Kapitel 34

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Mein Herz schmerzte. Es fühlte sich so an als würde man mir 1000 Mal mit voller Wucht hinein stechen.

Ich senkte meinen Blick vor Scharm. Wie konnte mir nur sowas passieren. Wie konnte ich nur der Person die ich so unglaublich liebte so sehr enttäuschen? Ich hielt das Ganze nicht mehr aus. Ich wollte nichts mehr hören und nichts mehr sehen. Ich wollte über nichts mehr nachdenken müssen und nicht mehr leben…

Ich merkte wie er nach langem erstarren rückwärts aus dem Zimmer ging.

Erst jetzt begann ich hoffnungslos an zu weinen. Ich fragte mich wann ich endlich kein Schmerz verspüren würde. Ich schlug auf meiner Brust ein mit der Hoffnung so den inneren Schmerz zu übertreffen. Ich schlug immer wieder in mich ein. Ich begann laut zu schluchzen. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern wie lange ich so dasaß und einfach nur heulte. Ich weiß auch nicht mehr wann ich dann völlig entkräftet eingeschlafen bin.

Der nächste Tag erhellte. Aber nicht für mich. Ich sah überall nur SEIN Gesicht. Sein Lachen. Seine Worte und meine Taten.

Ich fühlte mich noch sehr schwach, aber zwang mich dennoch aufzustehen. Langsam ging ich Schritt für Schritt näher ans Fenster. Immer wieder ging ich mein Leben durch. Ich fragte mich was mich in diese Lage geführt hat. Was hätte ich tun sollen? Was hätte ich machen können, damit das alles nicht passiert wäre.

Schon wieder stiegen mir die Tränen in die Augen.

Es klopfte zwei Mal und dann öffnete sich die Tür. Ich drehte mich blitzartig um in der Hoffnung es wäre Yousef. Er war es aber nicht. Ich schaute mitten in die Augen von Laila.

Als sie mich mit meinen verheulten Augen sah kam sie zu mir gestürmt und umarmte mich besorgt. Da ich kurz vorm umkippen stand half sie mir zurück auf mein Bett.

Sie setzte sich neben mich und nahm meine Hand.

„Dounia… Ich mach mir Sorgen. Ich weiß du verheimlichst mir etwas. Ich weiß einfach nicht mehr was bei dir los ist…“

„Laila bitte… es ist nichts“

„Dounia jetzt hör auf damit! Ich hab mir dein ´es ist nichts´ Gerede schon lange genug angehört. Ich weiß nicht was es ist aber anscheinend ist so schlimm das du es nicht einmal mir sagen kannst. Dounia bitte lass mich dir doch helfen. Es reicht!!“

Sie sah mich eindringlich an. Ich wusste ich musste es ihr sagen. Ich hatte nicht länger die Kraft Dinge zu verheimlichen. Es war sowieso alles aus und vorbei.

„Ich werde es dir erzählen. Aber verspreche mir, dass du mir nicht sauer bist. Das würde ich nicht mehr aushalten.“

„Keine Angst Schatz, es gibt nichts was mich sauer machen würde“

„Hör dir erstmal an was passiert ist und dann kannst du immer noch entscheiden. Es fing alles in Marokko an…“

Ich erzählte ihr alles. Ich erklärte ihr jeden einzelnen Gedanken den ich hatte und jedes einzelne Gefühl das ich empfand. Ich erzählte ihr einfach alles aus meinem Leib. Erst als ich fertig war blickte ich in Lailas Gesicht.

Sie war überflutet mit Tränen. Sie sah mich mit großen Augen an. Eine Weile blieb sie so. Doch dann überwand sie sich doch etwas zu sagen.

„Dounia… Warum… Warum hast du das gemacht. Du hast dich für mich geopfert. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich bin an allem Schuld. Ich bin…

„Laila halt dein Mund. Du bist an gar nichts Schuld hast du verstanden. Das war meine Entscheidung und ich bereue es nicht! Es gibt noch etwas… was du noch wissen solltest. Nachdem wir wieder hier in Deutschland waren… wie soll ich sagen habe ich ungewollt jemanden kennen gelernt.“ Ich lächelte kurz „ Ziemlich schnell wurde uns beiden klar, dass wir uns liebten. Natürlich hab ich alles dafür getan ihn von mir fern zu halten. Ich habe alles versucht um mich nicht zu verlieben. Aber das Schicksal wollte es nicht anders. Ich kam mit diesen Schuldgefühlen nicht mehr klar verstehst du. Deswegen wollte ich mich gestern ein Letztes mal mit ihm treffen und ihm die Wahrheit erzählen. Doch dann geschah das hier…“

Laila drückte meine Hand fester. Sie wischte mir eine Träne weg und danach gleich sich selber.

„Und gestern Abend, nachdem alle weg waren schlich er sich hier rein. Ich wollte es ihm noch sagen Laila… Aber das Schicksal liegt mir immer ein Schritt voraus…“

„Warum was ist passiert?“

„Hamza hat angerufen und er verstand sofort. Er weiß nicht das er mein Verlobter ist. Er weiß eigentlich gar nichts über ihn. Und dann ist er gegangen. Das wars. Jetzt weißt du alles. Ich werde Yousef mein Leben lang nicht vergessen. Er ist meine große Liebe…

„Willst du etwa dein Leben mit jemanden verbringen den du nicht liebst?“

„… Ich habe keine andere Wahl“

„Doch du hast! Du bist noch nicht verheiratet Dounia. Du kannst immer noch Ablehnen!“

„Laila was redest du da. Die ganze Familie würde zerbrechen wenn ich das mache.“

„Dein Leben wird zerbrechen wenn du das nicht machst! Denk doch mal an dich…“

Unser Gespräch wurde unterbrochen, da jemand plötzlich die Tür öffnete…

Wahre Liebe? -oder doch mektab?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt