Kapitel 33

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„Was machst du nur für Sachen Dounia..." Ayoub nahm meine Hand sanft und legte sie in Seine und erzählte. Ich war wach. Aber ich wollte meine Augen nicht öffnen. Ich hörte ihm einfach nur zu.

„Dounia ich weiß irgendwas stimmt mit dir nicht in letzter Zeit. Du bist immer so abwesend. Ich weiß nicht ob es an mir liegt oder doch an jemand anderen. Aber ich kann nicht mit ansehen wie du von Tag zu Tag immer mehr dein Lächeln verlierst. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich.

Und ich weiß ich sage dir das viel zu selten aber, ich liebe dich kleine Schwester."

„Ich liebe dich auch" Ich öffnete meine Augen und sah in Ayoubs verheultes Gesicht.

„Ich wusste das du wach bist du Hexe!"

Er beugte sich nach vorne und gab mir ein Kuss auf die Stirn.

Mir kullerte eine Träne über meine Wange. Ich war gerührt von Ayoubs Worten aber ich erinnerte mich auch gleichzeitig daran, dass der Alptraum indem ich mich zurzeit befand noch immer nicht vorbei war.

Nach und nach kamen immer wieder Menschen rein. Laila und Samir, Soraya und Majid, Ayoub und vor allem Amin.

Irgendwann gingen dann alle nachhause bis auf Amin. Er setzte sich neben mich und nahm meine Hand.

„Na süße... an was denkst du gerade?"

„Weißt du ich bin verwirrt. Was will das Schicksal mir sagen? Ich wollte doch alles beenden. Ich wollte doch die Wahrheit sagen..."

„Dounia du wirst es ihm noch sagen. Du wolltest das Richtige machen. Aber jetzt sollst du erstmal wieder gesund werden! Denk nicht daran."

Ich dachte aber daran. An Yousef. An seine Vollkommenheit und die Art wie er mich immer wieder anschaute. An sein wunderschönes Lächeln und seinen süchtig machenden Geruch.

Doch dann dachte ich daran, das alles zu verlieren. Dieses Gefühl war genauso wie auf einem Hochhaus zu stehen und die wunderschöne Aussicht zu genießen doch dann plötzlich runter zu fallen.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich versuchte ihn runter zu schlucken, vergeblich. Die Tränen schossen mir in die Augen. Amin legte sich neben mir aufs Bett. Ich konnte es nicht mehr zurück halten. Ich lehnte mich an seine Brust. Ich heulte und heulte. Ich heulte so lange bis ich das Gefühl hatte kein Tropfen Wasser mehr in meinem Körper zu besitzen.

Es wurde immer später und Amin musste gehen. Er gab mir ein Kuss auf meinen Kopf. Ich spürte wie ihm eine Träne auf meine Haare fiel.

Er ging und ich war alleine.

Etwa eine Stunde später klingelte mein Handy. Es war Yousef. Ich konnte nicht annehmen. Was sollte ich ihm sagen...

Doch ohne weiter zu überlegen tat ich es doch.

„Hallo?"

„Gut du bist noch wach" Er legte auf und trat plötzlich in mein Zimmer ein.

Ich erschrak. Damit hatte ich nicht gerechnet.

„Yousef was suchst du hier. Die Besuchszeiten sind schon lange vorbei!"

„Wann soll ich dich denn sonst sehen? Dounia... wie geht's dir?"

„Hmm... Besser"

„Sieht aber nicht so aus... deine Augen sind knallrot. Warum hast du geweint?"

„Yousef, ich glaube es ist keine gute Idee das du hier bist."

„Aber wieso Dounia... Irgendwas stimmt doch nicht. Wieso weist du mich immer und immer wieder ab? Ich verstehe das einfach nicht"

„Das ist kompliziert Yousef. Ich weiß nicht wie ich dir das erklären kann. Aber nicht jetzt. Bitte. Ich kann jetzt nicht reden"

Er senkte seinen Blick. Ich sah ihm seine Verzweiflung an. Das was ich machte war unfair gegenüber ihm und Hamza. Und da das Schicksal es sich schon zur Aufgabe gemacht hatte mein Leben zu zerstören schlug es erneut ein.

Mein Handy klingelte. Es lag genau zwischen mir und Yousef. Und groß stand auf dem Display Hamza.

Er sah mich an.

„Ist er der Grund?"

Ich erwiderte nichts. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen.

„Dounia guck mich an!" Ich merkte wie schwer es ihm fiel sein Tränen zu unterdrücken. Er schluckte und führte seine Hand an mein Kinn, sodass er mein meinen Kopf aufrichtete.

„Du hast noch nie von einem Hamza erzählt, wer ist das?"

Ich konnte nichts sagen. Ich verlor erneut Tränen.

Er nahm einfach mein Handy und drückte auf das grüne Zeichen. Vor schock erstarrte ich. Jetzt war alles aus. Ich sah ihn mit großen Augen an. Er hörte kurz zu und legte dann einfach auf.

„Jetzt weiß ich Bescheid" Er sah mich unglaublich enttäuscht an. Ich wusste nicht was er fühlte aber ich sah seinen Schmerz im Gesicht geschrieben...

Wahre Liebe? -oder doch mektab?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt