in die Kamera streckte.

„Sieht ganz danach aus..." 

Obwohl Oskar schon damit gerechnet hatte, ließ ihm das Foto einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

Wütend zerknüllte Fred das Digitalfoto in seiner Hand.
„Wer auch immer das ist, er kann sich auf was gefasst machen."
„Hör mal, ich kann mir vorstellen, dass du wütend bist, aber bevor wir Gwendolyn helfen können, brauchen wir einen gut durchdachten Plan."
Fred winkte ab.
„Wir marschieren einfach da rein, nehmen Gwendolyn mit und verschwinden wieder."
„Ich glaube nicht, dass das so einfach geht. Der Kerl wird dich nicht so ohne Weiteres da rein spazieren lassen."
„Ach, aber dich schon oder wie?"
„Er vielleicht nicht, aber Charlotta. Sie ist mir völlig verfallen, weißt du?"
„Ekelhaft."
Oskar rümpfte die Nase.
„Sie ist unsere einzige Chance."

„Du willst sie also benutzen, damit wir da rein kommen? Und wie genau willst du das anstellen?"
„Ich werde ihr vorschlagen, dich zusätzlich zu entführen und es damit begründen, dass ich dich sowieso noch nie leiden konnte und sie mir damit einen großen Gefallen tun würde."

„Du spinnst ja total!"

„Hör dir den Plan doch erstmal zu Ende an. Wie ich Charlotta kenne, wird sie mir den Wunsch nicht abschlagen können. Das heißt, sie und ich werden dich an den Ort bringen, wo auch Gwendolyn festgehalten wird. Nachdem ich dich dort abgeliefert habe, verstecke ich mich so lange irgendwo, bis Charlotta und ihr Boss verschwunden sind. Anschließend hole ich dich wieder ab und wir machen uns auf die Suche nach Gwendolyn. Klingt doch einleuchtend, oder?"

Fred zögerte.
„Ich denke immer noch, dass du nicht mehr alle Latten am Zaun hast. Bei deinem Plan könnte so einiges schief laufen, hast du dir drüber mal Gedanken gemacht?"
„Nein, dafür fehlt mir die Zeit. Oder hast du vielleicht eine bessere Idee?"
„Seh ich so aus?"
„Nicht wirklich. Also ziehen wir meinen Plan durch?"
„Uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben. Für Gwendolyn bin ich bereit, mein Leben zu riskieren."