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Überraschenderweise haben wir ziemlich viel Spaß zusammen und stören, dass Chanyeol tatsächlich die ganze Zeit neben mir sitzt, tut es mich auch nicht. Mit der Zeit kann ich mich sogar doch einigermaßen normal mit ihm unterhalten, obwohl ich ihm ja doch eher noch böse bleiben wollte. Genau das scheint auch Taeyong zu bemerken, denn kaum sind Chanyeol und Sehun aufgestanden und zurück zum Counter gelaufen, um einen Nachschub an Essen zu holen, grinst er mich blöd an und rückt näher an mich, um mir seinen Ellbogen in die Rippen zu rammen. ,,Was?", frage ich und verdrehe die Augen nach hinten. ,,Ich dachte du wolltest dein typischen Divagehabe abziehen.", grinst er noch immer und nun wird auch Luhan hellhörig. ,,Wegen dem Vorfall in der Subway?" ,,Mh-hm, Hyung wollte Chanyeol eigentlich böse sein.", berichtet Tae und knurrend schlage ich auf seinen Hinterkopf. ,,Hat er dir etwa so den Kopf verdreht, dass du nicht mal deine Prinzipien einhalten kannst?", lacht Luhan leise und schiebt mir die letzten zwei Nuggets entgegen, bevor ich rummeckern kann. Meine Augen zusammenkneifend stopfe ich die beiden Goldstücke in meinen Mund und lehne mich dann mit verschränkten Armen zurück.

,,Aber ernsthaft, er sieht schon gut aus.", kommentiert Luhan und wie erwartet stimmt Taeyong zu. ,,Er hat heute sogar diesen boyfriend vibe.", grinst er und kneift mir in den  Oberschenkel. Stirnruzelnd lenke ich meinen Blick zu dem Größeren und betrachte ihn für einen Moment. Die weite, zerrissene Hose, das weite, schwarze T-Shirt und die nike sneaker in Kombination mit den eher ungemachten Haaren und seinen Accessoires wie die zwei Ketten um seinen Hals und die paar Ringe an seinen Fingern haben tatsächlich irgendwas..  boyfriend-look mäßiges. Das er gerade gut aussieht, kann ich auch nicht abstreiten. Aber diese Unterstellungen sind definitiv übertrieben!

,,Pff.", mache ich also und schüttel sachte meinen Kopf. ,,Ich glaube ich brauche Alkohol um euch auszuhalten." Mein Kommentar bringt beide zum schmunzeln. Leider nimmt Taeyong meine Worte aber zu ernst, denn kaum haben Sehun und Chanyeol ihre zweite Portion verschlungen brechen wir zu einem nahegelegenen Club auf. Wir sich herausgestellt hat, haben wir alle morgen entweder frei oder müssen vor drei Uhr nachmittags nicht arbeiten. Praktisch, aber auch verführerisch. Verführerisch sind auch die Drinks, die ich mir förmlich einflöße um das alles hier auszuhalten. Und das meine ich vollkommen ernst. Nach wenigen Minuten sind Luhan und Sehun nur noch am rummachen, Taeyong und Chanyeol sind auch relativ schnell auf der Tanzfläche verschwunden und ich versuche mich mehr oder weniger mit den Barkeeper anzufreunden, während ich leider dann doch auch noch immer wieder wegen meiner Person angesprochen werde. Baekhyun ist eben relativ bekannt in Südkorea, was an sich ja kein Problem ist, allerdings kann ich auf peinliche Videos oder Fotos von mir im Internet verzichten, die aber durchaus auftreten könnten, wenn ich mich weiter so volllaufen lasse.

Lautlos seufzend stelle ich das leere Glas ab und sehe mich kurz um, ehe ich meinen Blick wieder auf den Barkeeper gleiten lasse. ,,Noch einen?", fragt er und hebt das Glas an. Kurz überlege ich, nicke dann aber auf meine Lippe beißend und stütze mich an der Theke ab. Das ganze hier ist doch einfach nur blöd!

,,Das nehme ich.", haucht Taehyung plötzlich grinsend in mein Ohr und greift von hinten nach dem Glas, dass mir der Mann gerade übergeben wollte. ,,Wa-" ,,Chanyeol steht noch auf der Tanzfläche.", sagt er und wankt dann näher zur Tür, wo er Jaehyun um den Hals fällt, der aus irgendeinem Grund plötzlich aufgetaucht zu sein scheint.

