Türchen 1

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"Hey Juli, komm rein", lächel ich meinen besten Freund an. Dick eingepackt steht er vor meiner Haustür und scheint ziemlich zu frieren. Kein Wunder bei den Temperaturen da draußen

"Hey Bella", begrüßt mich Julian und schiebt sich in meine Wohnung. Erst dabei fällt mir auf, dass seine Zähne klappern. Der Arme.

Während Juli seine Jacke im Flur aufhängt gehe ich schon einmal in meine Küche um meinen besten Freund einen Tee zu machen.

"Wie geht's dir? Hat sich dein Bruder schonmal wieder gemeldet?", erkundigt sich Juli neugierig und setzt sich an den kleinen Tisch in der Küche.

"Bei mir ist alles gut und nein, bisher nicht. Sie machen wahrscheinlich die letzten Besorgungen bevor es soweit ist", beantworte ich seine Fragen. Mein Bruder und seine Frau erwarten ihr erstes Kind und manchmal habe ich das Gefühl, dass Juli aufgeregter ist als die zwei selbst. Vielleicht liegt es daran, dass die beiden Männer seit Jahren befreundet sind oder daran, dass Juli einfach ein totaler Fan von Babies ist.

"Wie sieht's bei dir aus? Wann ist das nächste Spiel?", Stelle ich Gegenfragen und rühre etwas in dem Tee herum. Juli kann es nämlich absolut nicht leiden, wenn dieser noch brühend heiß ist. Generell mag er nicht sonderlich gerne Tee, aber da muss er jetzt durch. Schließlich zittert er immer noch.

"Hör mir bloß auf damit. Wenn ich mir auch nur vorstelle bei diesem Wetter auf dem Feld zu stehen. Am liebsten hätte ich jetzt schon Urlaub", meint er und seufzt tief auf. Manchmal kann er einem ja wirklich leid tun.

"Ach komm schon, lange ist es doch nicht mehr hin", lächel ich ihn an und schiebe den Tee zu ihm herüber.

"Bella", stöhnt er leicht genervt auf und sieht mich gequält an.

"Juli, jammer nicht rum und trink den. Danach ist dir warm", entgegne ich etwas strenger. Ich weiß wirklich nicht wieso er so eine Abneigung gegenüber Tee hat. Gequält nimmt er die Tasse und trinkt einen Schluck, wonach er sein Gesicht verzieht.

"Du trinkst so komische Tee Sorten", jammert er und entlockt mir lediglich ein Lachen damit. Tja, Grüner Tee ist nunmal nicht für jeden etwas. Aber Juli wird dieser Tee gut tun.

"Wie auch immer. Hast du schon was gegessen? Ich hätte sonst noch etwas Kartoffelsuppe da", biete ich ihm an, doch er schüttelt den Kopf, während er einen weiteren Schluck Tee nimmt.

"Ich hatte vorhin schon was, danke", erklärt er sich kurz.

"Ach Mist! Ich hab noch was für dich, aber das hab ich im Auto vergessen. Bin gleich wieder da", meint Juli plötzlich etwas hektisch und ist ziemlich schnell aus meiner Wohnung verschwunden. Manchmal ist er wirklich so verpeilt.

Ich stehe ebenfalls auf und gehe wieder zur Haustür, die mein bester Freund offen gelassen hat. Der kalte Wind schlägt mir entgegen und eine Gänsehaut überzieht meinen Körper. Belustigt schaue ich Juli zu, wie dieser etwas hektisch und doch vorsichtig eine Tüte aus dem Auto zerrt. Sie ist ziemlich groß und es wirkt als wäre sie nicht gerade leicht. Was hat er denn bloß darin?

Zurück im Warmen, zittert Juli erneut. Kein Wunder, eben ist er schließlich ohne Jacke nach draußen gestürmt. Doch diesesmal scheint es ihn nicht zu stören.

"Bitte schön, schau rein", lächelt er mich freudig an und hält mir die große Tüte entgegen. Da bin ich ja Mal gespannt.

Neugierig werfe ich einen Blick hinein und nehme ihm dabei die Tüte ab, die wirklich nicht sonderlich leicht ist. Als ich die vielen Tüten, mit den verschiedenen Zahlen, sehe ist mir sofort klar was das ist. Überrascht schaue ich zu Juli hoch, der mich strahlend anschaut.

Christmas Dream // Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt