Genervt schloss Fred die Wohnungstür auf.
Er hatte einen langen, anstrengenden Tag hinter sich gebracht.
Die Uni war heute besonders öde gewesen. Der Professor hatte einen mehrstündigen Vortrag über physikalische Formeln und deren Entdecker gehalten.
Immer wieder hatte Fred versucht, ein Gespräch mit Oskar zu beginnen, doch dieser hatte ihn jedes Mal abgewimmelt.Er wollte sich ab jetzt immer Notizen zu den klausurrelevanten Themen machen hatte er gesagt.
Fred glaubte ihm kein Wort.
Er war der festen Überzeugung, dass Oskar sich bloß so anstrengte, um Charlotta zu beeindrucken.
Hoffentlich hielt diese Phase nur kurz an, sonst würde er vor Langeweile krepieren."Bin wieder da!", rief Fred, während er die Wohnung betrat.
"Ja, das ist kaum zu überhören", antwortete Gwendolyn aus der Küche heraus.
Fred warf seine Tasche lieblos auf den Boden, wo sie wohl bis zum nächsten Morgen auch liegen bleiben würde.
Früher hatte Gwendolyn sich immer darüber beschwert, doch mittlerweile schien sie sich mit dieser Angewohnheit ihres Freundes abgefunden zu haben.
Sie ging auf Fred zu, um ihn zu begrüßen."Hast du mich vermisst?", fragte sie, während sie ihre Arme um ihn schloss.
"Verdammt ja, das habe ich", antwortete er und drückte sie dabei fest an sich.
"Wie war dein Tag?"
"Ich wäre fast eingeschlafen. Das ist alles, was du wissen musst."
"Und wie geht es Oskar?"
"Machst du dir etwa immer noch Sorgen? Dem geht's prächtig, glaub mir. Er hat eine neue Strategie entwickelt, um Charlotta zu beeindrucken. Die besteht darin, dass er mich ignoriert und sich stattdessen auf das Studium konzentriert. Läuft bei ihm, würde ich sagen."Gwendolyn lachte kurz auf.
"Bei dir scheint es aber auch ziemlich gut zu laufen, oder?"
Fred sah sie verwirrt an.
"Hä? Wie meinst du das?"
"Ich meine den Liebesbrief in deiner Jackentasche. Meine Güte, wenn du deine Affäre vor mir geheim halten willst, musst du dich schon etwas mehr anstrengen", erklärte Gwendolyn im Scherz.Fred wusste noch immer nicht, wovon sie sprach.
Er durchsuchte seine Jackentaschen und tatsächlich fiel dabei ein zusammengefalteter Zettel heraus."Ich wusste echt nicht, dass ich den hab", beteuerte er.
"Lass uns nachsehen, wer dir geschrieben hat", drängelte Gwendolyn.Gespannt faltete Fred den Zettel auseinander.
Es handelte sich weder um einen Liebesbrief, noch um einen vergessenen Notizzettel, wie er es erst vermutet hatte.In die Mitte des weißen Papiers war in schwarzer Schrift ein Hyperlink gedruckt worden.
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Verlangen
Mystery / ThrillerNachdem Fred etwas auf einer ominösen Internetseite bestellt hat, bekommt er seltsame Pakete zugeschickt, deren Inhalt ihn zuerst an einen Scherz glauben lässt. Als der Absender jedoch androht, seine Freundin zu ermorden, erkennt er den Ernst der La...