Ankunft und erste Steine im Weg

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Markus pov:

Nach einer langen Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht. Ragnarök, die Festung der Wölfe, war direkt vor unseren Augen. 

Aber alles war still. Es war niemand zu hören.

"Die schlafen ja alle. Die sind schon im Bett.", erklärte Marlon.

Leon grinste ihn an: "Dann wecken wir sie halt wieder auf."

Er drehte sich zu Nerv und forderte ihn auf zu tun, was er am besten tat.

Der Kleine verstand sofort: "Aber gerne doch, Leon."

Er holte eine Kassette raus und legte diese in den Lautsprecher seines Karts ein: "Tja, es tut mir wirklich leid, ihr kleinen, putzigen Wölfe, aber das ist mein Schicksal."

Er machte die Lautsprecher an und eine unerträgliche Sirene ertönte.

Damit fuhren wir näher an die Festung ran, bis Knochenfiguren aus dem Boden schossen und die Wölfe mit Waffen auf den Türmen ihrer Festung erschienen.

"Das sind Stinkbombenwerfer.", erklärte eines der Mädchen.

"Und Silberfischmörser.", machte ein Anderes weiter.

Ein drittes Mädchen lachte: "Die kleinen Tierchen schlecken sich in ihre glitschigen Mäuler."

Raban nahm sein Fernglas in die Hand und erklärte: "Er untertreibt. Sie haben Silberfische mit Asseln und Kakerlaken gemischt."

Marlon hatte genug von den Theater: "Krumpel-Kraut-Rüben. Dafür bin ich zu alt."

"Und ich erstmal.", gab Leon zurück. Dann fuhr er nach Vorne.

Er nahm seinen Helm ab und sprach: "Hallo, Eric! Ich bin es, Leon, der Slalomdribbler."

Marlon war mit ihm gefahren und nahm jetzt ebenfalls seinen Helm ab: "Und ich bin Marlon, sein Bruder, die Nummer 10."

"Wir sind gekommen, um Fußball zu spielen.", machte Leon weiter.

"Aber wenn ihr euch weiter vor Angst ins Hemd macht, drehen wir auf der Stelle wieder um.", beendete Marlon.

Da sprang ein kleines Mädchen auf und grinste: "Habt ihr das alle gehört? Die wilden Kerle ziehen den Schwanz ein."

Nerv sah sie wütend an: "Sag das nochmal und ich verspreche dir, ich zeig dir den Seitfall-Flugvolley-Dampfhammer-Booster."

Eric meldete sich jetzt zu Wort: "Na dann bleibt uns ja nichts Anderes übrig. Öffnet das Tor!"

Das Tor ging auf und wir fuhren nacheinander rein.

"Ich weiß nicht, aber vor irgendwas haben die hier ganz große Angst.", erklärte Maxi.

Ich stimmte ihm zu: "Dafür lege ich meine Beine ins Feuer."

"Aber leider haben sie keine Angst vor uns.", fügte Raban hinzu.

Jojo grinste: "Jedenfalls noch nicht."

"Und das wird auch so bleiben.", meldete sich ein Mädchen der Wölfe.

Jojo und sie sahen sich ernst an. Dann fiel ein leichtes Grinsen auf die Lippen meiner Freundin und das Wolfsmädchen erwiderte.

Leon zog seinen Helm ab und sah sich um: "Hey, Eric. Ich glaube euer Ragnarök gefällt mir jetzt schon."

"Ich mag es noch mehr, wenn wir morgen gewinnen.", erklärte Marlon.

Es war still, bis er verteidigend die Arme hob und sagte: "Das sollte ein Witz sein. Darüber dürft ihr ruhig lachen."

Aber die Wölfe blieben immer noch still.

Maxi brach die Stille: "Kommt, wir bauen das Lager auf."

Juli stimmte ihm zu: "Genau, denn in einer Stunde wird es hier Nacht."

Im Lager bereiteten Joschka, Raban und Nerv das Essen vor, während die Anderen ihre Schlafplätze einrichteten - oder in Juli und Jojos Fall - diskutierten. 

Jojo und ich wollten uns ein Bett teilen, aber Juli war davon nicht begeistert.

"Und wo soll ich dann schlafen?", fragte Jojo.

Juli zuckte mit den Schultern: "Bei Joschka oder bei mir. Von mir aus schlaf bei Vanessa, aber nicht bei Markus."

"Was glaubst du denn, was passiert, wenn ich bei Markus schlafe? Glaubst du wir haben Sex, während meine Brüder im selben Raum schlafen?", fragte Jojo provozierend.

Juli wurde rot und damit hatte sie ihn. Er konnte sehr verklemmt sein und ihm wurden solche Themen - vor allem bei Jojo - schnell unangenehm.

"Das....also....das....das ist gar nicht der Punkt.", meckerte er.

"Und dein Punkt wäre?", fragte meine Freundin weiter.

"Dass du nicht bei Markus schläfst!", brüllte er.

Jojo zuckte mit den Schultern: "Tja, Pech. Du bist nicht Mama, also muss ich auch nicht tun, was du sagst."

Sie streckte ihrem Bruder die Zunge raus und Juli stürmte wütend aus unserem Lager raus.

"Das wäre ja dann geklärt.", ließ sich meine Freundin auf meinen Schoss fallen.

Ich umarmte sie: "Du weißt schon, dass er jetzt vor Wut kocht?"

"'Türlich.", grinste sie. Dann kuschelte sie sich in meine Arme ein.

Einige Meter entfernt meckerte Nerv: "Raban und Joschka, ich brauch Strom!"

"Einen Moment.", erklärte Raban.

"Das haben wir gleich.", gab Joschka dazu.

Unsere Erfinder ließen drei Hamster in ihre Räder und erzeugten damit Strom.

"Beim allmächtigen Mr. Top und Mr. Secret.", entfiel es Nerv verblüfft.

Da setzte sich Maxi an den Tisch: "Nur leider werden wir das nicht mehr lange genießen."

"Wie bitte?", fragte Nerv besorgt.

Marlon setzte sich lachend zu Maxi: "Wir werden sonst verhungern, hörst du."

Nerv atmete erleichtert aus.

"Also was ist? Kriegen wir nun was zum Essen oder kriegen wir nichts?", fragte unser Anführer und setzte sich zu den Anderen.

Jojo und ich standen auf und setzten uns dazu.

"Aber natürlich, sofort. Ich habe Popcorn-Pizza-Bonbons. Schinken-Salami und Pizza Hawaii. Und zum Trinken nehmt ihr euch am Besten das, was ihr wollt. Vor euch steht Raban und Joschkas neuste Erfindung. Brause mit Wünsch-dir-was-du-willst-Geschmack.", erklärte Nerv.

Vanessa nahm ihre Brause-Flasche und sah sie skeptisch an: "Und das funktioniert?"

"Probier es doch mal aus.", sagte Raban.

"Du musst nur die Augen schließen und am Etikett reiben.", erklärte Joschka.

Vanessa tat, was sie sagten und wünschte sich Marshmallow-Smartie-Gummibär-Brause. Und es funktionierte tatsächlich.

Sie meinte, dass es gut schmeckt, aber ich war mit meiner Cola sehr zufrieden.

Da kam Eric, der Anführer der Wölfe, rein und nahm Leon mit, um mit ihm alleine zu sprechen.

Der meinte erst, dass wir ein Team sind, ging dann aber doch mit.

Als Leon und Eric weg waren, kam Juli zurück und wir aßen unsere Pizza.


Jojo Reik und die wilden FußballkerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt