Kapitel 3

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Ich kreischte vor Freude. Yousra und Hamza kamen herein. Bevor ich irgendetwas sagen konnte sprang Yousra mich schon an. Ich war so überwältigt das ich gar nicht merkte wie mir ein paar Tränen die Wange runter kullerten.

Sie knutschte mich ab und fing sofort an wie ein Wasserfall zu reden.

Ich musste innerlich unglaublich lachen da das so typisch für Yousra war. Das war ein Grund von vielen weshalb ich sie wirklich liebte.

Vor lauter Freude über Yousra's Anwesenheit vergaß ich komplett das Hamza auch im Zimmer war.

Als sich unsere Blicke trafen bemerkte ich wie er mich musterte. Er beobachtete mich von oben bis unten, was sehr ungewohnt von ihm war.

Dennoch ging ich in seine Richtung und begrüßte ihn freudig mit einem Kuss rechts und links, wie es bei uns üblich ist.

Hamza war schon 22. Er war genau 4 Jahre älter als ich aber verhielt sich bisher noch wie ein kleines Kind. Doch in diesem Jahr sah er verändert aus. Er sah reifer und ruhiger aus. Ich erkannte ihn kaum wieder.

Er war schon immer hübsch doch machte nichts aus sich. Trotz des Geldes das er besaß wollte er nie heraus stechen.

Doch komischer weise begann er in diesem Jahr auf sein Äußeres zu achten und sich schön zu kleiden. Vor allem erkannte ich, dass er trainiert war und alles in einem sehr gut aussah.

Er war groß und hatte, ungewöhnlich für Marokkaner, super glatte Haare.

„Und Hamza? Wie geht's dir und was machst du so?" fragte ich ihn um die peinlich Stille die auf einmal einkehrte zu beenden.

„Walo (Nichts), habe viel zu tun durch den Laden den mir Baba überschrieben hat, aber es läuft alles gut und du Dounia ino (meine Dounia)" gab er mit einem Lächeln zurück.

Ich erschrak bei seinen letzten Worten. Seit wann nannte er mich so? Was war mit ihm nur los? Irgendetwas stimmt doch nicht... dachte ich mir und ich sollte recht haben wie sich später raus stellte.

Wir redeten kurz weiter und verabschiedeten uns dann. Ich versprach ihnen am morgigen Tag zu ihnen rüber zu kommen da ich unglaublich müde war. Kurz nachdem sie gegangen waren duschte ich und mein kleinen Bruder Anas gleich mit, brach ihn ins Bett und ging dann selber auch schlafen.

Am nächsten Tag wurde ich geweckt durch eine nervende Fliege die wie ein Karussell über meinem Gesicht summte. Ich war unglaublich genervt bis ich den Kampf irgendwann aufgab und einfach aufstand.

Ich zog mich an und ging raus. Anas lief mir sofort in die Arme und bestand darauf zu Onkel Jamal zu gehen. Er konnte es kaum erwarten seinen gleichaltrigen Cousin Ilias zu sehen.

„Schatz beruhig dich, wir frühstücken in ruhe und gehen dann rüber einverstanden?"

„Dounia mach aber schnell ich bin schon Stundenlang wach weil ich es kaum erwarten kann."

Darum machte ich mir schnell ein Brot nahm es mit und trank ein Kaffee zum wach werden.

Anas zog mich an der Hand schon stürmisch aus der Tür.

Während dem Laufen versuchte ich meine Klamotten nochmal richtig zu richten. Ich sah nicht gerade aus bis ich auf einmal gegen jemanden stoß und nach hinten fiel...

Wahre Liebe? -oder doch mektab?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt