Das Spiel gegen den SV1906

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Rabans pov:

Aber wir gaben nicht auf. Wer nichts mehr zu verlieren hat, kann nur noch gewinnen. Und das wollten wir heute. Verflixt, uns fehlte nur noch ein einziger Sieg. Ein Sieg. Gegen die härteste Mannschaft der Liga: Gegen den SV1906.

"Los, kommt schon! Los, beeilt euch gefälligst!", scheuchte uns der Trainer in die dreckigste Kabine der Welt. Doch das war noch nicht alles. Jojo hatte eine Gehirnerschütterung und ihre Mutter hatte sie gezwungen, im Bett zu bleiben. Und als ich die Trikots holen wollte, waren die auch noch weg. Stattdessen fand ich einen Zettel.

"Raban, was ist?", fragte Leon ungeduldig.

Ich stotterte nur: "Da...da..."

Aber da las er die Nachricht von Gonzo schon selbst: "Hallo, ihr Kleinen. Gonzo war hier. Und ich warne euch nochmal. Er ist überall."

Da hämmerte der Trainer gegen die Tür: "Eure Zeit ist um!"

"Was sollen wir jetzt tun?", fragte ich.

"Wir? Wir...wir spielen natürlich so, wie wir sind.", sagte Leon, als wäre es eindeutig.

Juli meldete sich: "Ist das dein Ernst?"

"Wir sind nackt!", rief Markus.

Maxi fügte hinzu: "Bis auf die Unterhosen sind wir alle nackt."

Leon grinste: "Ich weiß. Uns fehlen nur noch die Schuhe."

Nach einigen Beschwerden taten wir, was unser Anführer sagte , doch die erste Halbzeit lief alles andere, als gut.

Dann pfiff der Schiri ab: "Halbzeit! Es steht fünf zu null."

Die Stimmung in der Kabine war nicht zum aushalten.

"Kacke Verdammte! Ich will nicht verlieren. Nicht gegen diesen Mistkerl, habt ihr gehört?", rief Leon wütend.

Vanessas pov:

"Vanessa! Bitte warte!"

Ich drehte mich um und Jojo kam auf mich zugerannt.

"Was ist passiert?", fragte sie außer Atem.

Ich zuckte: "Sie verlieren. Wo warst du?"

"Meine Mutter.....sie......hat mich nicht gehen lassen.", hauchte sie zwischen Atemzügen.

Ich war verwirrt: "Was? Warum das denn?"

"Noch nicht gehört? Gonzo hat mich in den See geschubst. Ich hab eine Gehirnerschütterung.", sagte sie und sah dabei vorwurfsvoll zu Gonzo.

"Ist das wahr?", fragte ich ihn.

Er blieb still.

Ich sah zu Jojo und dann zu ihm: "Das wars dann wohl."

Aber er hielt mich zurück: "Halt. Wenn du jetzt gehst, werde ich die wilden Kerle vernichten."

"Versuchs doch.", meckerte Jojo und wir gingen zusammen zu den Kabinen.

Von drinnen hörten wir Leon rumbrüllen.

"Dann mal los.", sagte Jojo.

"Ist das denn für dich sicher zu spielen?", fragte ich besorgt.

Sie zuckte: " Das ist doch jetzt egal. Los, sag was."

Jojo schubste mich zur Tür und wir gingen rein. 

"Das kann ich verstehn.", sagte ich.

Die Jungs schauten uns geschockt an.

"Was guckt ihr denn so blöd? Leon hat Recht. Los, Marlon, hol die Eddings raus für die wilden Tattoos. Und ihr sammelt den Dreck ein, der hier überall rumliegt. Und dann wird geschminkt.", beendete ich und die Jungs sprangen auf.

Jojo und ich brachten unsere Sachen zur Bank zu den zwei freien Plätzen zwischen Markus und Leon.

"Wie bist du da rausgekommen ohne, dass deine Mutter dich erwischt hat?", fragte Markus.

Bevor Jojo antworten konnte, stand Juli hinter ihr: "Das würde ich auch gerne wissen."

Jojo drehte sich locker um: "Willst du gewinnen oder nicht?"

Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab und zog ihre Fußballschuhe an. Jojo war schon in Sporthose und T-Shirt gekommen und ich behielt meine Hose und mein Top an.

"Dann mal los.", sagte sie.

Markus zog sie zur Seite: "Bist du sicher?"

"Eine Halbzeit werde ich schon überstehen.", sagte sie entschlossen. 

Dann drehte sie sich zu mir und sagte: "Ich hab dich vermisst."

Ich erwiderte, bevor ich meine beste Freundin zerquetschte.

Zur zweiten Halbzeit traten wir wieder auf das Spielfeld. Diesmal zusammen. Alle.

"Los, Jungs. Jetzt heizen wir denen mal so richtig ein.", sagte Jojo siegessicher.

"Leon, schieß los.", ergänzte ich.

"Alles ist gut...", begann unser Anführer.

"...solange du wild bist.", gaben wir zurück.

"Sei wild....", er wurde immer leiser, je näher wir zu unseren Gegnern traten.

"...Gefährlich und wild.", flüsterten wir.

"1, 2, 3...", jetzt standen wir.

"Rahhhhhhh!", schrien wir gemeinsam und dann ging es los.

Das erste Tor war ein Kopfballtor von Leon. Vorbereitet von mir.

Als Nächstes passte Maxi zu Jojo und die flog über das Feld, passte im letzten Moment zu mir und....Tor!

Jojos nächste Torvorbereitung war für ein Kopfballtor von Raban.

Ich passte zu Joschka und das war die vier!

Das fünfte Tor machte Jojo fast im Alleingang. Irgendwie fegte sie heute über das Feld. Das Feuer in ihr brannte.

Und jetzt nahm Juli dem Gegner den Ball ab, spielte zu Jojo und die wurde übel gefoult.

"Alles okay?", lief ich auf sie zu. Jojo war wie meine Schwester, immerhin hatten wir schon einiges zusammen durchgemacht.

"Ja, geht schon.", grinste sie. Aber so ganz kaufte ich ihr das nicht ab.

Wir bekamen einen Elfmeter und jetzt lag alles an Maxi. Maxi Tippkick Maximilian, der Mann mit dem härtesten Bums auf der Welt, setzte alles auf eine Karte. 

Er schoss und: "Das war die Sechs!" 

"Jaaaa!", schrie es aus allen Ecken und nachdem wir unseren Haufen wieder aufgelöst hatten, sagte Leon: "Los! Wir holen uns unsere Trikots zurück und dann wird gefeiert! Im Teufelstopf!"

Aber als wir aus der Kabine rauskamen, stand Jojos Mutter da.

"Oh, verdammte...", begann Jojo.

"Ins Auto. Jetzt.", sagte ihre Mutter Todernst und Jojo folgte ihr ohne ein weiteres Wort.

Den Rest von uns erwartete eine Überraschung am Teufelstopf.

Jojo Reik und die wilden FußballkerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt