Wahre Liebe? -oder doch mektab?

Kapitel 25

Laila und Amin tauschten erschrockene Blicke aus. Ich wusste irgendwas war zwischen ihnen.

Ein Blick zu Laila und ich wusste sie hatte mir was verheimlicht. Sie sah mich mit ihrem "Ich erzähl die alles später aber vergiss es jetzt" Blick an. Also lachte ich kurz und tat so als wäre diese Frage nur ein Scherz gewesen.

Ich lud Laila und Samir ein mit Amin und mir Ein Film zu gucken. Ayoub war auch zuhause und meine Eltern waren bei meiner Tante (Amins Mutter) eingeladen um sich über den vergangen Urlaub zu unterhalten.

Also gingen wir alle rüber in unser Haus bereiteten Popcorn vor, machten uns Milchshakes und pflanzen uns auf die Couch. Wir waren unglaublich froh, dass unsere alte Clique, die leider durch Amins verschwinden etwas zerbrochen war, wieder zueinander gefunden hatte.

Immer wieder beobachtete ich wie Amin und Laila sich Blicke zuwarfen. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde neugieriger doch geduldete mich bis wir nach dem ersten Film eine kleine Pause einlegten.

Ich zog Laila mit mir in die Küche um sie dort zur Rede zu stellen.

„Also was ist das zwischen euch Laila?"

Sie wurde rot und guckte auf den Boden. So hatte ich sie noch nie erlebt. Aber ich harkte so lange nach bis sie endlich anfing zu reden...

„Ehh... Also... Wo soll ich nur anfangen..."

„Am besten von Anfang an"

„Naja also... ein halbes Jahr bevor er... bevor er verschwand hatten wir ein Gespräch. Damals war ich gerade mal 16 Dounia und er 19. Er sagte mir er würde mich eines Tages heiraten. Zuerst machten wir nur Spaß... nach einer Zeit jedoch wurde es immer ernster. Wir schrieben uns immer häufiger und telefonierten sogar sehr oft. Ich weiß auch nicht ob das so ernst für ihn war wie für mich aber... es hat mir das Herz gebrochen als er ging. Ich dachte es würde besser werden aber ich hab keinen einzigen Tag verbracht ohne an ihn zu denken Dounia.

Als das mit... Younes passierte... Da dachte ich mir Das wars. Keine Zukunft mit Amin. Dieser Gedanke tat mir mehr weh als die Tatsache mein Leben mit meinem... Vergewaltiger zu verbringen..."

Ich nahm Laila in meine Arme und strich ihr über den Rücken. Sie hatte das alles immer noch nicht richtig verarbeitet. Und jetzt, nachdem ich das mit Amin wusste tat sie mir noch mehr leid.

„Komm guck mich an... Ich weiß Amin hat uns mit seiner Abwesenheit alle verletzt. Aber er ist wieder da. Und jetzt seid ihr beide älter und reifer. Ich meine ich sehe doch eure Blicke hahaha Amin steht voll auf dich. Und ich würde mich unglaublich freuen wenn aus euch was werden würde Schatz!

Und jetzt weg mit deinen Tränen und ab ins Wohnzimmer sonst kommen die noch her und tragen uns rein!"

Sie lachte, wischte sich die Tränen ab und ging dann selbstbewusst wie immer ins Wohnzimmer.

„Ey wo wart ihr denn so lange... habt ihr ein Hasen beerdigt oder was?" sagte Samir in unsere Richtung.

„Was? Samir manchmal frage ich mich echt wie du auf so ein Schwachsinn kommst echt! Nimm dir lieber mal ein Buch und fördere deinen Intelligenzquotient." Sagte ich zu ihm woraufhin alle anfingen zu lachen.

Samir und ich waren seit unserer Kindheit immer im Konkurrenzkampf. Wer hatte die besseren Noten, wer hatte die besseren Witze und wer kann den anderen besser dissen. Natürlich was das alles Spaß, denn insgeheim wusste er ja das ich besser war als er...

Wir verbrachten den ganzen Abend mehr mit reden und Lachen als mit dem Film.

Plötzlich klingelte mein Handy. Ich guckte auf mein Handy und sah Hamza's nahmen aufleuchten.

Ich hatte ihn schon die letzten 2 Tage weg gedrückt... Ich musste dieses Mal annehmen.

Also verschwand ich schnell in mein Zimmer und nahm an.

„Salam Hamza"

„Salam meine süße"

„Hamza kannst du bitte aufhören mich so zu nennen? Für mich ist das alles noch sehr ungewohnt verstehst du"

„Ohh... Ja tut mir leid. Seid ihr gut angekommen?"

„Ja hamdolillah sind wir."

„Und wie geht's dir? Was hast du so gemacht?"

Sollte das jetzt jeden Tag so verlaufen?!

„Ehm... gut danke. Hamza können wir vielleicht Morgen telefonieren. Ich hab ein paar Gäste und muss außerdem morgen früh aufstehen!"

„ohh... tut mir leid dich gestört zu haben... Dann bis morgen"

Er tat mir leid. Einerseits hatte er es nicht verdient so behandelt zu werden jedoch war er daran auch selber schuld. Er wusste genau ich würde ihn nicht lieben.

Ich legte auf ging wieder runter.

Ich lächelte denn ich war glücklich mein letzten Ferientag mit meinen besten Freunden ausklingen zu können.

Morgen würde ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Der erste Tag an der Uni.

Während wir noch irgendwelche schlechte Fernsehsendungen guckten schliefen wir nach und nach ein...