Kapitel 45

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„Hahaha Laila was ist denn mit dir los???"

Erst jetzt bemerkte sie das ich schon da war. Sie kam hektisch auf mich zu gelaufen und zog mich ohne ein Wort zu sagen mit ins Wohnzimmer wo sie mich dann auf die Couch schleuderte.

„Dounia..."

In ihren Augen las ich Panik heraus. Ich merkte es musste etwas Ernstes sein. Ich bekam es mit der Angst zu tun.

„Laila sag mir was passiert ist"

„Ok aber... ohje wo soll ich nur anfangen..."

„Fang einfach an Laila bitte ich verliere gleich meine Nerven" sagte ich mit etwas gereizter Stimme.

„Also gut, pass auf... Ich habe gerade mit Yousra telefoniert. Und sie hat mir erzählt..."
Sie hielt kurz inne.
„WAS LAILA?? Was hat sie dir erzählt???"

„Sie hat gesagt, dass Hamza auf dem Weg hier her ist"

Hamza auf dem Weg... Hamza... kommt...

Diese Worte strömten mir durch mein Kopf. Alles um mich herum drehte sich. Wie... Warum... und dann hatte ich nur noch einen Gedanken. Yousef!!!

„Wie viel Zeit bleibt mir noch?"

„Sie sagte er wäre vor einer Stunde zum Flughafen gefahren. Wenn alles normal läuft müsste er in etwa 2 Stunden hier sein."

„Also gut ich muss zu Yousef... kann ich dein Auto haben?"

„Nein ich fahre dich, so kann ich dich nicht fahren lassen"

Ich nickte nur und Laila verschwand in ihrem Zimmer um ihre Sachen zu holen. In der Zwischenzeit nahm ich mein Handy heraus und wählte in Blitzgeschwindigkeit Yousefs Nummer. Das stellte sich jedoch schwerer heraus als ich dachte, denn meine Hände zitterten wie verrückt.

Ich hielt das Handy an mein Ohr und hörte ungeduldig dem Piepen zu während ich im Zimmer auf und ab ging.

„Hallo habibti. Wie geht's d..." bevor er aussprechen konnte unterbrach ich ihn.

„Yousef wir müssen uns treffen!"

„Was ist los?"

„Erklär ich dir dann alles. Komm einfach zum Rhein, gegenüber vom Starbucks ok?!"

„Alles klar bin gleich da"

„Beeil dich es ist wichtig"

Dann legte ich auf. Laila war schon wieder unten und zog ihre Schuhe an. Wir stürmten raus und stiegen so schnell wir konnten in ihren Mini Cooper ein.

Während der Fahrt legte ich mir die Worte so gut es ging zusammen. Ich musste ihm alles erzählen. Auch das mit der Erpressung. Als ich daran dachte was jetzt wohl geschehen würde kamen mir die Tränen. Ich wischte sie mir jedoch sofort weg, denn ich wollte jetzt nicht schwach wirken. Nach 10 Minuten Fahrt waren wir endlich da. Yousef wartete schon auf mich.

„Ich bleib hier... Los geh, ich bin bei dir wenn du mich brauchst ok"

Ich lächelte ihr dankend zu und stieg dann aus. Ich lief schnell auf Yousef zu.

Ich sah wie neugierig und eingeschüchtert er aussah. Es fiel mir unglaublich schwer in seine Augen zu sehen.

„Yousef..."

„Dounia, was ist los? Ist alles ok mit dir?"

„Setz dich erstmal auf die Bank, es ist einiges was du und ich jetzt verkraften müssen."

Ich nahm seine Hand und er sah mich durchbohrend an. Wie sollte ich das jetzt übers Herz bekommen.

„Es ist vor paar Monaten was passiert, Hamza hat Amin angerufen und..."

Ich erzählte ihm alles über das unverschämte Telefonat von Hamza und Amin. Ich merkte wie sauer er wurde. Er ließ meine Hand los und stand stürmisch auf.

„Und warum Dounia sagst du mir das erst jetzt? Wie konntest du das einfach ignorieren? Weißt du eigentlich was jetzt passieren kann?"

Er drehte sich Wutentbrannt um in Richtung Wasser. Er versuchte sich abzureagieren. So hatte ich ihn noch nie erlebt aber ich hatte mit so einer Reaktion schon gerechnet. Er hatte auch Recht. Ich bin mit dieser Sache einfach viel zu blauäugig umgegangen. Aber ich konnte es nun mal nicht mehr ändern.

„Hayati...?"

„Was ist Dounia..."

„Es gibt noch etwas. Deswegen bin ich eigentlich hier"

Er drehte sich abrupt um und sah mich erschrocken an.

„Noch etwas?"

„Heute... Laila hat es mir erst vor einer halben Stunde gesagt. Hamza ist auf dem Weg hierher..."

Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich riskierte ein Blick in Yousefs Augen und sah wie er erstarrte. Er verzog keine Miene und rührte sich nicht vom Fleck.

Ich legte mein Kopf in meine Hände. Ich wusste ich habe ihm gerade das Herz gebrochen. Ich wusste es war so gut wie aussichtslos für uns... doch auf einmal spürte ich seine Hand auf meinem Kopf. Ich blickte auf und sah wie er sich vor mich gekniet hatte. Seine wunderschönen Augen durchdringen mich. Er nahm mein Kopf in seine Hände und küsste meine Stirn.

„Dounia... Habibti, Omri, (Mein Schatz, mein Leben,) du weißt ich liebe dich über alles. Ich werde alles dafür tun dich irgendwann meine Frau nennen zu können. Aber..."

Er stockte kurz da ihm plötzlich Tränen seine Wange runter kullerten.

„Aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich es schaffe"

Er legte seinen Kopf auf meinen Schoss. Dann legte ich meinen Kopf auf seinen und wir heulten hoffnungslos daher...

Wahre Liebe? -oder doch mektab?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt