Wahre Liebe? -oder doch mektab?

Kapitel 16

„Komm mit Onkel Jamal und Tante Safiya die nächsten Tage zu mir nach Hause."

Plötzlich machte sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht auf.

„Hör zu Hamza, ich mache das weder für dich noch für mich. Das alles ist nur für Laila also erwarte ich das du deine Abmachung ein hältst. Hast du mich verstanden?"

Sein Gesichtsausdruck wurde wieder Ernst. Er nickte nur hastig und gab mir dann unerwartet einen Kuss auf die Stirn.

Mir war das unangenehm da noch die ganze Familie anwesend war. Er ließ von mir los und verließ das Haus.

Die Hochzeit war zu Ende und die Tage vergingen.

Laila war wieder zurückgekehrt zu ihren Eltern da sie ihre Mutter unendlich vermisste und sie nicht alleine lassen wollte.

Es war Montagmorgen. Ich machte mich fertig um mit Yousra, Laila und weitere Cousinen von mir zum Meer zu gehen.

Als ich Essen und Trinken, Snacks und eine Honigmelone einpackte stürmte plötzlich Laila rein. Sie hatte ein fettes Grinsen in ihrem Gesicht. Das hatte ich an Laila vermisst. Sie hatte ihr Lachen wieder gefunden...

„Was ist denn mit dir los Laila...?"

„DOUNIAAA du hast keine Ahnung was passiert ist..."

„Nein hab ich nicht aber ich bin mir sicher, dass du es mir gleich erzählen wirst"

„Richtig! Younes... Er wird jemand anderes heiraten.... Dounia ich bin endlich frei!!"

Er hat es also geschafft. Er löste sein Teil der Abmachung. Jetzt war es wohl Zeit mein Teil einzuhalten...

„Das ist nicht wahr???? Laila das freut mich so unglaublich für dich"

Sie sprang mir in die Arme und hüpfte herum. Sie war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Dieser Moment bestätigte mir meine Entscheidung. Laila war schon lange keine Freundin mehr. Laila war meine Schwester!

Es war soweit... Ich musste meiner Mutter meine Entscheidung mitteilen.

„Mama, kann ich bitte mit dir reden?"

Ich sah sie an und sie wusste genau um was es ging. Sie lächelte mich liebevoll an und kam auf mich zu.

„Natürlich mein Kind..."

„Mama ich habe mir das gut überlegt... Und ich möchte ihn heiraten"

„Bist du dir sicher? Ist er der Richtige?"

„Ja Mama. Er ist es..." Ich überwand mich diese Worte auszusprechen.

Doch sie musste mir das glauben. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Nur ein Tag danach kündigte mein Onkel Jamal meinem Vater an vorbei kommen zu wollen. Er wusste natürlich schon bescheid und lud sie herzlich ein.

Mein Vater war unglaublich erfreut von dieser Nachricht.

Er und sein Bruder, also Onkel Jamal hatten ein sehr gutes Verhältnis und dementsprechend liebte er auch sein Sohn Hamza.

Ich war unglaublich aufgeregt. Ich hatte Angst. Ich wollte nicht, dass alles so schnell ging. Ich hatte noch nicht einmal Laila Bescheid gesagt und Yousra hat es auch nicht von mir erfahren.

Ich rief Laila an...

„Ja Dounia was gibt's?"

„Du musst sofort herkommen!"

„Ja, wollte sowieso kommen aber was gibt's denn..."

„Komm ich kann dir das nicht am Telefon erklären. Und beeil dich!!"

Ich legte auf und ging in meinem Zimmer ungeduldig hin und her. Was sollte ich jetzt nur tun. Mir stiegen die Tränen hoch. Ich versuchte sie runter zu schlucken doch es bildete sich ein Kloß im Hals und ich konnte sie nicht mehr zurück halten.

Ich legte mich aufs Bett und heulte mich aus.

Die ganze Zeit hielt ich meine Emotionen zurück aber jetzt konnte ich nicht mehr.

Ich konnte nicht mehr.

Ich wusste nicht was auf mich zukam.

Ich hatte Angst und ich fühlte mich alleine.

Ich begann leise zu schluchzten bis ich auf einmal Lailas Stimme draußen hörte.

Oh nein sie durfte mich nicht so sehen. Ich rannte schnell ins Badezimmer und wusch mein Gesicht. Laila kam ins Zimmer.

„Dounia? Wo bist du?"

„Ich bin im Badezimmer, ich komme gleich..."

Ich sah nochmal ein den Spiegel und ging dann ins Zimmer.

Laila erkannte sofort das etwas nicht stimmte.

„Dounia hast du geweint?"

„Nein nein ich hab nur mein Gesicht gewaschen und ein bisschen Seife in den Augen bekommen!"

Sie hob misstrauisch eine Augenbraue doch sagte nichts mehr dazu.

„Also was gibt's so dringendes?

„Laila, Hamza kommt morgen um meine Hand anzuhalten..."