𝟒𝟓

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𝐩𝐜𝐲
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Vollkommen erschöpft schenkt mir Baekhyun einen weiteren Kuss, ehe ich das Kondom im Badezimmer entsorge, uns beiden wieder eine Boxershorts anziehe und den Älteren vorsichtig betrachte. ,,Das ist verrückt.", murmel ich mehr zu mir selbst, als zu Baekhyun, dennoch dreht er grinsend seinen Kopf zu mir und zuckt dann leicht mit den Schultern. ,,Du solltest vergessen, wer ich eigentlich in deiner Welt bin und den richtigen Baekhyun genießen.", murmelt er noch müde und schlägt dann auffordernd die Bettdecke zur Seite. ,,Woher kommt aber dieser Sinneswandel?", will ich wissen, als ich mich neben ihn lege - immerhin hat er ja am Anfang dieser Geschichte sehr gegen mich geschossen -, allerdings legt er bloß einen Arm um meinen Torso, drückt mir einen sanften Kuss auf die Brust und schließt seine Augen, bevor er lediglich: ,,Du bist eben anders als gedacht", antwortet. Unwissend, was genau er damit meint, nehme ich diese Aussage einfach so hin und lege nun ebenfalls einen Arm um ihn, bevor ich langsam aber sicher in den Schlaf abdrifte.

Die Nacht ist überraschend ruhig und wach werde ich immer noch mit Baekhyun in den Armen, welcher allerdings schon wach und mit seinem Handy beschäftigt ist. ,,Morgen.", murmel ich leise, wenn auch etwas unsicher, denn trotz dem ganzen Alkohol kann ich mich vor allem an die letzten Stunden genaustens erinnern. Vorsichtig grinsend sieht Baekhyun hoch. ,,Morgen. Hast du du geschlafen?" ,,Mh-hm.", mache ich leise und lege meine Hand in sein dichtes Haar. Statt nach meinem Handy zu greifen, genieße ich seinen Anblick noch einen Moment und schaue erst dann einmal kurz auf die Uhr. Es ist gerade mal zwölf Uhr mittags, was den Umständen entsprechend ja doch noch relativ früh ist. ,,Kann ich eben duschen?", frage ich leise und bekommen einen überraschten Blick zugeworfen. Gerade als ich sagen will, dass ich danach auch verschwinde, setzt Baekhyun sich auf meinen Schoß und murmelt: ,,Wenn du mich mitnimmst." Mich überrascht es zwar, dass er noch immer keine Abneigung mir gegenüber äußert, dennoch nicke ich natürlich und trage ihn ins Badezimmer, welches zum Glück nicht allzu kalt ist.

,,Chanyeol?", fragt Baekhyun leise wenig später, als er auf dem Waschtisch sitzt und sich mit einem Schaum das Gesicht reinigt, bevor er zu mir unter die Dusche kommen will. ,,Mh?" ,,Ist alles in Ordnung? Du bist so... schweigsam.", sagt er und sieht mich fragend an. Unwissend zucke ich mit den Schultern und wieder man kommt er mir zuvor, bevor ich noch etwas zu meiner Antwort hinzufügen kann. ,,Ist es wegen gestern? Wenn du es nicht schön fandest ist das ja vollkommen okey, aber ich hab es wirklich genossen und-" ,,Das ist es nicht.", seufze ich schwer und lege meinen Kopf einmal in den Nacken, sodass das warme Wasser mein Gesicht herunter laufen kann. ,,Sondern?", will er wissen und kommt nun ebenfalls zu mir. ,,Ich- Ich kann dich- alles was du tust gerade einfach nicht einschätzen.", gestehe ich wahrheitsgemäß und beiße mir einmal unsicher auf die Lippe, als Baekhyun nun genau vor mir steht und eine seiner Hände an meine Hüfte legt. ,,Kannst du auch das hier nicht einschätzen?", fragt er leise und legt im nächsten Moment seine andere Hand in meinen Nacken, sodass er unsere Lippen leichter verbinden kann. Sofort schließe ich die Augen und seufze leicht genießerisch, während ich ihn etwas näher zu mir ziehe.

Meine Antwort auf seine Frage ist ganz klar. ,,Genau das ist es ja, was ich nicht einschätzen kann.", flüster ich. ,,Warum?" ,,Machst du das, weil du mich magst? Oder weil du den Sex einfach nur toll fandest? Streichst du mich trotz all dem einfach wieder aus deinem Leben? Und-" ,,Man Chanyeol.", unterbricht er mich und das Wasser kurz aus um uns beide mit dem frisch riechenden Duschgel einzuteilen. Stumm beobachte ich ihn dabei und warte darauf, dass er anständig auf meine Fragen antwortet. Wenn er das nämlich nicht tut, kann ich gleich davon ausgehen, dass ihm nichts an mir liegt und ich auf der Stelle dieses Haus verlassen kann.

Entgegen meiner Hoffnungen bleibt Baekhyun aber stumm und stellt einfach das Wasser wieder an, um nach kurzer Zeit den leichten Schaum von unseren Körper zu waschen. Eindringlich und abwartend sehe ich ihn dabei an und hoffe, dass er noch irgendwas von sich gibt. Aber auch weiterhin bleibt er still, sodass ich enttäuscht aufseufze, mir schnell eines der Handtücher schnappe und mich notdürftig abtrockne. Noch scheint Baekhyun nicht zu verstehen, was ich vorhabe, kaum verlasse ich aber das Badezimmer und will mir im Schlafzimmer meine gestrigen Klamotten überziehen, stürmt er mir nach, und sieht dabei geschockt und mit großen, aufgerissenen Augen zu mir. ,,Willst du etwa gehen?, fragt er leise. ,,Was denkst du denn? Die Fragen, die ich dir gerade gestellt habe, war ein Bruchteil von dem was ich in meinem Kopf habe und wenn du mir keine Antwort geben kannst oder willst, sollte wenigstens ich selbst versuchen, irgendwas zu verstehen.", murmel ich gereizt, woraufhin wieder Stille eintritt. ,,Siehst du.", flüster ich enttäuscht und verlasse, noch während ich mir mein Shirt und die Jacke überziehe den ersten Stock. Nicht mal nachlaufen tut er mir!

Verletzt beiße ich mir auf die Lippe und schlüpfe bloß in meine Schuhe, ohne sie zu binden, um diesen Ort so schnell es geht zu verlassen. Nicht, dass ich Baekhyun jetzt auf einmal nicht mögen würde, ich bin bloß ein wenig enttäuscht. Er könnte mir doch wenigstens seine Ansichten und Absichten verraten oder ist das zu viel verlangt?

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online lover | pcy bbhWo Geschichten leben. Entdecke jetzt