𝟏𝟖

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𝐩𝐜𝐲
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,,Sehun, ich meine das vollkommen ernst! Wenn's sein muss engagiere ich einen scheiß Privatdetektiv oder so!", zische ich sauer und beiße in meinen zweiten Erdbeerdonut, den ich mir, wie den ersten, aus purem Frust bestellt habe. Die Kellerin hat mich sogar schon komisch angeguckt.

,,Du hättest dich einfach nicht drauf einlassen sollen, Chanyeollie, so wie ich ge-" ,,Sag mal was hast du mir eigentlich die ganze Zeit verheimlicht? Ich weiß, dass du was weißt, was ich nicht weiß und ich weiß auch, dass du es mir wahrscheinlich nicht sagen willst, aber ich will wissen was du weißt!", unterbeche ich meinen Dongsaeng leise schmatzend, dem sogleich jegliche Spannung aus dem Gesicht fällt. ,,I-Ich- Also-" ,,Man, Sehun, rede einfach.", murmel ich und lehne mich seufzend zurück. Gerade kann ich sein nervöses Gestotter nicht gebrauchen.

,,Sei mir nicht böse...", flüstert er nach wenigen Sekunden und senkt seinen Blick leicht. ,,Versprochen.", erwider ich schnell und lehne mich wieder vor. Was auch immer er jetzt erzählt, ich will alles genaustens verstehen und nachvollziehen können - außerdem kann ich ihn so im Notfall besser schlagen!

Ein weiteres mal atmet er tief durch und setzt dann vorsichtig zum Reden an. ,,Luhan-"
,,Chanyeol?!", eine Hand packt nach meiner Schulter und ehe ich mich versehe liege ich in den Armen von Haruki, was ich allerdings erst erkenne, als er sich von mir löst und mich mit glitzernden Augen anstrahlt. ,,Woah- ich hätte nicht gedacht, dass wir uns mal wieder über den Weg laufen!" ,,Setz dich doch.", murmel ich meinen ehemaligen Klassenkameraden ein wenig überrumpelt zu und lasse ihn neben mir Platz nehmen. Vor Sehun verbeugt sich der Japaner schnell und stellt sich knapp vor.

,,Was machst du hier? Bist du nicht an die Küste gezogen?", frage ich unwissend und habe Sehun's Geheimniss schon vergessen. ,,Mh, ja, eigentlich schon, aber ich habe es ehrlich gesagt nicht mehr bei meinen Eltern ausgehalten.", lacht er verlegen und sieht kurz auf den gedeckten Tisch, ,,Ich habe mir einen Job gesucht und wohne jetzt Gwangjin-gu." ,,Ah...", mache ich wissend, ,,Und als was arbeitest du?" ,,Ich bin creative assistant bei einem Entertainment.", erklärt er und sieht uns beide fragend an. ,,Grafikdesigner." ,,Bankkaufmann.", erwidert auch Sehun, sodass wir beide anerkennende Blicke Haruki ernten. ,,War nicht mal die Rede davon, dass du dich zusammen mit eh- Kim Junmyeon an einem Entertainment bewerben willst?" ,,Ja... ist irgendwie nichts draus geworden.", winkt Sehun das Thema schnell ab. Reden tut er echt ungerne darüber. Aufgrund familiärer Umstände musste Junmyeon, welcher ein wirklich guter Freund von Sehun war, ebenfalls umziehen. Alleine, da Junmyeon anderweitige Verpflichtungen hatte, von denen ich aber nichts genaueres weiß, wollte Sehun sich dann aber nicht bewerben. Er meinte, es würde sich so anfühlen, als würde er ein Versprechen brechen... - Soweit ich weiß ist Junmyeon jetzt aber sowieso gerade dabei, als Oberarzt in einem Krankenhaus in der Nähe von Ulsan zu arbeiten. Ein Idol zu sein hat sich für beide mehr oder weniger erledigt, leider.

,,Darf ich euch denn etwas Gesellschaft leisten?", fragt Haruki etwas unsicher und sieht mich und Sehun mit diesem Ausdruck an, den er schon früher in der Schule drauf hatte. Dadurch wirkt er ein bisschen verloren und gleichzeitig total süß.

,,Also ich hab nichts dagegen, du Sehun?", erwider ich, weshalb der Jüngste schnell den Kopf schüttelt und gleich eine Kellerin zu uns winkt, damit der Japaner sich ein Getränk bestellen kann. ,,Weißt du, du könntest vielleicht auch später mit uns in einen Club gehen. Eigentlich wollten nur Chanyeol, Luhan und ich, aber-" ,,Sehun und Luhan werden direkt aneinander kleben wie zwei Kaugummis und ich werde alleine da stehen.", beende ich Sehun's Satz und kann immer noch nicht begreifen, dass ich dieser blöden Idee zugestimmt habe, als wir das Café betreten haben.

,,Echt?", fragt der Kleinste ungläubig und sieht uns beide mit großen Augen an. Stark nickend versuchen wir ihn von der Idee zu überzeugen, denn ganz ehrlich, ich wäre ihm unfassbar dankbar, wenn er ja sagen würde. Sehun wahrscheinlich auch, dann würde ich ihm und seinem Lover nämlich nicht die ganze Zeit am Arsch kleben und gar nicht auf die Idee kommen rumzuheulen, weil mir langweilig ist und ich nach Hause möchte.

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Pünktlich um sieben Uhr steht Haruki in enger Jeans, weißen Sneakern, einem leicht glitzernden Hemd, einer recht dünnen Jacke und einem breiten Lächeln vor mir. Begrüßen tue ich ihn mit einer schnellen Umarmung und ziehe ihn dann noch ins Innere des Apartments. ,,Ich weiß nicht, was ich für Schuhe anziehen soll.", begründe ich meine Tat, öffne den Schuhschrank und deute auf meinen Part von diesem. ,,Mhh...", macht er überlegend und deutet dann vorsichtig auf ein Paar weiß, roter Sneaker. ,,Die passen doch ganz gut zu dem Rest.", lächelt er und hat tatsächlich recht, sodass ich wenig später, dann mit Schuhen und Jacke, ein letztes mal in den Spiegel gucke.

,,Sehun und Luhan warten an der Subwaystation.", erkläre ich Haruki, als wir gemeinsam an die frische Luft treten. Der Kleinere nickt leicht und sieht kurz rauf in den Himmel. Ich tue es ihm gleich und betrachte die dunklen Wolken kritisch. ,,Wenn es regnen sollte bringt dir deine Jacke aber auch nichts mehr.", lache ich direkt und stoße ihm in die Seite. ,,Pff, nirgends stand was von Regen.", schmollt er und sieht tatsächlich seufzend zu mir auf. ,,Keine Sorge, wenn wir später was getrunken haben, interessierst du dich eh nicht mehr dafür.", grinse ich, strecke ihm meine Zunge entgegen und packe seine Schulter, damit wir unseren Gang verschnellern können. Wenn wir so langsam vor uns hin wandern kommen wir nämlich nie an unser Ziel.

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online lover | pcy bbhWo Geschichten leben. Entdecke jetzt