April 2004
Wieder einmal lag Amalia in ihrem Bett und starrte die Decke an. Morgen war es schon wieder soweit. Jeden Donnerstag das gleiche Theater.
Das ging jetzt schon seit sechs Jahren so. Einmal in der Woche kam dieser unheimliche Mann vorbei, um sie zu irgendwelchen noch unheimlicheren Typen mitzunehmen.
Meistens waren es Männer zwischen dreißig und sechzig Jahren, selten war auch mal eine Frau dabei.
Diese Leute benutzten Amalia für die unterschiedlichsten Dinge.Manche zogen ihr die Kleidung aus und machten anschließend Fotos von ihr. Sie gaben ihr genaue Anweisungen, wie sie zu posieren hatte.
Das war noch das harmloseste, was sie mit ihr machten.
Es passierte nicht selten, dass sie übergriffig wurden.Amalia war nicht dumm. Sie wusste genau, was diese Leute ihr antaten.
Immer wieder fragte sie sich, womit sie das verdient hatte. Diese Ungewissheit und die Angst hielten sie nachts wach.
Würde sie jemals wieder ein normales Leben ohne die wöchentlichen Vergewaltigungen führen können?
Lange würde sie es nicht mehr aushalten.
So konnte es nicht mehr weitergehen.Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Es MUSSTE nicht für immer so weitergehen.
Wer war schuld daran, dass sie jede Woche auf’s Neue bei irgendwelchen Perversen landete?
Ganz klar: Ihre Mutter.Sie war schließlich diejenige, die diesem Markus jedes Mal die Tür öffnete.
Überhaupt war sie diejenige, die diesen Kerl angeschleppt hatte.
Offensichtlich war es ihr völlig egal, wie es ihrer Tochter dabei erging. Sie konnte nicht einmal ahnen, welche Qualen Amalia Tag für Tag durchlebte.
Sie war die Wurzel allen Übels.Amalia hatte sich entschieden. Ihre Mutter musste irgendwie aus dem Verkehr gezogen werden.
Das war die einzige Möglichkeit auf ein normales Leben.

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Verlangen
Mystery / ThrillerNachdem Fred etwas auf einer ominösen Internetseite bestellt hat, bekommt er seltsame Pakete zugeschickt, deren Inhalt ihn zuerst an einen Scherz glauben lässt. Als der Absender jedoch androht, seine Freundin zu ermorden, erkennt er den Ernst der La...