Kapitel 27

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Der erste Tag an der Uni ging mühevoll zu Ende. Ich versuchte durchgehend Yousef zu ignorieren jedoch erwischte ich mich selber dabei wie meine Blicke bei ihm landeten.

Manchmal spürte ich auch seine durchbohrenden Blicke auf mir liegen.

Dennoch bekam ich den Umständen entsprechend viel vom Professor mit. Die bevorstehende Studienzeit hörte sich unglaublich aufregend an, wenn auch sehr schwer und anstrengend.

Nachdem ich noch ein Gespräch mit einer Wirtschaftsstudentin, die schon ihr 3. Semester absolvierte, hatte verabschiedete ich mich von ihr und anderen Leuten die ich kennen gelernt hatte und lief die Treppen runter um zum Ausgang zu gelangen.

An der Tür stand Yousef.

Mein Herz pochte bis zum Hals und meine Hände zitterten. Was sollte ich jetzt machen...?!

Warum lässt er mich nicht einfach in Ruhe.

„Dounia jetzt warte mal kurz! Ok hör zu... Ich kann mir vorstellen, dass ich jetzt ziemlich anhänglich wirke. Aber glaube mir ... ich war noch nie einer Frau so verfallen wie dir. Wieso gibst du mir nicht einmal eine Chance. Lass mich dir beweisen das ich nicht so bin wie die anderen Männer bitte..."

Mein Herz blutete nach diesen Worten. Wie konnte ich ihn schon wieder abweisen.

Mein Gewissen sagte geh einfach weiter, mein Herz jedoch das Gegenteil.

„Ich... Yousef ich... kann nicht. Du musst mich vergessen"

„Aber ich verstehe dich nicht. Sag nicht du hättest kein Interesse an mir, ich merke das doch! Weißt du was, da du so stur bist gebe ich dir jetzt einfach meine Nummer. Dann kannst du es dir noch ein-mal überlegen... Und bitte überlege es dir wirklich ich meine das vollkommen ernst mit dir!"

Ich glaube auf solche Worte hat jedes Mädchen ihr Leben lang gewartet. Ich bekam sie... obwohl ich sie nicht hören wollte.

Er schrieb seine Nummer auf ein Zettel, riss die Stelle ab und steckte sie mir in meine Jackentasche. Danach sah er langsam zu mir auf. Er blickte in meine Augen. Ich hatte das Gefühl er würde daraus lesen. Er sah mir unglaublich tief in die Augen. Sein süßer Duft stieg mir in die Nase. Er kam näher zu mir flüsterte mir ins Ohr...

„Bitte ruf mich an"

Dann ging er an mir vorbei und ließ mich wie versteinert am Eingang stehen.

Ich brauchte ein paar Minuten um mich wieder zu fassen. Ich war komplett durch den Wind.

Als ich dann raus ging erblickte ich auf dem Parkplatz direkt vor der Universität Ayoub und Amin die auf mich warteten.

Kurz war ich geschockt weil ich befürchtete sie hätten was gesehen, aber das konnte nicht sein, da die Scheiben von außen getönt waren.

Ich ging auf sie zu, als sie dann plötzlich beide aus dem Auto stiegen und irgendetwas hinter ihrem Rücken hervor zogen.

Vorerst war ich verwirrt bis ich dann die Wasserpistolen erblickte. Sie duckten sich hinter den geöffneten Vordertüren um sich wie James Bond zu fühlen und spritzen mich von oben bis unten voll mit Wasser. Ich war so unglaublich geschockt durch das kalte Wasser das ich nicht mal was dagegen unternehmen konnte außer wie eine Körperlich Behinderte rum zu zappeln.

Nach gefühlten 10 Minuten ging ihnen das Wasser aus und ich rannte auf die beiden zu.

Sie krümmten sich vor Lachen und klatschten sich gegenseitig ab.

Das waren so typische Amin-Ayoub Aktionen. Innerlich musste ich sogar selber über mich lachen aber das würde ich niemals einfach so zugeben.

Nachdem wir uns alle beruhigt hatten und nachhause fuhren, erzählte ich ihnen von meinem ersten Tag.

Sie waren beide unglaublich stolz auf mich, was mich natürlich sehr glücklich machte.

Den ganzen Tag konnte ich an nichts anderen mehr denken als Yousef und seine Worte. Mein Herz und Verstand bekriegten sich. Ich war einfach nur Ratlos und verzweifelt.

Sollte Hamza wirklich meine Bestimmung sein? War es denn schon zu spät? Wie würde meine Zukunft mit ihm aussehen? Und vor allen Dingen würde ich ihn irgendwann lieben können? Diese Fragen und noch abertausend weitere schwurren mir durch den Kopf...

Um ihn frei zu bekommen zog ich meine Sportsachen an. Eine Runde joggen gehen würde mir gut tun.

Ich steckte meine Kopfhörer ein verließ das Haus und lief die Straße runter. Seltsamerweise hatte ich das Gefühl Schatten hinter mir zu sehen. Doch immer wenn ich mich umdrehte konnte ich niemanden weit und breit erkennen. Es war gruselig jedoch redete ich mir ein, das alles nur Einbildung wäre.

Ich ging also weiter. Ich lief und lief so lange bis ich nicht mehr in der Lage war mir irgendwie Gedanken zu machen. Ich setzte mich auf einen Stein und blickte auf...

Wahre Liebe? -oder doch mektab?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt