Jojo Reik und die wilden Fußballkerle

Was danach geschah

Jojos pov:

Vor zwei Jahren fiel alles auseinander. 

Leon war bei dem Spiel gegen die Nationalmannschaft tatsächlich abgehauen. Zu dem Zeitpunkt stand es noch 7:1 für die Anderen, aber ohne Leon ging nichts mehr. Letztendlich verloren wir 25:1. Aber das Schlimmste dabei war, dass ich nicht auf dem Spielfeld mit meiner Mannschaft verlor, sondern alles von der Tribüne aus anschauen musste.

Danach drifteten wir alle auseinander. Ich habe noch mit einigen Kontakt, aber es ist nicht so, wie früher. Manchen lächle ich nur noch zu, wenn wir in der Schule aneinander vorbeilaufen. Ich hasste das, aber wenigstens waren wir gut auseinander gegangen und nicht im Streit.

Wir sehen uns teilweise nur noch in der Schule, weil jeder ein neues Hobby gefunden hat und die meisten nicht annähernd etwas miteinander zu tun haben. Vanessa geht Kickboxen und Maxi muss für seinen Vater arbeiten, Markus und Marlon fahren Kart und ich bin jetzt im Glee Club unserer Schule und habe eine Band.

Jetzt machte eben jeder sein eigenes Ding und genau da musste ich jetzt auch hin, sonst würde mir meine Freundin Lou den Kopf abreißen.

"Man, Jojo! Warum musst du immer zu spät kommen?", fragte Lou. 

Ich war soeben in ihre Garage gestürmt und hatte dabei meine Gitarre umgerissen, welche ich aber noch auffing.

"Tut mir leid, aber ich musste noch meine Geschichtsaufgabe fertig machen.", erklärte ich.

Das war doch echt scheiße. In einer Woche würden die Ferien beginnen und ich musste noch einen Aufsatz abgeben. Tja, Geschichte war schon immer mein schlechtestes Fach und ich bin dieses Jahr echt abgerutscht. Dieser Aufsatz entschied, ob ich das Jahr wiederholen müsste.

Lou beruhigte sich: "Naja, jetzt bist du ja hier."

"Dann mal los, Leute.", meldete sich Jannik und wir fingen an zu proben. 

Ja, Musik war mein neues Hobby und um ehrlich zu sein machte es mir viel Spaß. Nicht so viel Spaß, wie Fußball, aber ich genoss es.

Musik machen hatte mir schon immer Spaß gemacht, aber ich hatte es nie ernsthaft betrieben. Fußball war eben ein Full-Time-Job.

Durch die Musik habe ich auch viele neue Freunde kennengelernt. Da wäre zum Beispiel die Band: Ich spiele Gitarre und singe. Jannik, ein eher ruhiger und gelassener Typ, spielte Keyboard. Dann ist da noch Milan, Schlagzeuger und ein super Tänzer. Lou spielt Bass und ist eine coole und lockere Rockerin. Mike spielt Lead-Gitarre und ist echt der netteste und ehrlichste Freund, den ich habe. Und die mit Abstand talentierteste Sängerin Grünwalds, Nia, ist unsere Lead-Sängerin und das Selbstbewusstsein in Person.

Ich vermisste zwar meine alten Freunde oft, aber meine neuen Freunde würde ich für nichts auf der Welt eintauschen.

Mit der Band haben wir sogar regelmäßige Auftritte und werden dafür bezahlt. In einer Pizzeria, in die ganz Grünwald geht. Naja, so groß war Grünwald ja nicht, aber es waren trotzdem immer genug Leute da.

Wir probten noch eine Weile, bis alle zufrieden waren und dann verabschiedeten wir uns.

Zuhause angekommen, machte ich die Haustür auf: "Bin wieder da!"

"Hey, Jojo. Dein Freund war an der Tür und hat gefragt, wo du bist.", sagte Joschka von der Couch aus. Bei dem Wort 'Freund' spielte er verliebt und fuchtelte blöd mit seinen Händen rum.

Ich ignorierte seine Verarschungsversuche: "Okay, danke, Joshi."

"Nenn mich nicht so!", rief er die Treppe hoch, welche ich gerade hochrannte.

In meinem Zimmer rief ich dann Olli an: "Hey, Olli. Hier ist Jojo. Ich bin jetzt zuhause."

Er sagte mir, dass er in zehn Minuten da wäre und mich mitnehmen würde.

Kurze Zeit später klingelte es: "Jojo! Er ist wieder hier!", rief Joschka die Treppe hoch.

"Na, Süße? Bereit zum Feiern? Hannes Eltern sind schon im Urlaub und er hat den Pool eröffnet.", grinste er. 

Joschka war verstört: "Irghh, ey Juli! Jojos Freund macht sie schon wieder an!"

"Man, Joschka. Jetzt hau endlich ab.", lachte ich.

Ich ging in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Ich trug graue Hotpants, ein schwarzes Top und eine gelbe Strickjacke drüber. Als ich wieder runter kam, war die Diskussion zwischen Olli, Juli und Joschka im vollen Gange.

"Okay, wir gehen dann mal.", sagte ich und zog Olli hinter mir her.

Juli rief mir hinterher: "Dein Freund ist ein Arsch!"

Wir setzten uns auf Ollis Motorrad und fuhren zur Party seines besten Freundes.