Kapitel 42

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Er zog mich in sein Zimmer, öffnete hektisch ein paar Schubladen und schloss sie daraufhin sofort wieder. Ich sah ihn verwirrt an ohne zu wissen was er da machte.

„Amin, kannst du mir mal bitte erklären wie uns das jetzt helfen soll?"

„Warte ab ich suche etwas..."

„Und was suchst du?"

„Warte ab! Hab ich dir doch schon gesagt."

Also wartete ich ab. Ich sah ihm weiterhin zu. Bis er schließlich eine große Kiste raus kramte.

„Was soll das?"

„Kannst du nicht einmal einfach nur geduldig sein? Immer diese Fragen mein Gott"

„Ja tut mir leid..."

Bevor ich ausreden konnte öffnete er die Kiste und ich kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Ich konnte kaum glauben was ich da gerade sah.

„Amin... das sind bestimmt tausend Rosen... was zum?"

„Die hab ich gestern besorgt. Lailas Eltern sind doch heute nicht da. Ich wollte sie heute... Naja ich wollte..."

„Was wolltest du Amin??"

„Ich wollte sie fragen ob sie mich heiraten würde."

Meine Augen breiteten sich aufs doppelte aus. Natürlich hoffte ich, dass es irgendwann geschehen würde aber ich rechnete nicht damit, dass es jetzt schon so weit war.

„Warum... hast du mir nichts gesagt? wir sagen uns doch sonst alles."

„Ja, ich wollte ja aber ich wollte dir nicht unser Glück vor Augen halten während du tot traurig bist."

„Was redest du da? Du bist doch bescheuert. Ich freu mich so unglaublich für euch. Ihr beide wart immer mein Hoffnungsschimmer!"

„Ja aber jetzt müssen wir deine Hoffnung erstmal wieder retten!"

„Ja und wie?"

„Dounia ich sagte lass diese neugierigen Fragen und komm einfach mit!"

Ich glaubte es nicht. Amin und ich würden wohl immer so bleiben. Doch bevor ich noch ein Wort erwidern konnte, zog er mich mit sich sie Treppen runter direkt ins Wohnzimmer.

„Also jetzt heißt es alles oder nichts. Wir müssen es schaffen irgendwie in Lailas Garten zu gelangen ohne, dass sie es merkt verstanden?..."

„Ja und was dann?"

„Dounia ouallah wenn du noch einmal so eine Frage stellst schieß ich dich auf den Mond und hol dich erst wieder zurück wenn ich hiermit fertig bin!"

„Ist ja gut, tut mir leid..."

„Kümmere dich bitte darum das Laila abgelenkt ist den Rest bereite ich vor!"

„Ja und wie soll..." Bevor ich aussprechen konnte war er schon weg.

Alleine gelassen in seinem Haus überlegte ich krampfhaft wie ich es nun anstellen sollte sie abzulenken, zumal sie nicht mehr mit mir reden wollte.

Dann kam mir die Idee. Ich griff schnell zu meinem Handy und rief Samir an.

„Ja kleines Opfer was willst du?"

„Samir du musst mir ein Gefallen tun! Du bist zuhause, ich kann dich durch deinem Fenster aus sehen also versuch erst gar nicht mich anzulügen! Geh bitte zu Laila und halte sie in ihrem Zimmer fest. Frag bitte nicht wieso du wirst es früh genug erfahren aber bitte lenke sie so ab, dass sie nicht in den Garten gucken kann. Danke"

„Aber ich..."

Ich legte auf. Ich sah wie er aus seinem Zimmer raus ging. Das wäre erledigt. Jetzt musste ich nur noch warten bis Amin wieder zurückkam.

Nach einer Weile dann sah ich wie Amin mir zuwinkte. Er stand neben Lailas Haus und hielt etwas in seiner Hand von dem ich ahnte es wäre der Ring.

Nachdem ich dann auf die andere Seite der Straße huschte konnte ich feststellen, dass ich richtig lag.

Der Ring war unbeschreiblich schön. Er war sehr schlicht gehalten mit einem wunderschönen Kristall in der Mitte genau wie Laila. Der Ring strahlte alles aus, was sie ausmachte. Die innere Schönheit verborgen durch die äußere Schlichtheit

„Komm mit Dounia, wir gehen in den Garten."

„Ich folgte ihm und was ich dann sah verschlug mir einfach nur den Atem.

Die Rosen legte er auf den Boden, sodass sich ein wunderschönes großes Herz bildete.

Außen rum organisierte er bestimmt 100 Aprikose Maracuja Kerzen, da dies Lailas absolute Lieblings Kerzen waren. Mit schönem Papier schnitt er kursiv geformte Buchstaben aus die am Ende den Satz „Willst du mich heiraten" ergaben.

Ich an Lailas stelle würde mich über so etwas unglaublich freuen. Doch ich war nicht an ihrer Stelle, dennoch freute ich mich unglaublich für sie und ihr Glück Amin zu haben.

„Und? Wie findest du es?"

„Amin das ist... das ist einfach unglaublich schön"

Er grinste mich frech an und zwinkerte mir zu. Ich verstand, dass es jetzt Zeit war Laila zu rufen.

Also tippte ich Samirs Nummer ein und nach einem Klingeln nahm er schon ab.

„Dounia endlich... lange hätte ich das nicht mehr aushalten können!"

„Ja danke du bist der beste! Schick sie jetzt auf den Balkon!"

Ich legte schnell auf und kramte Amins Kamera heraus.

Diesen Moment möchte ich meinen Enkeln noch zeigen wollen und Amin und Lailas Enkel erst recht.

Amin stand inmitten des Herzens und zitterte wie verrückt. Ich merkte wie angespannt er war, zu Recht.

Schließlich öffnete sich die Balkontür und Laila trat heraus...

Wahre Liebe? -oder doch mektab?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt