Die Tage vergingen. Ich genoss jeden einzigen Tag davon. Hamza kam fast jeden Tag zu uns um mich zu sehen. Es war immer noch sehr eigenartig ihm in die Augen sehen zu müssen aber ich gewöhnte mich daran. Unsere Eltern besprachen in der Zwischenzeit schon die Hochzeitsvorbereitungen. Wir machten aus das wir die Hochzeit nächsten Sommer machen wollten. Bis dahin könnte sich Hamza einen guten Job in Deutschland suchen da er eine unglaublich gute Qualifikation als Ingenieur hatte, welche in Deutschland sehr gesucht sind.
Wir verbrachten oft Tage am Meer und saßen abends alle zusammen in unserem Hof und sahen uns den Sternenhimmel an.
Manchmal gingen wir auch alle zusammen in Hamzas Laden wenn er arbeiten musste.
Um ehrlich zu sein war ich nicht wirklich frustriert über die Verlobung von mir und Hamza denn er war ja kein schlechter Mensch. Ich wusste er würde ein guter Ehemann sein und ein guter Vater jedoch bekam ich das Gefühl nicht weg, dass er nicht der richtige wäre. Ich sah ihn... als Bruder.
Der letzte Tag in Marokko stand an. Ich war unglaublich traurig, vor allem wegen Yousra. Jedes Jahr wünschte ich mir sie einfach mitnehmen zu können. Sie war trotz der Ferne neben Laila meine beste Freundin. Ich erzählte ihr immer alles... nur diese eine Sache erzählte ich keinem.
Den letzten Abend verbrachten wir bei meiner Oma und meinem Opa. Mein Opa war sehr krank miskin. Er lag nur in seinem Bett und konnte sich an nichts wirklich erinnern. Nicht einmal an seine eigene Tochter. Meiner Mutter kamen bei seinem Anblick immer die Tränen jedoch gab sie ihm so viel Liebe wie niemand anderes...
Nachdem wir uns dann von allen Verabschiedet hatten gingen wir spät Abends nach hause.
Jeder war unglaublich müde also machten sie sich sofort Bettfertig und schliefen ein. Nur ich nicht.
Ich setzte mich noch ein letztes Mal auf meinen Lieblingsplatz der auf den Stufen vor unserem Haus lag.
Ich dachte über alles nach. Ihr kennt das sicherlich ihr freut euch wieder auf zuhause aber wollt auch irgendwie nicht weg.
Plötzlich klopfte es. Ich sah geschockt auf die Uhr. Es war schon halb 3. War es etwa wieder Younes? Nein das konnte nicht sein. Er war wieder zurück in Frankreich...
Ich tappte ganz langsam zur Tür und legte mein Ohr an die Tür.
„Wer ist da" sagte ich leise
„Dounia... Dounia mach auf ich bins Hamza."
Hamza? Was suchte er hier um diese Zeit. Ich öffnete die Tür und sah ihm mitten ins Gesicht.
„Hamza was suchst du hier?"
„Ich musste dich nochmal sehen, ich wusste, dass du nicht schlafen kannst. Weißt du nicht mehr unsere Tradition? Wir haben den letzten Tag immer zusammen verbracht."
„Ja aber die Zeiten haben sich geändert! Wir sind älter und wenn jetzt jemand rauskommt werden sie denken wir haben sonst was gemacht!"
„Na und... wir sind doch verlobt."
„Verlobt, nicht verheiratet!"
„Dounia bitte nur kurz... 5 Minuten und ich geh wieder versprochen"
Ich sah ihn noch kurz an und tritt dann ein Schritt zurück was ihm symbolisierte, dass er eintreten durfte.
Wir setzten uns etwas weiter weg vom Haus damit sie uns nicht hören konnten und dann fing Hamza auch schon an zu Reden.
„Dounia ich vermisse dich jetzt schon... Wie soll ich es schaffen dich ein Jahr nicht zu sehen?"
Flüsterte er während er mir tief in die Augen sah. Ich wusste nicht wie ich antworten sollte. Ich wusste auch nicht wie ich reagieren sollte. Also saß ich einfach nur so da und schaute ihn an. Ich glaube er erwartete eine Antwort doch ich gab sie ihm nicht.
„Dounia versprich mir, dass wir jeden Tag reden! Gib mir doch wenigstens eine Chance, dich dazu zu bringen mich zu lieben. Ich verspreche dir auch ich werde es schaffen. Du wirst mich noch lieben!"
Ich sah ihn an. Ihm kullerte eine Träne die Wange entlang womit ich absolut nicht gerechnet hatte. Ich dachte darüber nach. Ich wollte ihn wirklich lieben. Ich wünschte mir ihn lieben zu können. Ich hoffte ihn irgendwann richtig lieben zu können also sagte ich:
„Ok... Ich verspreche es dir"
Ich umarmte ihn, verabschiedete mich und ging dann schlafen.
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Wahre Liebe? -oder doch mektab?
RomansaIn der Geschichte geht es um ein Mädchen namens Dounia, die in ihrem jungen alter einen Fehler begeht, der ihr gesamtes Leben ändert. Eine wunderschöne Geschichte über die Liebe, Freundschaft, Familie und das Schicksal.