,,Chanyeol steht noch auf der Tanzfläche.", äffe ich den Jüngeren nach und drehe mich wieder um, ,,Der kann mich mal!" ,,Ich bin aber gar nicht mehr auf der Tanzfläche.", lacht jemand und mit einem mal steht Chanyeol neben mir. ,,Wäre mir lieber.", seufze ich und rücke ein Stück zur Seite. ,,Du willst also nicht, dass ich bei dir bin?" Abschätzend sehe ich ihn an, drehe meinen Kopf aber wieder zurück, bevor ich eine Antwort gebe. In Ruhe lässt der Größere mich aber nicht, legt stattdessen eine Hand an meine Hüfte und drückt diese leicht. ,,Komm schon, ich will tanzen.", raunt er in mein Ohr, doch ich schüttel ihn ab. ,,Wer hat dir gesagt, dass du mich so anfassen darfst?!", zische ich, doch Chanyeol lacht nur. Plötzlich scheint er ganz mutig, greift mach meiner Hand und zieht mich einfach hinter sich her, als wäre ich ein Schoßhündchen. Meine Proteste helfen nicht viel, allerdings sind sie auch nicht allzu auffällig, da ich keine falsche Aufmerksamkeit auf uns locken will.

,,Komm schon, ich weiß, dass du die Musik magst.", grinst er mich an und dreht mich mit einem breiten Grinsen einmal um meine eigene Achse. Tatsächlich hat er recht und obwohl ich es nicht will, steckt mich sein, durch den Alkohol aufgenommener, Enthusiasmus an. Ich beginne zu tanzen. Mit ihm. Mein ganzer Körper fängt an zu schwitzen und alles um mich herum wird immer verschwommener. Mein Körper bebt und als ich mich zu Chanyeol umdrehe, habe ich das Gefühl meine Muskeln geben für einen Moment auf. Er nimmt mit einem mal das Zentrum meiner Aufmerksamkeit ein. Nur er ist in meinen Augenwinkel zu sehen. Sein Grinsen, die wilden Haare und seine aufgeregt funkelnden Augen.

,,Baekhyun.", murmelt er und eigentlich dürfte ich ihn durch die Lautstärke nicht verstehen, aber ich höre ihn ganz deutlich. Mit großen Augen lege ich meine Hände in seinen Nacken und trete ihm allgemein näher. Schmunzelnd legt er seine Hände an meine Hüfte und streicht mit einem gewissen Druck über diese. ,,Mh?", mache ich fragend und neige meinen Kopf leicht. ,,Baekhyun, wir müssen was trinken.", sagt er und führt mich langsam dort hin zurück, wo das alles angefangen hat. Tatsächlich hebt er mich auf einen der Barhocker und dreht mich zu sich, bevor er zwei Wasser bestellt. Er steht direkt vor mir, mein Blick ist auf seine Brust gerichtet, an die ich mich am liebsten anlehnen würde. Seine großen, warmen Hände, legen sich auf meine Oberschenkel und sein leichtes Lächeln spüre ich ganz deutlich an meiner Haut. ,,Du siehst so süß aus.", schmunzelt Chanyeol und nun lehne ich mich tatsächlich nach vorne, an seine muskulöse Brust. Er soll mich doch nicht so nennen...

,,Trink." ,,Chanyeol, ich will nicht mehr.", erwider ich schmollend und schiebe seine Hand mit dem Glas zur Seite. ,,Aber du musst. Du siehst schon ganz kaputt aus.", erklärt er und setzt den Rand des Glases an meine Lippen. Ich trinke einen Schluck und stelle es dann selbst zur Seite. ,,Lass uns bezahlen und gehen.", bitte ich und lege den Barkeeper meine Kreditkarte auf den Thresen. ,,Dann rufe ich mal ein Taxi.", erklärt der Größere. Tatsächlich dauert es gerade mal zehn Minuten, bis wir zusammen auf der Rückbank eines Wagens sitzen. Ich fühle mich ein Schluck Wasser in der Kurve, bin kaum noch Herr über meinen Körper und demnach umso dankbarer, dass Chanyeol gut auf mich acht gibt. Meine Wut auf ihn ist vergessen.

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online lover | pcy bbhWo Geschichten leben. Entdecke jetzt