Das Spiel des Lebens

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Nach dem Sprung ins kalte Wasser waren wir bereit. Bereit für das Spiel und bereit für alles, was danach kommen würde. Zusammen saßen wir mit Decken und Tee an dem Platz, wo wir unsere Fahrräder zurückgelassen hatten.

"Was ist eigentlich mit euch beiden passiert?", fragte Maxi irgendwann an Juli und mich gerichtet.

Ich sah ihn an: "Weißt du, irgendwie hab ich mir das cooler vorgestellt, wenn du anfängst zu reden." Einige Lacher folgten.

"Wir haben uns gestritten.", sagte ich, als Juli mich ansah. 

Dann fügte ich noch ein: "Das tut mir übrigens Leid.", hinzu und Juli erwiderte die Geste.

Wir redeten über alles Mögliche, bis Fabi Leon fragte, ob er Vanessa immer noch umbringe wolle. Aber der war wie weggetreten und starrte sie an.

Ich lachte leise. Du bist verknallt! Du bist verknallt, du bist verknallt, du bist verknallt!

Marlon fuchtelte vor dem Gesicht seines Bruders rum: "Huhu. Fabi hat dich was gefragt. Er will wissen, ob das ansteckend ist."

"Pass auf, was du sagst. Ihr könnt alle aufpassen, hört ihr!", meckerte Leon.

In dieser Nacht passierte mehr, als uns allen klar war. Aber eins wussten wir alle. Jeder von uns glaubte jetzt an den Sieg. 

Und mit diesem Glauben trafen wir uns am nächsten Morgen am Fluss.

"Alles ist gut.", sagte Leon.

Maxi setzte seine Sonnenbrille auf und antwortete: "Solange du wild bist."

"Also, worauf warten wir noch?", fragte Vanessa.

Und Fabi grinste: "Joschka. Zeig ihnen, dass wir kommen."

Joschka holte seine Trompete raus und es ging los.

.....................

Im Teufelstopf kamen wir zum Stop und standen den unbesiegbaren Siegern gegenüber. Sie hatten sich in einer Reihe aufgestellt und ihre Gesichter bemalt, was mir ein Schmunzeln entzog. Das Schmunzeln verließ mich aber, als sie einen Schritt auf uns zukamen und anfingen zu brüllen. Ich fiel vor Schreck fast vom Rad und sah, wie Maxi mich neben mir angrinste: "Du hältst bloß die Klappe, Tippkick. Ich bin schreckhaft."

Er grinste nur noch breiter und ich verdrehte die Augen.

"Na, was ist? Fangen wir an?", fragte Michi belustigt.

Leon warf ihm einen kühlen Blick zu und sagte ernst: "Und ob wir das tun. Los, bringt eure Räder weg." Das taten wir auch, aber die unbesiegbaren Sieger hielten nichts von Regeln und von Fairness noch viel weniger.

Michi ließ den Ball auf den Anstoßpunkt fallen und pfiff das Spiel an: "Wir spielen bis Zehn! Sense!"

Und das war der Anstoß. Wild hetzten wir auf das Spielfeld.

"Was soll das? Wir sind noch gar nicht fertig!", beschwerte sich Leon diesmal zurecht.

Michi lachte nur: "Das ist aber Schade. Wir sind es."

"Los, alle auf eure Posten! Die Anderen auf die Bank.", befahl unser Anführer. Ich rannte nach Linksaußen, wo der dicke Michi schon wartete. Kong passte ihm den Ball mit voller Wucht zu und ich versuchte dazwischen zu gehen, wurde aber von Michi zu Boden geschubst. 1:0 für die unbesiegbaren Sieger.

Ich stand beleidigt auf und meckerte ihn an: "Hey! Das war ein Foul!"

"Heul doch.", sagte dieser nur und stieß mich im Vorbeilaufen wieder zu Boden.

Jojo Reik und die wilden FußballkerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt