Kapitel 13

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Am nächsten Tag standen wir alle sehr früh auf. Die Henna Artistin würde erst um 17 Uhr kommen was bedeutet das ich noch genügend Zeit hatte um mit meiner Mama zu reden. 

Ich war unglaublich aufgeregt ich wusste nicht wie sie reagieren würde.

Ich brauchte ihren Rat. Sie musste doch am besten wissen was gut für mich ist oder?

„Mama kann ich mal mit dir reden“

„Natürlich hbiba um was geht’s denn?“

„Können wir vielleicht irgendwohin gehen? In mein Zimmer oder so?“

Erst jetzt bemerkte sie das es was wichtiges sein musste. Sie lächelte mich liebevoll an und nickte.

Als wir dann in meinem Zimmer waren begann ich zu reden

„Also… ich weiß nicht genau wie ich anfangen soll. Mama gleich nach dem wir in Marokko ankamen hat mit Hamza gefragt ob er mich heiraten könnte. Ich weiß das ist ziemlich plötzlich alles vor allem für mich. Aber seine ganze Familie weiß Bescheid und sie wollen gleich nach Sorayas Hochzeit zu uns kommen und um meine Hand anhalten…“

Meine Mutter sagte nichts. Ich weiß nicht was gerade in ihr vor sich ging aber es sah so aus als würde sie darüber gründlich nachdenken.

Dann setzte sie sich neben mich aufs Bett und nahm meine Hand. 

„Schatz liebst du ihn?“

Ich überlegte kurz. 

„Ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Ich mag ihn. Er ist mir wichtig wie ein Bruder verstehst du? Ich meine vielleicht entwickelt sich ja was daraus oder?“

„Hbiba ich will das du dir das noch weiterhin überlegst. Du bist noch zu jung. Denke noch mal darüber nach. Wenn du in 2 Wochen immer noch so denkst wie jetzt dann werde ich und dein Vater einverstanden sein ok? Ich will nur das du glücklich wirst…“

Sie hatte Recht. Jetzt einfach Ja zu sagen wäre zu früh. Es wäre noch unüberlegt.

Ich musste ihn noch ein bisschen besser kennen lernen…

Nach diesen Worten bedankte ich mich bei meiner Mama und küsste sie auf die Backe. Wir gingen zusammen wieder raus.

Um 17 Uhr dann kam Eine hübsche, große Frau die dann sofort Begann meiner Schwester Henna zu machen.

Ich sah wie meiner Schwester ein paar Tränen die Wange runter glitten. Ich setzte mich zu ihr und legte mein Arm um sie. 

„Sora an was denkst du?“

Sie lächelte kurz unter ihren Tränen.

„Ich weiß auch nicht bis jetzt hatte ich noch gar nicht richtig darüber nachgedacht wie es ist nicht bei uns Zuhause zu wohnen ohne Mama jeden Tag zu sehen, dich jeden Tag zu nerven, Anas jeden Tag zu umarmen und mit Ayoub jeden Tag zu diskutieren. Und vor allem in Papas wunderschönen Augen zu gucken.“

Soraya war schon immer ein richtiges Papa Kind. Sie wisch nie von seiner Seite. Hingegen ich ein richtiges Mama Kind bin. 

Ich verlor auch ein paar Tränen. Ich konnte es mir genau so wenig vorstellen ohne sie. Ich würde sie unglaublich vermissen und einige Zeit brauchen bis ich mich daran gewöhne ohne sie leben zu müssen.

„Schatz, du bist doch nicht weit weg. Du kannst uns jeder Zeit besuchen kommen oder wir besuchen dich. Du wirst dich schnell daran gewöhnen meine schöne…“

„Seit wann bist du so weise kleiner Schwester?“

„Schon immer du dumme!“ 

Wir lachten bis Mariam, die Henna Artistin, Soraya ermahnte. Das Henna sah unglaublich schön aus.

Am Abend saß die ganze Familie zusammen. Auch mein Onkel und Hamza waren da. Wir hatten unglaublich viel Spaß, tranken Tee und erzählten uns gegenseitig Witze. Das waren die Momente die ich an Marokko so unglaublich schätzte.

Nach und nach gingen alle schlafen. Bis nur noch Laila, Yousra, Hamza und ich im Kreis saßen und redeten.

Wir erinnerten uns an alles was wir bisher erlebt hatten und lachten unglaublich viel.

Hamza sah mich immer wieder innig an, sodass ich dauernd ganz durcheinander wurde. Ich fühle mich irgendwie ein bisschen unwohl. Doch ich sagte nichts…

Plötzlich als wir schon schlafen gehen wollten klopfte es heftig an der Tür.

Als Hamza öffnete erstarrten wir alle vor Schock…

Wahre Liebe? -oder doch mektab?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt